Die erfolgreichste Konsole aller Zeiten. Fakten zur PlayStation 2 (PS2), die ihr so vielleicht noch nicht gehört habt.
Markus Bauer: Markus spielt eigentlich schon immer Videogames und hat sich für Webdesign interessiert als es noch gar kein Internet bei ihm daheim gab. Seine Lieblingsgenres sind so unterschiedlich, wie seine Artikel. Am PC spielt Markus am Liebsten Ego-Shooter und Echtzeit-Strategie. Auf den Konsolen haben es ihm Action-Adventures und Rennspiele angetan. Mit seinen Kindern spielt er aber auch gerne Minecraft oder Rocket League. Seit einigen Jahrzehnten baut Markus auch seine PCs selbst zusammen. Dabei ist es ihm egal ob Intel/Nvidia- oder AMD. Nur nicht gemischt. Das Preis- und Leistungsverhältnis müssen passen. Mit seinem neuesten PC-Projekt musste erstmals ein "Big Tower" herhalten. Irgendwie stieg die Angst die aktuellen Grafikkarten nicht mehr ins PC-Gehäuse zu bekommen.
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Die PlayStation 2 (PS2) von Sony ist und bleibt einer der größten Videospiele-Konsolen aller Zeiten. Bisher ist sie auch jene, die sich am meisten verkauft hat. Unter keiner anderen Konsole gab eine solche Dichte an hochkarätigen Titeln, wie damals. Wir haben euch interessante Fakten zur PlayStation 2 zusammengefasst.
Geht mit uns auf eine Reise zurück in die Vergangenheit. In diesem Artikel zeigen wir Fakten der PS2 auf, die ihr vielleicht noch nicht gewusst habt.
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Das Design der PlayStation 2 war tatsächlich eine kleine Revolution in der Welt der Konsolen. Während Konsolen wie die Dreamcast, das Nintendo 64 oder die ursprüngliche PlayStation mit ihren eigenwilligen und oft verspielten Designs auffielen, setzte die PS2 auf eine völlig andere Ästhetik. Ihr minimalistisches, fast schon industrielles Design unterschied sich deutlich von allem, was zuvor auf den Markt kam.
Die größte Besonderheit: Die PS2 war so konzipiert, dass sie sowohl horizontal als auch vertikal aufgestellt werden konnte. Heute mag das selbstverständlich erscheinen, doch Anfang der 2000er war diese Flexibilität ein echter Gamechanger. Zum einen passte die Konsole besser in verschiedene Wohnumgebungen, zum anderen wurde dadurch auch die Nutzung in beengten Räumen erleichtert. Zudem verstärkte die vertikale Ausrichtung das Gefühl, dass man es mit einem High-Tech-Gerät zu tun hatte – ein Look, der an moderne Hi-Fi-Systeme erinnerte.
Das futuristische Design passte perfekt zur Rolle der PS2 als technischer Vorreiter. Sie war nicht nur eine Spielekonsole, sondern auch einer der ersten erschwinglichen DVD-Player, was ihr Design noch funktioneller machte. Diese Kombination aus Ästhetik und Pragmatismus machte die PS2 zu einem zeitlosen Klassiker – ein Gerät, das nicht nur Spiele revolutionierte, sondern auch die Art und Weise, wie Konsolen gestaltet und wahrgenommen wurden
Die geheime Funktion der PlayStation 2 wurde über den offiziellen PlayStation-Twitter-Account im Jahr 2020 veröffentlicht. Es stellt sich heraus, dass das PS2-Logo mit nur einer einfachen Bewegung des Handgelenks tatsächlich seitwärts gedreht werden kann. Während einige Spieler über das Feature Bescheid wussten, war es sicherlich kein weit verbreitetes Wissen.
Did you know you could turn the PlayStation logo on the PS2? pic.twitter.com/cAl8POu8NA
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— PlayStation (@PlayStation) March 4, 2020
Damit konnte das Logo immer richtig stehen. Egal ob man die PS2 hinlegte oder aufstellte.
Bildquelle: Atari-Computermuseum.de
Das ikonische Design der Sony-Konsole kam jedoch nicht vom Unternehmen selbst. Die Falcon030 Microbox, ein Prototyp für eine Atari-Konsole, diente als Vorlage für die PlayStation 2. Beide haben ein sehr ähnliches Design und auch eine ähnliche Struktur. Damals entschied sich Atari jedoch für ein anderes Design, nämlich den Atari Jaguar.
Die Farbgebung der Konsole, also die schwarze Konsole mit dem blauen Logo der PS2, soll die Erde umringt vom Weltraum repräsentieren.
Es gibt sogar Gebäude die wie eine PlayStation 2 von Sony aussehen:
Cool, oder?
Oh ja, die weißen Türme beim Booten der PlayStation 2 sind ein ikonisches Detail, das viele Spieler in nostalgische Stimmung versetzt! Doch diese animierten Säulen hatten tatsächlich einen funktionalen Hintergrund: Sie stellten eine visuelle Repräsentation der gespeicherten Spielstände auf deiner Memory Card dar. Jeder Turm entsprach genau einer Sicherungsdatei, die auf der Speicherkarte gespeichert war.
Das System war dabei ebenso simpel wie genial: Je mehr Spiele du gespeichert hattest, desto dichter und zahlreicher wurden die weißen Türme auf dem Bildschirm. Für viele Spieler war das ein stiller Moment der Reflexion – man konnte förmlich die Zeit sehen, die man in seine Lieblingsspiele investiert hatte.
Dieses kleine Detail war mehr als nur eine technische Spielerei. Es gab den Spielern das Gefühl, dass die Konsole und die Speicherkarte mehr waren als bloße Hardware; sie wurden zu einer Art digitalem Tagebuch, das all die Abenteuer und Fortschritte der Spielwelt festhielt. So einfach war das – und doch so einprägsam.
Ein oder zwei Terabyte reichen auf deiner PlayStation 4 oder PlayStation 5 nicht aus? Lächerlich! Damals, zu Zeiten der PlayStation 2, verfügte die Konsole über keinerlei internen Speicher. Stattdessen mussten Spieler auf Speicherkarten zurückgreifen. Die standardmäßigen 8MB-Speicherkarten, die von Sony angeboten wurden, waren nicht nur knapp bemessen, sondern auch vergleichsweise teuer. Diese geringen Kapazitäten führten dazu, dass Spieler oft kreativ werden mussten: Spielstände wurden regelmäßig gelöscht oder auf zusätzliche Speicherkarten ausgelagert, was wiederum weitere Kosten verursachte. Besonders frustrierend war es, wenn die Speicherkarten aus unbekannten Gründen beschädigt wurden und sämtliche Daten unwiederbringlich verloren gingen.
Zu Beginn der PS2-Ära war es auch nicht ungewöhnlich, dass Spieler nur eine einzige Speicherkarte besaßen. Das führte dazu, dass man sich gut überlegen musste, welche Spielstände man behalten und welche man opfern wollte. Bei Spielen mit umfangreichen Speicheranforderungen, wie Rollenspielen à la Final Fantasy X oder Kingdom Hearts, war die Situation oft besonders angespannt. Später kamen zwar größere Speicherkarten auf den Markt, doch die Probleme mit Kompatibilität und Zuverlässigkeit blieben eine ständige Herausforderung.
In Anbetracht dessen erscheinen die heutigen Speicherprobleme auf Konsolen wie der PS4 oder PS5 fast schon luxuriös. Während man sich früher mit Megabytes begnügen musste, beschweren sich Spieler heute über Terabytes – ein Fortschritt, der zeigt, wie weit die Gaming-Technologie gekommen ist. Dennoch bleibt eines gleich: Der Speicherplatz scheint nie genug zu sein
GTA: San Andreas war das meistverkaufte Game für die PS2 (18,14 Mio.) – Bild: Rockstar Games, Take Two
Über die Vielzahl der PlayStation 2-Bibliothek muss man sprechen. Immerhin gab es wunderbare Exklusiv-Titel, zahlreiche gelten bis heute als Meisterwerke. Dazu erwähnen muss man auch die erstaunliche Zahl an verkaufter Software für die PlayStation 2: 1,5 Milliarden.
Das letzte Videospiel, welches für die PS2 veröffentlicht wurde, war übrigens Pro Evolution Soccer 2014, eine Woche vor dem Launch der PS4. Zu diesem Zeitpunkt war die PS2 bereits 13 Jahre alt. Es gibt nur eine Konsole die älter ist und heute noch mit Games versorgt wird: Die SEGA Dreamcast. Für die Sega-Konsole gab es einige Spieleperlen, die sich auch heute noch ein Remaster verdient hätten. Einige dieser Spiele sind in unserer Sammlung „30 Videospiele der 2000er Jahre, die man gespielt haben muss“ enthalten.
Ein Grund warum die PS2 von Sony in vielen Haushalten stand war nicht nur das überaus reichliche Softwareangebot, oder die tolle Grafik seinerzeit, sondern auch die Tatsache dass man mit der Konsole DVDs abspielen konnte. Damals gab es noch keine Streams und allzu viele Geräte wollte man auch nicht unterhalb des Fernsehers stehen haben. Deswegen für viele eine Alternative zum üblichen DVD-Spieler.
Im Jahr 2006 konnte man bereits auf der PlayStation 2 NETFLIX streamen, jedoch vorerst nur in Brasilien. Fakt ist wir haben das Jahr 2019 und die Nintendo Switch kann es noch immer nicht.
Eine der faszinierendsten Überraschungen der PlayStation 2-Ära war die Möglichkeit, die Konsole in einen vollwertigen Linux-Computer zu verwandeln. Sony veröffentlichte hierfür das sogenannte Linux-Kit, ein spezielles Set, das aus einer Installations-CD mit dem Linux-Betriebssystem, einer Maus, einer Tastatur, einer 40GB-Festplatte, einem VGA-Adapter und einem Ethernet-Adapter bestand. Dieses Paket ermöglichte es technikbegeisterten Spielern und Entwicklern, die PS2 weit über ihre ursprüngliche Funktion als Spielekonsole hinaus zu nutzen.
Mit diesem Kit konnte die PS2 zu einem kleinen, erschwinglichen Computer werden, der unter anderem als Entwicklungsplattform für Software diente. Es war sogar möglich, Programme zu schreiben, die direkt auf die Hardware der PS2 zugreifen konnten, was eine faszinierende Möglichkeit bot, die Technologie der Konsole bis ins Detail zu erkunden.
Für Sony war dieser Schritt auch eine strategische Entscheidung: Durch die Veröffentlichung des Linux-Kits sollte die PS2 als Computer und nicht nur als Spielekonsole angesehen werden, was sie in einigen Ländern von zusätzlichen Importzöllen befreite. Gleichzeitig öffnete sich Sony damit einer Community von Hobbyentwicklern und Bastlern, die die Grenzen der PS2 ausloteten und sie zu Experimenten und neuen Anwendungen nutzten.
Obwohl das Linux-Kit nie ein kommerzieller Erfolg wurde und nur von einer kleinen, enthusiastischen Nische genutzt wurde, bleibt es ein bemerkenswertes Beispiel dafür, wie vielseitig die PS2 war – und wie sehr Sony bereit war, auch ungewöhnliche Wege zu gehen, um die Konsole als mehr als nur ein Gaming-Gerät zu etablieren
Noch mehr PlayStation-Guide-Artikel bekommt ihr hier auf DailyGame. Weiter geht es mit den PS3-Fakten, die ihr noch nicht gekannt habt.
Die 10 erfolgreichsten Games der PS2 könnt ihr bei uns nachlesen! Außerdem gibt es viele Titel in der Reihe „30 Videospiele aus den 2000er Jahren“ die auch für die PS2 erschienen sind.
Dieser Artikel erschien ursprünglich 2020 und wurde inhaltlich geprüft und wieder neu veröffentlicht.