Spieletest: The Order 1886

The Order: 1886 - (C) Ready At Dawn

Wie wäre wohl das Leben im 19. Jahrhundert mit der Technologie des 21.? Ready at Dawn hat sich Gedanken gemacht und es in The Order 1886 verwirklicht.

Die Story

Wir schreiben das Jahr 1886, es ist ein grauer November in London. Wir übernehmen die Kontrolle einer Person, welche sich im Gefängnis befindet. Wieso? Wir wissen es nicht. Der Charakter schafft es zu fliehen. Hier folgt ein Cut und wir starten die Story eine Woche vor diesen Ereignissen.

Unser Charakter ist Sir Gallahad, ein Ritter der Tafelrunde. Ja, es handelt sich um die Tafelrunde König Arthurs, welche zu seiner Zeit etabliert wurde und noch bis heute Gültigkeit hat. Sie bezeichnen sich als „The Order“ in der heutigen Zeit. Man würde annehmen ihre Entstehungsgeschichte ist ein wesentlicher Teil derGeschichte, es ist jedoch nebensächlich.  Mehr wird darauf nicht eingegangen.

Diese Ritter reiten jedoch nicht auf Pferden in eiserner Rüstung durch die Gegend, nein sie tragen Waffen und spazieren durch die Gassen von Whitechapel, um die Bewohner gegen Bedrohungen zu beschützen. Eine davon ist Jack the Ripper, welcher mehrere Menschen in den letzten Tagen getötet hat.

Einer für alle

Sir Gallahad ist Teil eines Teams, bestehend aus Isi, der einzige weibliche Charakter des Ordens, Marquis, ein Franzose und Percival, der älteste in der Runde. Ausgerüstet mit den neuesten Waffen begebt ihr euch auf die Suche nach dem Ripper.

Der Weg ist klar vorgegeben, ihr könnt keine alternativen Routen einschlagen, jedoch habt ihr die Möglichkeit eure Umgebung in Ruhe zu durchsuchen. Ihr findet Zeitungen, Fotos, als auch Audio-Aufnahmen von Gesprächen und Reden, welche euch ein wenig Einblick in die Welt gewähren. Zur Story an sich tragen sie aber sehr wenig bei.

Auf eurer Suche stößt ihr plötzlich auf Widerstand. Es ist die Rebellion, welche gegen den Orden kämpft. Was ihr genaues Ziel ist, bzw. wofür sie kämpfen ist unklar und bis zu einem gewissen Grad bleibt es auch.

Als ihr euch dann tiefer in den Untergrund von London begebt, tauchen neben den Rebellen noch weitere, neue Gegner auf: Werwölfe! Die sogenannten Lycans greifen die Menschen an, wieso sie existieren und seit wann wird jedoch nicht erläutert, ähnlich wie beim Virus in Last of Us. Sie sind einfach da und sie sind böse.

Jetzt könnt ihr eure Fähigkeiten testen.

Steuerung

Ihr trägt zwei Waffen mit euch, eine Handfeuerwaffe und ein Gewehr. Die Auswahl an Waffen ist gut, nicht zu viel und nicht zu wenig. Es ist alles dabei, von Schrotflinte über Sniper, bis hin zu einem modernen Flammenwerfer. Dann habt ihr noch Rauch- und normale Bomben. Wie schon in Last of Us könnt ihr in Deckung gehen und aus dieser heraus eure Gegner angreifen. Es gibt auch einen Silent Kill, wo ihr euch an eure Gegner heranschleichen könnt.  Dafür habt ihr ein Messer à la Crocodile Dundee immer bei euch.

Die Steuerung ist sehr gut, als auch das Kampfsystem, hier gibt es keine Probleme. Es ist komplett gleich wie in Last of Us, als hätte man einfach über die Technik ein neues Setting gelegt. Dieses Gefühl hat man noch einigen weiteren Stellen. Grundsätzlich ist das Spiel voll mit Quicktime Events, noch mehr als in Last of Us. Aber man hat trotzdem genug zu tun.

Neben der allgemeinen Optionen im Kampf verfügt ihr noch über die sogenannte „Blacksight“. Dabei handelt es sich um „Max Payne“-Vision, in der sich alles verlangsamt und ihr mehrere Gegner in kürzester Zeit hinrichten könnt. Für die Blacksight habt ihr eine Leiste, welche sich im Laufe des Kampfes füllt und immer wieder verwendet werden kann.

Erreicht ihr das Limit eurer Lebensenergie, stirbt ihr nicht sofort. Ihr habt die Möglichkeit euch zu erholen. Dabei greift ihr zu einer kleinen Flasche, welche ihr um den Hals trägt und nehmt einen Schluck von dieser. Dann seid ihr geheilt. Ihr erfährt im Spiel noch ein wenig über den Inhalt dieser Flasche, jedoch nicht viel, daher belassen wir es dabei.

Mehr gibt es zu „The Order 1886“ nicht wirklich zu sagen. Man kann auch nicht wirklich mehr sagen, ohne etwas über die sehr kurz geratene Story zu verraten. Das Spiel ist wirklich kurzlebig und kompakt. Hat man anfangs das Gefühl, das alles noch sehr langsam und detailliert vorangeht, nimmt das Tempo ab ca. der Hälft des Spiels (welche bereits nach gut 2 Stunden erreicht ist) ordentlich zu. Als man dann das Gefühl hat, das Spiel, die Umgebung und seine Steuerung verstanden zu haben, kommt es zu einem abrupten Ende. Es deutet zwar mehr oder weniger auf eine Fortsetzung hin, es fühlt sich aber trotzdem künstlich und abrupt eingesetzt.

Fazit

Auch dich Geschichte selbst ist sehr dünn. Es gibt so viele Elemente, welche man ausbauen hätte können, um den Spieler noch mehr eintauchen zu lassen. Aber man beschloss den Last of Us-Weg zu gehen und es einfach offen zu lassen. Nur der Unterschied war, dass es bei Last of Us lediglich ein unerklärtes Rätsel gab, nämlich, wie es zu der Seuche kommt. Aber bei The Order haben sie dieses Konzept einfach bei allem angewandt. Was ist der Orden? Wieso existiert er? Was macht die Rebellion? Was hat es mit dieser Flüssigkeit auf sich, die euch heilt? Die Story erinnert ein wenig an die Underworld-Filme, ist aber so oberflächlich gehalten, dass sie den Spieler nie wirklich komplett fesselt. Der Großteil ist auch vorhersehbar, es gibt recht wenig Überraschungen, was nicht heißt, dass sie schlecht ist, aber man würde sich durchaus ein wenig mehr erwarten, wenn „Ready at Dawn“ als Entwickler angeführt ist.

Das Spiel ist eine wirre Mischung zwischen Last of Us, Bioshock Infinite und Underworld. Man hat das Gefühlt, als hätten die Entwickler einfach Last of Us genommen, es mit ein paar guten Punkten aus anderen Games aufgemotzt und veröffentlicht. Es ist gut, aber es ginge besser.

ReviewWertung

8SCORE

Technik, eine packende Geschichte und mehr erleben wir in The Order 1886.

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