John Carmack, Mitbegründer von id Software, ist der Ansicht, dass PS5 und Xbox Series X am besten direkt an Verbraucher versteigert werden, um Scalper zu bekämpfen.
Markus Bauer: Markus spielt eigentlich schon immer Videogames und hat sich für Webdesign interessiert als es noch gar kein Internet bei ihm daheim gab. Seine Lieblingsgenres sind so unterschiedlich, wie seine Artikel. Am PC spielt Markus am Liebsten Ego-Shooter und Echtzeit-Strategie. Auf den Konsolen haben es ihm Action-Adventures und Rennspiele angetan. Mit seinen Kindern spielt er aber auch gerne Minecraft oder Rocket League. Seit einigen Jahrzehnten baut Markus auch seine PCs selbst zusammen. Dabei ist es ihm egal ob Intel/Nvidia- oder AMD. Nur nicht gemischt. Das Preis- und Leistungsverhältnis müssen passen. Mit seinem neuesten PC-Projekt musste erstmals ein "Big Tower" herhalten. Irgendwie stieg die Angst die aktuellen Grafikkarten nicht mehr ins PC-Gehäuse zu bekommen.
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Jeder Spieler, der es geschafft hat, eine PS5 oder Xbox Series X (oder eine 3000er Nvidia Grafikkarte) daheim zu haben, sollte sich glücklich schätzen. Immerhin hatten Millionen andere Spieler bisher nicht die Chance auf die neue Konsolen-Generation zurückzugreifen. Scalper haben mitunter dafür gesorgt, dass die Nachfrage größer bleibt als das Angebot und den Preis nach oben getrieben. Nun meldet sich eine Gaming-Legende John Carmack mit einem kontroversen Vorschlag.
John Carmack, Mitbegründer von id Software, denkt er habe eine Lösung für das PS5- und Xbox Series X-Verfügbarkeitsproblem. Immerhin sollen laut Schätzungen rund 15% der neuen Konsolen an Scalper gehen, die diese dann um horrende Summen auf eBay und Co verkaufen. Carmack meint, dass Sony und Microsoft ihre Konsolen versteigern sollten, um so direkt den Spielern eine Konsole zur Verfügung zu stellen.
Der Mitschöpfer von Doom und Quake erklärte seine Position diese Woche in einer Reihe von Tweets. Er kritisierte das Einzelhandelsmodell für den Verkauf von Konsolen und der meisten anderen Hardware. Er wies ausdrücklich auf den Mangel an neuen GeForce 3000-Grafikkarten von Nvidia hin, zusätzlich zu dem vielbeachteten Scalping von PS5- und Xbox Series X-Konsolen.
Given shortages and speculators on things like 3090 GPUs and new consoles, it seems like we really would be better off with a transparent auction system directly from the manufacturers and a more efficient market. The world of sales channels prevented that in the past, but we
— John Carmack (@ID_AA_Carmack) February 19, 2021
John Carmack glaubt tatsächlich daran, dass die Versteigerung von Konsolen direkt an die Endkunden ein viel effektiveres und transparenteres System schaffen würde.
Er räumt ein, dass eine Versteigerung, anstatt einen festen Einzelhandelspreis festzulegen, zu einem teureren Produkt führen würde. Carmack glaubt jedoch, dass dies nur ein vorübergehendes Problem wäre. Er argumentiert, dass die Tatsache, dass Menschen entscheiden können, was ein Produkt für sie wert ist, für die meisten Kunden natürlich zu niedrigeren Preisen führen würde.
Der kanadische Programmierer Darrell Johnson bot ein Gegenargument auf Twitter zu John Carmacks Vorschlag an. Er argumentiert, dass „Knappheit ein Produkt begehrenswerter macht, während ein hoher Preis es weniger wünschenswert macht“. Da ist natürlich etwas Wahres dran.
Egal wie lange die beiden weiter diskutieren: Die Knappheit von PS5- und Xbox Series X-Konsolen wird weiterhin bestehen bleiben. Die zukunftsnahen Aussichten sind nicht gerade rosig, wie die AMD-Chefin zugeben musste. Die Versorgung von Halbleiter-Chips macht es nicht möglich, mehr Konsolen herzustellen.
Die PS5 kostet in der Digital Edition 399 Euro und in der Disk-Version 499 Euro. Die Xbox Series X ist für 499 Euro zu haben. Natürlich nur wenn man beide Konsolen bei einem vertrauenswürdigen Einzelhändler vorbestellt und einige Monate darauf warten kann.