PlayStation-CEO Jim Ryan sprach über die Massenentlassungen bei Sony Interactive Entertainment und die Zukunft der Gaming-Branche.
Markus Bauer: Markus spielt eigentlich schon immer Videogames und hat sich für Webdesign interessiert als es noch gar kein Internet bei ihm daheim gab. Seine Lieblingsgenres sind so unterschiedlich, wie seine Artikel. Am PC spielt Markus am Liebsten Ego-Shooter und Echtzeit-Strategie. Auf den Konsolen haben es ihm Action-Adventures und Rennspiele angetan. Mit seinen Kindern spielt er aber auch gerne Minecraft oder Rocket League. Seit einigen Jahrzehnten baut Markus auch seine PCs selbst zusammen. Dabei ist es ihm egal ob Intel/Nvidia- oder AMD. Nur nicht gemischt. Das Preis- und Leistungsverhältnis müssen passen. Mit seinem neuesten PC-Projekt musste erstmals ein "Big Tower" herhalten. Irgendwie stieg die Angst die aktuellen Grafikkarten nicht mehr ins PC-Gehäuse zu bekommen.
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Das Jahr 2024 wird für die Gaming-Branche zu einem wahren Stresstest. Weniger als zwei Monate sind vergangen, und die Schlagzeilen häufen sich: Sony Interactive Entertainment (SIE) gibt bekannt, dass rund 900 Mitarbeiter, etwa 8 Prozent seiner Belegschaft, entlassen werden. Diese Hiobsbotschaft reiht sich nahtlos in eine Serie von Massenentlassungen anderer Unternehmen der Branche ein, die bereits Tausende von Jobs gekostet haben.
PlayStation-CEO Jim Ryan, der in Kürze in den Ruhestand gehen wird, äußerte sich auf der offiziellen Website des Unternehmens zu den drastischen Maßnahmen: „Das sind unglaublich talentierte Leute, die Teil unseres Erfolgs waren, und wir sind sehr dankbar dafür.“ Dennoch sei es unausweichlich, dass sich die Branche wandelt, und PlayStation müsse sich auf die Zukunft vorbereiten, um den stetig steigenden Erwartungen von Entwicklern und Spielern gerecht zu werden.
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Die interne E-Mail von Ryan, die heute an die PlayStation-Mitarbeiter ging, gibt Einblick in die Hintergründe der Entscheidung. In der Mitteilung betonte er die Notwendigkeit, die Organisation angesichts der sich rasant ändernden Branche zukunftsfähig zu machen. „Schwierige Entscheidungen sind unvermeidlich geworden“, so Ryan. Die Umstrukturierung sei ein Schritt, um sicherzustellen, dass PlayStation weiterhin die besten Gaming-Erlebnisse bieten könne.
Ein schwerer Schlag dürfte die Entscheidung für die First-Party-PlayStation-Studios wie Naughty Dog, Insomniac Games, Guerrilla und Co sein. Besonders drastisch ist die vollständige Schließung des SIE London Studios. Die Umstrukturierung wirft Fragen zur Zukunft dieser Studios und ihrer Projekte auf.
Gegründet im Jahr 2002, hat sich das SIE London Studio im Laufe der Jahre einen Namen gemacht. Besonders hervorzuheben ist die Entwicklung des gefeierten PS VR-Exklusivtitels „Blood and Truth“ im Jahr 2019. Das Studio wagte sich zudem an einen Live-Service-Titel für die PS5, der in einer zeitgenössischen Fantasy-Version von London angesiedelt ist – ein Projekt, das als bislang ehrgeizigstes des Studios galt.
Die Entscheidung, das SIE London Studio zu schließen, wirft Fragen auf, nicht nur über die Zukunft des Studios selbst, sondern auch über die Auswirkungen auf die geplanten Projekte. Der Live-Service-Titel, der London in eine einzigartige Gaming-Welt verwandeln sollte, steht nun auf der Kippe.
Die Nachricht von den Massenentlassungen hat auch die Finanzwelt aufgeschreckt. Sony gab kürzlich bekannt, dass bis Ende 2023 weltweit 54,8 Millionen Einheiten der PS5 verkauft wurden. Trotzdem verfehlt das Unternehmen sein Ziel für das laufende Geschäftsjahr um vier Millionen Einheiten. Diese Entwicklung führte zu einem Aktienwertverlust von 10 Milliarden US-Dollar und weckt Bedenken, dass die operativen Margen von PlayStation den tiefsten Stand seit fast einem Jahrzehnt erreichen könnten.
Jim Ryan betonte in seiner E-Mail an die Mitarbeiter, dass die Entscheidungen nach sorgfältiger Überlegung getroffen wurden, um das Geschäft langfristig auszubauen und weiterzuentwickeln. Die Zielsetzung sei, Ressourcen zu optimieren und sicherzustellen, dass PlayStation auch in Zukunft Gamer und Entwickler mit erstklassigen Erfahrungen begeistern kann.
Trotz dieser Rückschläge bleibt abzuwarten, wie die Gaming-Community auf diese Neuigkeiten reagieren wird und inwiefern sich die Massenentlassungen auf die Entwicklung und Veröffentlichung von zukünftigen Spielen auswirken werden. PlayStation steht vor einer Herausforderung, ihre Position in einem sich wandelnden Markt zu behaupten und die hohen Erwartungen ihrer Anhänger weiter zu erfüllen.
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