Nachdem eine "Switch Pro" ausgeschlossen wird blickt man in die Zukunft von Nintendo: wann erscheint die "Switch 2"?
Markus Bauer: Markus spielt eigentlich schon immer Videogames und hat sich für Webdesign interessiert als es noch gar kein Internet bei ihm daheim gab. Seine Lieblingsgenres sind so unterschiedlich, wie seine Artikel. Am PC spielt Markus am Liebsten Ego-Shooter und Echtzeit-Strategie. Auf den Konsolen haben es ihm Action-Adventures und Rennspiele angetan. Mit seinen Kindern spielt er aber auch gerne Minecraft oder Rocket League. Seit einigen Jahrzehnten baut Markus auch seine PCs selbst zusammen. Dabei ist es ihm egal ob Intel/Nvidia- oder AMD. Nur nicht gemischt. Das Preis- und Leistungsverhältnis müssen passen. Mit seinem neuesten PC-Projekt musste erstmals ein "Big Tower" herhalten. Irgendwie stieg die Angst die aktuellen Grafikkarten nicht mehr ins PC-Gehäuse zu bekommen.
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Mittlerweile ist die Nintendo Switch-Konsole fünf Jahre alt – bald sechs – und bietet bis heute drei verschiedene Modelle. Die Lite-Version erschien zwei Jahre nach Release, 2019, und das OLED-Modell 2021. Wird es 2023 wieder ein neues Modell geben? Nein, so die wahrscheinlichste Antwort auf diese Frage zum aktuellen Zeitpunkt. Nintendo bereitet anscheinend alles für eine neue Spielkonsole vor, eine mögliche Nintendo Switch 2.
Wir haben euch alle Gerüchte und Spekulationen über einen möglichen Switch-Nachfolger zusammengefasst und versucht die vielen Meldungen der letzten Wochen (und Monate) einzuordnen.
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Insider sind sich einig: eine Nintendo Switch Pro wurde zugunsten einer Switch 2 verworfen. Offiziell hat sich Nintendo dazu bisher nicht geäußert. Bereits vor dem Release des OLED-Modells gab es laute Gerüchte über eine „PRO-Variante“. Diese haben sich allerdings als falsch herausgestellt bzw. Nintendo hat sich dafür entschieden, dass eine verbesserte Version reicht. Möglicherweise war die Switch Pro bereits fertig, wäre aber für eine Hybrid-Konsole zu teuer geworden. Bisher hat Nintendo hauptsächlich die Lite- und Standard-Version von den beinahe 120 Millionen verkauften Switch-Konsolen an die Spieler verkauft. Das OLED-Modell hält sich wacker und ist vor allem bei den bisherigen Switch-Besitzern beliebt, aber macht nicht die große Masse der Switch-Verkaufszahlen aus.
Die Nintendo Switch wird im März 2023 mittlerweile sechs Jahre alt. Wesentlich jünger als PS4 und Xbox One (Release 2013), aber auch älter als PS5 und Xbox Series X/S (Release 2020). Sieht man sich den Release-Zyklus der letzten Konsolen-Generationen an, dann wäre nächstes Jahr (2024) ein Nachfolger der Nintendo Switch fällig. Zumindest wenn man sich die PlayStation- oder Xbox-Seite der Medaille ansieht. Die PS3 (2006) und Xbox 360 (2005) lebten wesentlich länger, bis die Nachfolger erschienen sind.
Mittlerweile ist „4K“ zum Standard für viele neue Fernsehgeräte geworden, vor allem bei jenen Haushalten die gerne Videospiele spielen. Technisch gesehen macht Nintendo sein eigenes Ding und muss gar keine Spielkonsole auf den Markt bringen, die mit PS5 und Xbox Series X/S mithalten kann. Nur sollten sie den „neuen Standard“ unterstützen. Das hätte ich mir bereits bei einer Switch Pro gewünscht, dass die Docking-Station das Bild hochskaliert.
Im Gegensatz zur herkömmlichen Switch soll die neue Konsole wesentlich mehr auf dem Kasten haben. Angekündigt wurde es noch nicht, aber anscheinend setzt Nintendo auf den Tegra239-Chip, der von einem Nvidia-Mitarbeiter bereits bestätigt wurde.
Was ist der Tegra239 von Nvidia und wie stark wird die Nintendo Switch 2?
NVIDIA leaks have "nvn2", which seems to be the graphics api for the Switch Pro, based on Ampere with ray tracing support and DLSS 2.2 pic.twitter.com/k6nEr31CcY
— Nikki™ (@NWPlayer123) March 1, 2022
Bei Xbox und PlayStation zeichnet sich ein Trend ab, der sich immer mehr auf den PC-Markt zubewegt: immer weniger Spieler kaufen ihre Titel physisch. Bei Nintendo Switch ist das nicht so. Die Cartridges-Spiele verkaufen sich auch noch gut und ohne viel Preisverfall als gebrauchtes Spiel. Auch wenn Nintendo einen eShop anbietet wird dieser bei weitem nicht so intensiv genutzt wie der Xbox- oder PlayStation Store.
Nintendo hat auch bei der Switch keine Anzeichen dafür gemacht, dass es eine „rein digitale Konsole“ geben wird. Warum sollte es sich beim Nachfolger anders verhalten?
Dazu muss man sich zuerst ansehen, was eine Switch-Konsole zu Release kostete. Nintendo verlangte zum Release der Switch rund 320 Euro. Die Switch Lite kostete gar nur 230 Euro. Das OLED-Modell schlug sich mit 350 Euro zu Buche. Sollte der Tegra239-Chip tatsächlich verbaut werden, dann bietet dieser vier- bis fünfmal mehr Leistung. Ein deutlicher Sprung, der sich auch auf den Preis niederschlagen wird. Mehr Leistung als wir von einer Nintendo Switch Pro erwartet hätten.
Die Nintendo Switch 2 könnte zum Release mit PS5 und Xbox Series X wohl mithalten und würde damit 499 Euro kosten. Das ist allerdings reine Spekulation, da zum aktuellen Zeitpunkt die technischen Daten nicht bekannt sind. Außerdem wäre es man von Nintendo gewohnt, dass sie ihre Hardware nicht mit Verlusten verkaufen, daher auch die höhere Preiserwartung – wobei man bei der aktuellen Inflation noch keine richtige Einschätzung machen kann. Der Preispunkt wird, egal wie die Sache ausgehen wird, wesentlich höher ausfallen als wie bei der ersten Nintendo Switch.
Anhand der bevorstehenden Erstentwickler-Veröffentlichungen von Nintendo merkt man, dass sich diese Konsolen-Generation dem Ende nähert. Mit The Legend of Zelda: Tears of the Kingdom gibt es am 12. Mai 2023 wohl den größten und letzten Neuzugang. Pikmin 4 befindet sich in Entwicklung und wird wahrscheinlich im zweiten Halbjahr 2023 erschienen, wird aber nicht die Größe eines neuen Zelda-Spiels erreichen. Ein potenzielles Mario Kart 9 zeichnet sich auch nicht ab, immerhin hat Nintendo den Wii U-Port als Deluxe-Version für die Switch gebracht und die letzten Monate ordentlich mit neuen Spielerlebnissen aufgewertet.
Keine großen Spiele mehr für die Switch? Über ein Spiel hätten wir gerne mehr gewusst, aber bis auf die E3 2017-Ankündigung und ein paar Stellenanzeigen wissen wir nichts Offizielles von Metroid Prime 4. Die Entwicklung wurde neu gestartet, sodass es durchaus möglich sein kann, dass es noch für die Nintendo Switch erscheint, aber auch für den Nachfolger. Ursprünglich wurde auch gemunkelt, dass es gemeinsam mit dem neuen Zelda-Spiel als „Launch-Titel“ für die Switch Pro erscheint. Daraus wird nichts. Oder man hat die Switch Pro mit der Switch 2 einfach nur verwechselt, als man die Gerüchte ausstreute.
Es ist davon auszugehen, um erstens die große Switch-Bibliothek zurückgreifen zu können und um ausreichendes Angebot für die neue Konsole zu bieten. Es ist auch davon auszugehen, dass ältere Switch-Spiele auf der Switch 2 besser aussehen werden. Bereits bei der Gameplay-Enthüllung von The Legend of Zelda: Tears of the Kingdom waren sich einige Grafik-Analysten sicher, dass diese Spielversion nicht auf einer Standard-Switch ausgeführt wurde. Aber Nintendo wäre nicht Nintendo, wenn sie nicht andere Wege gehen!
„Früher wurde die Softwareentwicklung für dedizierte Videospielsysteme in Entwicklungsumgebungen durchgeführt, die für jede Hardwareplattform bestimmt sind“, so Shigeru Miyamoto, als er über die Abwärtskompatibilität des Switch-Nachfolgers gefragt wurde. „Das bedeutete, dass diese Umgebungen nicht nach vorne gebracht werden konnten, wenn sich die Hardware änderte, und es wurde unmöglich, Software zu spielen, die für frühere Hardware veröffentlicht wurde, ohne Änderungen vorzunehmen.“
Nintendo möchte wohl den Fehler aus ihrer Wii U-Zeit nicht wiederholen! Das Kaufargument wäre für Switch-Spieler nicht groß genug, wenn nur eine bestimmte Anzahl von Spielen NICHT spielbar wäre.
Mit der stärkeren Hardware hätten Drittentwickler auch mehr Möglichkeiten für Portierungen. Vor allem wenn Xbox den Shooter Call of Duty für die Nintendo-Konsole bringt, könnte sich dadurch ein neues Kundenklientel auftun.
Derzeit spricht eigentlich alles gegen eine zweite Switch, einen Nachfolger der aktuellen Nintendo-Konsole. Immerhin verkauft sich die aktuelle Switch wunderbar und Nintendo möchte nur ungern den Fehler einer Wii U ein weiteres Mal machen. Auch ein zweiter GameCube wäre fatal. Die Gerüchte deuten jedoch darauf hin, dass Nintendo an einer neuen Spielkonsole arbeitet. Und diese wird wohl nicht abwärtskompatibel sein, wenn man den Worten von Miyamoto aufmerksam zuhorcht. Andererseits könnte man auch viele Spieler damit wieder aus dem „Switch-Ökosystem“ vergraulen.
Eigentlich kann man das Blatt wenden und drehen wie man möchte: Nintendo kann mit einer Switch 2 (fast) nur scheitern. Dafür ist die aktuelle Konsolen-Generation zu erfolgreich und das „Muster“ für Nintendo-Konsolen steht eigentlich auf Flop. Nur möchte das niemand, auch ich will eine Nintendo Switch 2 vorab nicht „abschreiben“. Andererseits möchte ich auch nicht in der Haut von Miyamoto und Co sein, wie die Geschichte von Nintendo als Spielehardware-Herausgeber weitergehen wird. Ein Switch-Nachfolger zu sein ist eine schwere Bürde.