Warum SEGA heute Videospiele für Nintendo- und PlayStation-Konsolen macht und was die Saturn-Konsole damit zu tun hat.
Markus Bauer: Markus spielt eigentlich schon immer Videogames und hat sich für Webdesign interessiert als es noch gar kein Internet bei ihm daheim gab. Seine Lieblingsgenres sind so unterschiedlich, wie seine Artikel. Am PC spielt Markus am Liebsten Ego-Shooter und Echtzeit-Strategie. Auf den Konsolen haben es ihm Action-Adventures und Rennspiele angetan. Mit seinen Kindern spielt er aber auch gerne Minecraft oder Rocket League. Seit einigen Jahrzehnten baut Markus auch seine PCs selbst zusammen. Dabei ist es ihm egal ob Intel/Nvidia- oder AMD. Nur nicht gemischt. Das Preis- und Leistungsverhältnis müssen passen. Mit seinem neuesten PC-Projekt musste erstmals ein "Big Tower" herhalten. Irgendwie stieg die Angst die aktuellen Grafikkarten nicht mehr ins PC-Gehäuse zu bekommen.
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In den 90er Jahren tobte ein heftiger Kampf zwischen SEGA und Nintendo um die Vorherrschaft in der Videospielbranche. Tom Kalinske, ehemaliger Chef von Sega of America, spielte eine entscheidende Rolle in den sogenannten „Konsolenkriegen“. Er machte Sega wettbewerbsfähig, indem er die Konkurrenz direkt in Anzeigen angriff, wie zum Beispiel in der Kampagne „Sega macht, was Nintendo nicht tut“. Doch die Videospielbranche veränderte sich in den folgenden Jahren stark, und SEGA bekam mit der Sony PlayStation einen neuen starken Konkurrenten.
Vor kurzem wurden durchgesickerte Dokumente aus dieser Zeit veröffentlicht (via SegaRetro.org), die zeigen, wie der Mega Drive-Nachfolger Sega Saturn in den USA um seinen Erfolg kämpfte. In einer E-Mail aus dem März 1996 schrieb Kalinske, dass man verstehen müsse, was in Japan passiere, um zu verstehen, warum Sega letztendlich in den USA erfolgreich sein werde.
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Trotz Kalinskes Vorhersage konnte der Sega Saturn letztendlich nicht in den USA gewinnen. Kalinske verließ das Unternehmen nur wenige Monate später, da Sega of Japan restriktivere Entscheidungen traf. Sega of America wurde gezwungen, den Sega Saturn früher als geplant auf den Markt zu bringen, obwohl das Unternehmen nicht genügend Hardware oder Software hatte, um die Konsole attraktiv zu machen. Mit einer Handelsspanne von gerade einmal 15 US-Dollar waren die Einzelhändler in den USA auch nicht wirklich interessiert daran, das SEGA-Spielesystem zu verkaufen.
Die E-Mail von Kalinske ist ein interessantes Relikt aus der Zeit des Sega Saturn. Fünf Jahre nach dieser E-Mail zog sich Sega aus dem Konsolengeschäft zurück. Das Scheitern des Sega Saturn beeinflusste letztendlich auch die weit überlegene Dreamcast, die Schwierigkeiten hatte, ein Publikum zu finden, da das Vertrauen der Videospieler „verspielt“ wurde. Im Gegensatz dazu wurde PlayStation zu einem der erfolgreichsten Unternehmen der Videospielbranche. Und das wiederum nur, weil Nintendo nicht mit Sony weiter zusammenarbeiten wollte.
Von SEGA-Konsolen-Erweiterungen konnte man damals nicht genug bekommen. Kurz nach dem 32X-Aufsatz erschien auch schon der Sega Saturn am Markt. – (C) SEGA
Hätte man meinem 15-jähriges Ich gesagt, dass SEGA Videospiele für Nintendo- und PlayStation-Konsolen veröffentlicht, dann hätte das mir nur ein müdes Lächeln gekostet. Immerhin war die Dreamcast, die fast ein Jahr später nach dem Japan-Release auch in Europa am 14. Oktober 1999 erschien, die beste Videospielkonsole der Welt. Und es gab auch die besten Games: Shenmue, Sonic Adventure, Crazy Taxi und Co.
Seit 2000 haben Sega und seine Tochterunternehmen verschiedene Spiele für Nintendo- und Sony-Konsolen veröffentlicht.
Den Konsolenkrieg der 1990er-Jahre beschreibt und umfasst beeindruckend die Netflix-Dokumentation „High Score“. Die Dokumentation konzentriert sich dabei auf Anfänge der Videospiele, diverser Genres und der Entstehung uns bekannter Videospiel-Entwickler. In Folge 4 „Konsolenkrieg“ erleben wir die Entstehung des bekannten blauen Igels von SEGA und die Marketingmasche von Tom Kalinske, um Nintendo den Kampf anzusagen.
Wird SEGA von Microsoft übernommen? Dazu gab der Chief Operating Officer (COO) des Unternehmens nun ein relativ klares Interview. Es klingt eher so, als würde sich SEGA um Studioübernahmen bemühen, als selbst „aufgekauft“ zu werden. Andererseits investiert man zig Millionen in ein neues „Super Game“, dass durchaus einen mysteriösen Touch hat.
Keine neue Videospiel-Konsole, dafür einen neuen Film im Kino: SEGA möchte Eternal Champions auf die Leinwand bringen.
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