Spieletest: The Lost Child

The Lost Child ist ein Side-Scroller-Game von NIS America der Kriminalfälle und Okkultes ineinander vereint. Das Game erscheint am 19 Juni 2018 für PlayStation 4, Nintendo Switch und PlayStation Vita. Was dabei raus gekommen ist und ob es sich lohnt, erfahrt ihr in diesem Test.

The Lost Child ist eine bunte Mischung die Krimi, Okultes, Visual Novel und Dungeon-Crawler in sich vereint. Dabei stehen Gut und Böse sich in einem Kampf gegenüber, in welchen der Okkult-Redakteur Hayato als “Der Auserwählte” hineingezogen wird.

Setting des Spiels ist natürlich Japan. Hayato arbeitet in Tokyo seit nun rund 3 Jahren für ein Magazin, das sich mit mysteriösen Dingen und dem Paranormalen beschäftigt. Eines Tages wird er von Jemanden oder Etwas vor einen Zug gestoßen, eine junge Frau eilt ihm allerdings zu Hilfe. Diese überlässt ihm einen Koffer, der fest verschlossen scheint. Kurz darauf tritt er auf Lua, die sich als ein Engel vorstellt. Gemeinsam mit ihr beginnt er sein spannendes Abenteuer.

Ein etwas anderes Persona?

Wie bereits gesagt, The Lost Child ist eine bunte Mischung. Wer bereits die Persona-Reihe kennt, wird im Spiel auf ein ihm bereits bekanntes System treffen. Hayato muss gemeinsam mit Lua in sogenannte Layers eintreten und dort Monster und Bosse bekämpfen. Mittels einer Pistolen ähnlichen Waffe, können diese Monster in den Dungeons eingefangen werden. Sie werden Astrale genannt. Diese kann man als Spieler dann zu Hayato und Lua ins Team packen und so eine Kampfkraft von 5 Individuen erstellen. Nachteil der Astrale ist nur, dass sie nicht mittels EXP gelevelt werden können. Dafür benötigt der Spieler allerdings eine große Menge an Karma.

Karma sammelt man mittels abgeschlossener Kämpfe und auch durch die Entscheidungen die im Story Verlauf getroffen werden müssen. Da diese mittels typischen Visual Novel Stil erzählt wird, gibt es also mehr als genug Punkte an denen der Spieler auswählen kann, wie Hayato antwortet oder reagiert.

Zurück zu den Astrals. Wurde genug Karma gesammelt, kann das Level dieser erhöht werden. Jeder Astral hat allerdings ein festgelegtes maximum Level. Etwas später im Spiel kann dieses nochmal etwas weiter angehoben werden, aber nur einmalig. Man ist also dazu angehalten, in jedem Dungeon fleißig neue Astrale zu sammeln da ansonsten irgendwann die Gegner zu stark werden.

Endlose Gänge und Ebenen

Wer Dungeon-Crawler bereits gespielt hat, weiß wie es abläuft. Man läuft unendlich lange Wege und durch mehrere verschiedenen Ebenen. In The Lost Child ist das nicht anders. Auf dauer wird es natürlich sehr monoton, die Ebenen werden auch von mal zu mal größer. Das frisst viel Zeit und Nerven, vor allem da die Gegner auf den Karten nicht markiert sind und auch so nicht zu sehen sind. Kämpfe werden daher Random ausgelöst, ohne dass man sie umgehen kann. Vor allem dann, wenn der Dungeon vorzeitig verlassen wurde und dieser erneut betreten wird. Das Game wirft einen dann nicht auf Ebene X wieder in den Dungeon rein, sondern natürlich auf Ebene 1.

Dank des Auto-Modus muss man nun den Weg zu den Treppen nicht unbedingt selbst nochmal laufen, die Kämpfe lassen sich allerdings dennoch nicht vermeiden. Nach einer Weile schleicht sich daher doch die Langweile ein, wenn man nach Ebene 6 immer noch nicht beim Boss angekommen ist. Auch die kleinen Puzzles die gelöst werden müssen, um Türen zu öffnen, bieten nur wenig Abwechslung. Das ist tatsächlich etwas, was mir auch dann nach dem 3 Dungeon auch so langsam auf die Nerven ging.

Erst der Bosskampf pringt tatsächlich wieder Schwung rein. The Lost Child hat keine auswählbaren Schwierigkeitsgrade, allerdings gestalten sich die normalen Fights relativ einfach, wenn man seine Astrale brav und regelmäßig mit Karma versorgt. Die Bosskämpfe dagegen sind schon etwas knackiger. Hierbei ist auch etwas mehr Strategie gefragt. Welche Astrale von Vorteil sind und vor allem, ob das aktuelle Level ausreicht.

Grafisch ginge mehr

The Lost Child vereeint in sich 2D und 3D. Die Story und Charaktere sind natürlich wie von diesem Genre gewohnt in 2D. Die Dungeons dagegen in 3D. Der Zeichenstil ist für unsere moderne Zeit etwas Old-School geworden. Die Anime-Charaktere haben nicht diese riesige Augen und das kindliche Gesicht. Das ist an sich nichts schlechtes und für mich persönlich auch mal wieder erfrischend. Das Level-Design der Dungeons dagegen ist allerdings nicht wirklich herausragend. Es wirkt sogar etwas billig. Hier hätte man sich etwas mehr mühe geben können, klar Dungeon-Crawler waren jetzt noch nie mit “Tales of” oder “Persona” vergleichbar, allerdings habe ich auch hier schon bessere Spiele gesehen. Vor allem da die Spieler zudem auch viel Zeit damit verbringen, durch die riesigen Labyrinthe zu laufen.

Was ich wieder einmal gerne hervorhebe, obwohl das mittlerweile auch wieder gängig ist, ist die Auswahl der Synchronisation. Wie gewohnt kann man sich wieder zwischen Englisch und Japanisch entscheiden. Die Texte dagegen sind nur auf englisch verfügbar. Aber auch das sollte man mittlerweile von den Games aus dem Hause NIS America gewohnt sein. Nur wenige Spiele erhalten tatsächlich eine komplette deutsche Lokalisierung. Was ich immer wieder sehr Schade finde, denn viele der Games sind sehr gut und diese sollten auch Spieler mit eher wenig guten Englischkenntnissen genießen können.

Fazit

Tatsächlich fällt mir das Fazit zu The Lost Child etwas schwer. Es ist ein typischer Dungeon-Crawler mit einer guten Story, aber auch vielem verschwendeten Potential. Es bewegt sich daher eher so im Mittelfeld was dieses Genre angeht. Wer kein Fan davon ist, wird mit dem Spiel nicht glücklich werden. Denn man verbringt tatsächlich viel Zeit damit, durch die riesigen Labyrinthe zu irren. 

Eingefleichte Liebhaber sollten das Game dagegen mal auf ihre Liste setzten. Mit rund 50 Stunden Spielzeit, hat man ordentlich was zu tun. Denn es gibt viele verschiedene okkulte Fälle zu lösen, die auch jedes mal ein neuen Dungeon frei schalten.

Später im Spiel hat man zudem auch die Möglichkeit, einige seiner Astrale Online zu registrieren. Diese Kämpfen dann gegen andere Astrale von anderen Spieler. Aktiv können diese Kämpfe nicht bestritten werden, aber man kann später einsehen wie viele Kämpfe verloren oder gewonnen wurden.

ReviewWertung

6SCORE

Mit rund 50 Stunden Spielzeit ein Game für Genre-Liebhaber! Für Gelegenheitsspieler sicherlich nicht das perfekte Game.

Unterstütze uns*: Hol Dir diesen Titel, Merchandise oder Zubehör bei Amazon.de.

* Unterstützte uns mit DEINEM Klick auf einen der Werbelinks.
Wenn du einen solchen Link klickst, erhalten wir in manchen Fällen eine Provision dafür. Durch den Klick entstehen dir als Besucher keine zusätzlichen Kosten. Die Integration eines Affiliate-Links hat keine Auswirkungen auf unsere redaktionelle Berichterstattung..

Mehr zum Thema