PlayStation 5: Sony ist sehr defensiv mit der PS5. Ein kluger Schachzug?

Manchmal ist Verteidigung der beste Angriff

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Wer schreibt hier?

    1. Bild von Markus Bauer

      Markus Bauer: Markus spielt eigentlich schon immer Videogames und hat sich für Webdesign interessiert als es noch gar kein Internet bei ihm daheim gab. Seine Lieblingsgenres sind so unterschiedlich, wie seine Artikel. Am PC spielt Markus am Liebsten Ego-Shooter und Echtzeit-Strategie. Auf den Konsolen haben es ihm Action-Adventures und Rennspiele angetan. Mit seinen Kindern spielt er aber auch gerne Minecraft oder Rocket League. Seit einigen Jahrzehnten baut Markus auch seine PCs selbst zusammen. Dabei ist es ihm egal ob Intel/Nvidia- oder AMD. Nur nicht gemischt. Das Preis- und Leistungsverhältnis müssen passen. Mit seinem neuesten PC-Projekt musste erstmals ein "Big Tower" herhalten. Irgendwie stieg die Angst die aktuellen Grafikkarten nicht mehr ins PC-Gehäuse zu bekommen.

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Es ist Februar. Noch keine PlayStation 5-Präsentation, obwohl die Konsole zu Weihnachten 2020 erscheinen soll. Wann wird uns die PS5 endlich gezeigt? Im März? Sony ist überraschend zurückhaltend, wenn es darum geht, Details über ihre nächste Konsolen-Generation zu teilen. In gewissem Sinne wurde die Frage jedoch bereits von Finanzvorstand Hiroki Totoki beantwortet. Während eines kürzlich durchgeführten Finanzbriefings von Sony sprach er mit Investoren darüber, dass Sony den Preis für die PS5 nicht bekannt gegeben habe, da sie darauf warten, dass Microsoft zuerst ihre Hand zeigt. Pokern auf höchsten Niveau?

Bei den meisten Konsolen wird der Preis nicht bei der Veröffentlichung bekannt gegeben. Wir werden den PS5-Preis also auch nicht im März erfahren. Stattdessen werden die Hardware, der neue Dualshock 5-Controller, die Systemfunktionen und weitere Gimmicks gezeigt. Der „was ist letzte Preis“-Satz kommt erst zum Schluss. Wann genau das sein wird, werden wir erst erfahren, wenn Microsoft seine Hand zeigt. Es ist eben ein Pokerspiel der beiden Konsolen-Giganten.

Dies steht im Einklang mit der Art und Weise, wie Sony die meiste Zeit seines Lebens mit PlayStation umgegangen ist, und es hat ihnen bisher nur Erfolg gebracht. Sega ist schon einmal in die Falle getappt. Sony hat regelrecht darauf gewartet, bis Sega den Preis der Saturn-Konsole bekanntgegeben hat und hat erst später den Preis der ersten PlayStation verraten. Der lag damals übrigens bei 199 US-Dollar. Diesen Preis wird Sony mit der PlayStation 5 wahrscheinlich nie erreichen. Wie die Spatzen von den Dächern gepfiffen haben, sollen alleine die Herstellungskosten der High-End-Spielekonsole rund 450 US-Dollar kosten. Wir glauben trotzdem an einen Endpreis von 399 Euro. Oder waren es doch 499 Euro?

„Egal, auf jeden Fall warten wir auf Microsoft“, denkt sich Sony. So eine Annahme von mir.

Das haben sie übrigens auch bei der Dreamcast von Sega so gemacht. Übrigens auch beim 3DS von Nintendo mit der Vita. Sony wartet immer auf den richtigen Moment und fährt mit dem Preis darunter. Nicht die Hardware, sondern das System an sich macht das große Geld. Die Japaner verdienen mit der Software und mit dem Online-Dienst, wenn man nur genug PS5-Konsolen an die Gamer bringt.

PlayStation 5: Sony macht die Rechnung nicht mit Nintendo

Die ganze Welt zeigt sich gespannt auf die beiden Konsolen der nächsten Generation, die Xbox Series X von Microsoft und die PlayStation 5 von Sony. Aber keiner macht die Rechnung mit Nintendo. Immerhin haben diese die Vita ausgespielt, nachdem man mit der 3DS die Preise purzeln hat lassen. Schade Sony, aber dieses Duell hat Nintendo für sich entschieden. Der Handheld-Markt gehört eben Nintendo, mittlerweile ganz alleine. Die Switch ist nämlich eine Komponente, die Sony die Suppe versalzen könnte. Nicht das Nintendo eine leistungsstärkere Konsole im Schlepptau hätte, aber Nintendo kann mit der Switch und der Switch Lite, die Handheld-Variante, am Markt punkten. So stark, dass man auch die Verkäufe der PS5 torpedieren könnte. Natürlich nur in der breiten Masse. Gamer die auf High-End-Grafik und 120 Bildern pro Sekunde Wert legen wird Nintendo nicht ködern können. Doch wenn die verzweifelten Eltern überlegen, welche Konsole für die Kinder unterm Weihnachtsbaum liegen soll, dann kommt die Nintendo-Konsole mit einem ausgesprochen guten Games-Portfolio gut davon.

Die erfolgreichste PlayStation-Konsole aller Zeiten: PS2

Abgesehen von der Vita hatte Sony trotzdem Erfolge. Sogar riesige Erfolge. Die PlayStation 2, die damals Sega und ihre Dreamcast vom Markt „gefegt“ hat, ist bis heute die meistverkaufte Spielekonsole aller Zeiten. Das wäre nicht möglich gewesen, ohne die ausgefeilte Preispolitik.

Sony wird mit der PlayStation 5 nicht denselben Fehler machen wie mit der PS3

Die wenigen Male, die Sony mit dem, was sie mit ihrer Hardware vorhaben, bekannt gegeben hat, sind für sie nicht so gut gelaufen. Der Klassiker: PlayStation 3. Die Enthüllungen rund um die Konsole im Vorfeld haben die Menschen verwirrt und quasi in Stockstarre versetzt. Auch bei der PS3 wartete Sony darauf, den Preis bekannt zu geben, bis die Xbox 360 bereits gestartet war. Die frühzeitige Ankündigung und die Details, die Sony über die Konsole mitteilte, hatten bereits eine Wolke von Zweifeln und Bedenken in Bezug auf das System ausgelöst. Der „599 US-Dollar-Moment“ war dann schlussendlich der komplette Abschuss des Systems. Nur mit viel Mühe konnte sich die PS3 erholen und gegenüber der Xbox 360 aufschließen. Preissenkung sei Dank. Ob man damit etwas verdient hat? Eher weniger. Alleine schon deshalb wird der Preis der PS5 niedrig angesetzt. Das wird auch Microsoft wissen und hoffentlich ebenso mit dem Preis ihrer Konsole reinfahren. Deswegen behaupte ich noch immer: Die PS5 wird 399 Euro kosten.

The Last of Us (PS3 - (C) Naughty Dog

The Last of Us war für die PS3 einer der größten Titel die jemals erschienen sind.

Und das bringt uns zum Kern der Sache. Totoki, der Finanzvorstand von Sony, bemerkte, dass das Unternehmen beabsichtigt, dass die PS5 über ihre gesamte Lebensdauer rentabel ist. Heißt nicht die Hardware, sondern das System an sich. Die Hardware-Teile werden bekanntlich mit der Zeit billiger, vor allem wenn die Massenproduktion gestartet ist.

Was wird Microsoft tun?

Die Xbox Series X wird technisch der PlayStation 5 nichts nachstehen. Die Herstellungskosten werden sich also ebenfalls auf eine gleiche Summe belaufen, wie bei der PS5. Was tun? Microsoft setzt nicht auf die Konsole alleine, sondern auf „Xbox“ als Marke. Sprich man spielt seine Microsoft-Games auf PC, Xbox One und Xbox Series X. Es scheint Microsoft egal zu sein, ob man sich die neue Konsole holt. Scheint so. „Sony wäge dich nicht in Sicherheit“, könnte man meinen. Mit insgesamt 15 Xbox Game Studios – und wahrscheinlich weiteren Übernahmen in der Zukunft – ist Microsoft in puncto Exklusivität an Games besser aufgestellt als je zuvor.

Xbox Series X mit Controller - (C) Microsoft

Xbox Series X mit Controller

Diese Studios werden die passenden Titel bringen, davon bin ich überzeugt, also wird auch das System Xbox Series X damit unterstützt, weil diese Titel auch für diese Konsole optimiert werden. Doch Microsoft will auch seine Games verkaufen. Daher werden auch die Amerikaner ihre Konsole am Markt pushen, über den Preis. Ob wir diesen vor Sony hören werden? Wenn Microsoft klug ist, dann lassen sie sich ebenfalls nicht in die Hand schauen und verraten erstmal gar nichts. Auch nicht bei der E3 2020 im Juni, dass inoffiziell das größte Xbox-Event des Jahres wird.

Fazit

Die Entscheidung von Sony, zu warten, ist sinnvoll. Es gibt wirklich keine große Eile. Nicht für den Preis, auch nicht für die Veröffentlichung der Konsole – später in diesem Jahr. Dies ist ein Unternehmen, das die stärkste Konsolenmarke der Geschichte entwickelt hat. PlayStation hat Gaming im Wohnzimmer groß gemacht, bei allen Ehren von Sega, Nintendo und Xbox. Und das sage ich als alter „Sega-Fan-Boy“ mit der Mitgliedsnummer 5548 im Sega-Fanclub in Österreich (wenn es diesen noch geben würde…).

Sony hat die letzten 25 Jahre bewiesen was sie können, auch bei ihrem strategischen Marktauftritt.

Wie sieht eigentlich ein ehemaliger Sony-Mitarbeiter die PS5? Der ehemalige Game Designer Chris Grannell sieht die PlayStation 5 schwächer als die Xbox Series X von Microsoft.

Hinweis in eigener Sache: Gaming Blog-Artikel entsprechen der Meinung des Autors und müssen nicht die Meinung der DailyGame-Redaktion widerspiegeln.
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