Xbox-Manager rät Betroffenen, ChatGPT als Karrierecoach zu nutzen
Nach neuen Kündigungen bei Xbox empfiehlt ein Manager den Einsatz von ChatGPT zur Jobsuche und erntet massive Kritik. CD Projekt RED zeigt echte Solidarität.
Markus Bauer Markus spielt Videospiele, seit er denken kann, und schreibt seit über 25 Jahren über Gaming. Am PC liebt er Ego-Shooter und Echtzeit-Strategie, auf Konsolen vor allem Action-Adventures und Rennspiele. Mit seinen Kindern zockt er auch gerne Minecraft und Rocket League. Seit Jahrzehnten baut Markus seine PCs selbst – immer mit Blick auf das beste Preis-Leistungs-Verhältnis. Sein aktueller PC: ein Big Tower, damit auch moderne Grafikkarten bequem Platz finden.
Die nächste Welle an Entlassungen traf die Gaming-Branche, diesmal wieder bei Microsoft. Zum vierten Mal in 18 Monaten trennt sich Xbox von Hunderten Mitarbeitenden. Betroffen sind unter anderem das ambitionierte Projekt Everwild von Rare und das Reboot zu Perfect Dark. Letzteres bedeutet sogar das Aus für das Entwicklerstudio The Initiative. Tragisch!
Auch beim traditionsreichen Turn 10 Studios, bekannt für Forza Motorsport, soll rund die Hälfte der Belegschaft gehen. Die verbleibenden Entwickler sollen künftig Playground Games bei Forza Horizon unterstützen. Selbst John Romero’s Studio blieb nicht verschont und könnte vor dem Aus stehen.
Manager empfiehlt KI zur Jobsuche: Internet reagiert fassungslos!
Während sich viele Entwicklerinnen und Entwickler nun arbeitslos wiederfinden, sorgte ein besonders ungeschickter Rat für Aufsehen: Matt Turnbull, Executive Producer bei Xbox und zuvor bei Turn 10, veröffentlichte auf LinkedIn (inzwischen gelöscht, aber von Brandon Sheffield auf BlueSky „gespeichert“) einen Beitrag mit gut gemeintem, aber völlig deplatziertem Ratschlag:
„Fragt ChatGPT oder Copilot, als Karrierecoach zu agieren.“
Turnbull schlug ernsthaft vor, dass entlassene Mitarbeitende eine KI nutzen sollen, um…
- …einen 30-Tage-Plan zur Neuorientierung zu erstellen,
- …Lebensläufe für AAA- und Indie-Studios automatisch umzuschreiben,
- …ein neues LinkedIn-Profil zu formulieren,
- …und sogar „warme Nachrichten an ehemalige Kollegen“ zu verfassen.
Als wäre das nicht schon entmenschlichend genug, riet er auch, eine KI nach einem Motivationsspruch gegen Impostor-Syndrom zu fragen. Während er betonte, dass „kein KI-Tool eure Stimme ersetzt“, schlugen seine Beispiele genau in diese Kerbe und wurden schnell als kalt, unpassend und zynisch wahrgenommen, gerade angesichts des AI-getriebenen Sparkurses bei Microsoft.
CD Projekt RED zeigt, wie man’s richtig macht
Deutlich menschlicher fiel die Reaktion von Paweł Sasko aus, Game Director bei CD Projekt RED. Auf X.com (ehemals Twitter) postete er:
„Es bricht mir das Herz, wieder so viele Entlassungen in unserer Branche zu sehen.“
Und weiter:
„Bei CD PROJEKT RED gibt es viele offene Stellen, von The Witcher 4 bis Cyberpunk 2, in Polen, den USA und Kanada. Teilt das bitte mit Kollegen und bewerbt euch!“
Tatsächlich gibt es unzählige Jobs für kommende Spiele von CD Projekt RED, darunter das besagte Cyberpunk 2.
Ein trauriger Trend mit zynischer Spitze
Dass ausgerechnet ein Xbox-Manager entlassenen Mitarbeitern empfiehlt, sich emotional von KI beraten zu lassen, während Microsoft weiter massiv auf KI-Lösungen setzt, hinterlässt bei vielen einen bitteren Beigeschmack.
Die Entlassungswelle trifft nicht nur Entwickler, sondern wirft auch Fragen über die Zukunft der Branche auf.
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