Eine neue Podcast-Folge ist da!
Episode 33: Dailygame @ VIECC 2024Eine klassische Geschichte in der ihr die Welt vor einem Unheil retten müsst trifft auf eine bunte Monster-Vielfalt die liebevoll in Szene gesetzt wurde.
Ewelyn Derc: Seit Kindestagen professionelle Gamerin. Verehrerin des JRPG-Genres und leidenschaftliche Shooter-Spielerin.
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Das Monster Hunter-Franchise kann bereits auf viele Jahre des Erfolg zurückblicken. Mit dem Fokus auf der jagt, möchte das Unternehmen mit der Stories-Reihe einen Abstecher in andere Gefilde unternehmen. Rundenbasierte Kämpfe treffen auf eine Story, in der ihr als Rider und die Monsties im Fokus des Unterfangens stehen. Capcom möchte uns somit in die fantastische Welt von Monster Hunter Stories 2: Wings of Ruin einladen. Ob das Spiel mit den klassischen Funktionen eines JRPGs überzeugen und begeistern kann, erfahrt ihr nun in unserem Review!
Bei der Einleitung von Monster Hunter Stories 2: Wings of Ruin wird nicht mit Atmosphäre und einem wunderbaren musikalischem Hintergrund gegeizt. In den ersten Szenen werden uns die schicksalhaften Momente von unseren Inselbewohnern gezeigt, bevor die Monsties durch das rote Miasma ihren Verstand verlieren. Untermalt wird das alles vom mystischen Titelsong „Scarlet Land Lit Up By The Heavens“. Mit der Bürde und dem Erbe, dass euch euer Großvater überlassen hat, liegt es nun an euch die Ursache herauszufinden wieso die Monster eurer Welt Amok laufen. Um dieser Aufgabe nachzukommen wird euer stummer und selbst erstellter Charakter zu einem Rider befördert. Dadurch seid ihr in der Lage Monsties aus Eiern schlüpfen zu lassen und ein besonderes Band mit ihnen zu formen. Diese Verbindung erlaubt es euch auf den Monstern zu reiten, die Welt erkunden und mit ihnen gemeinsam Kämpfe zu bestreiten!
Der Anfang gestaltet sich immer schwer, so auch in Monster Hunter Stories 2: Wings of Ruin, bei dem euch zu Beginn nur eine Handvoll von Monsties zur Verfügung stehen. Doch mit Voranschreitender Geschichte schaltet ihr immer mehr Gebiete frei, wodurch zahlreiche Monster hinzukommen und euch die Treue schwören möchten. Für Veteranen ist es ein schönes Wiedersehen mit den Monstern, die sonst nur bekämpft werden, und für Neulinge ein fantastischer Einstieg in diese wundersame Welt. Mit unterschiedlichen Erkundungsfähigkeiten ausgestattet, durchstreift ihr die Gebiete nach neuen Monster-Höhlen, Materialien und verborgenen Schätzen.
Während ihr auf Erkundungstour seid, werden sich euch nicht direkt alle Gebiete erschließen. Manche Gebiete könnt ihr nur mit bestimmen Monstern und der dazugehörigen Fähigkeit entdecken. So versperren euch manche Flussbetten oder Efeuranken den Weg zu neuen Höhlen oder Schätzen. Dadurch seid ihr angehalten nach Monsties Ausschau zuhalten, welche die Fähigkeit des Schwimmens oder des Kletterns besitzen. Mit dieser Funktion zwingt euch das Spiel eure Gruppenaufstellung zu überdenken und nachzudenken, welche Fähigkeit sinnvoll im Kampf und der Erkundung sind.
In den zahlreichen Höhlen erwarten euch neue Monsties, in Form von Eiern. Die Eingänge der Höhlenkomplexe sind nach der Seltenheit farblich gekennzeichnet. Dadurch ist beispielsweise klar zu erkennen, dass ein goldener Eingang höherwertiger als ein grauer ist. Die Höhlen selbst sind zufallsgeneriert und unterscheiden sich grundsätzlich. Das eine Mal müsst ihr zunächst eine komplexe Höhle durchstreifen, um am Ende an euer Ei zu kommen. Das andere Mal ist der Weg zum Ei nur ein paar Schritte entfernt.
So zufallsgeneriert wie die Höhlen aufgebaut sind, so sind auch die Ergebnisse aus den Eiern von zufälliger Natur. Hierbei hat jede Gattung ein eigenes Ei-Muster. Die Farben selbst geben nur wenig Aufschluss welches Monstie sich am Ende darin verbirgt. Die Werte euer Monsties können jedoch bereits vor ihrer Geburt beeinflusst werden. Sofern euch ein Lichtschimmer umgibt, erhaltet euer Monstie einen Boost. Wenn euer Partner euch noch erzählt dass euer Eier besonders gut stinkt, habt ihr alles richtig gemacht.
Jedes Monstie hat eigene Gene die nach einigen Level Ups an Relevanz gewinnen und veränderbar sind. Ihr erhaltet im Laufe des Spiels unterschiedliche Möglichkeiten eure Monster im Level steigen zu lassen. Nebenquests von der Questtafel zu absolvieren ist nur eine von vielen lukrativen Möglichkeiten.
Die Herstellung von Waffen und Rüstung sind in diesem Ableger enorm vereinfacht dargestellt und bieten nicht so viel Tiefe wie manche Veteranen es gewohnt sind. Für das herstellen sind nur sehr wenige Materialien notwendig, die zumeist bereits nach einigen Erkundungstouren in der Tasche verstauben. Mit jedem neu erlegtem Monster stehen euch neue Gegenstände zur Verfügung, bei dem es sich lohnt ein Blick rauf zu werfen. In den Kämpfen spürt ihr sehr schnell ob eure Ausrüstung noch ausreichend ist oder nicht. Bei den Waffen stehen euch sechs Waffenarten zur Verfügung die in die Kategorie Schwert, Bogen oder Keule fallen. Im Idealfall habt ihr die drei Waffentypen immer dabei, um auf jedes Monster die entsprechende Gegenmaßnahme parat zu haben.
Die Kämpfe in Monster Hunter Stories 2: Wings of Ruin sind rundenbasiert und enthalten die Schere-Stein-Papier Methode. Hierbei heißen die Attribute jedoch Geschwindigkeit, Technik und Kraft. Technik schlägt Geschwindigkeit, Geschwindigkeit schlägt Kraft und Kraft schlägt am Ende Technik, wodurch sich der Kreis wieder schließt. Zunächst wirkt das Kampfsystem recht einfach. Doch mit den Attributen, den unterschiedlichen Waffenarten, brechbaren Körperteilen und Formwechsel der Monster hebt das System sich selbst auf ein neues Level.
Jedes Monster hat bestimmte Schwachstellen die zunächst durch Trial-and-Error herausgefunden werden muss. Meistens sieht man es den Monstern an gegen welche Waffenart und Attribut sie anfällig sind. Doch darüber hinaus können auch, je nach Größe und Form, Flügel, Beine, Gesicht und viele weitere Körperteile der Monster gebrochen werden. Jeder einzelne Körperteil besitzt dann unterschiedliche Schwachpunkte die ihr in Erfahrung bringt. Sobald ihr einen Teil gebrochen habt, erhaltet ihr am Ende mehr Materialien und die Attacken mit dieser Körperstelle sind nicht mehr so schmerzhaft.
Um den Grind etwas zu dämpfen haben die Entwickler die Möglichkeit eingebaut, sofern ihr ein gewisses Levelcap überschritten habt, Kämpfe automatisch mit einem S-Ranking zu beenden. Dadurch erhaltet ihr EXP und Materialien, ohne etwas dafür getan zu haben. Neben normalen Fähigkeiten und Attacken stehen euch auch spezielle Fähigkeiten zur Verfügung. Die Spezialattacken der Monsties sind dabei genauso Vielfältig wie sie selbst und teilweise urkomisch und einfach nur schön anzusehen.
Die Nintendo Switch kämpft mit sich bei dem Spiel und da merkt man die in die Jahre gekommene Hardware sehr an. Die Kämpfe laufen auf stabilen 30 FPS die Erkundung hat dagegen das nachsehen und muss sich mit starken Drops begnügen. Teilweise waren wir bei 20-25 FPS während die Switch gemütlich in der Station saß. Es ist akzeptabel und man kann drüber hinwegsehen, da es nicht so sehr ins Gewicht fällt. Dennoch wäre eine Optimierung für die Switch von Vorteil gewesen, damit ein geschmeidiges Erlebnis gewährleistet werden könnte.
Capcom hat mit Stories 2 ein neues Kapitel aufgeschlagen, bei dem eine klassische Geschichte von Amoklaufenden Monstern erzählt wird die jedoch zu motivieren weiß. Der stumme Protagonist hat es nicht geschafft zu überzeugen, da er oft Fehl am Platz wirkte. Die Kämpfe haben jedoch durch ihre Vielfalt begeistert und die Erkundungen boten enorm viel Spielspaß. Mit dem Endgame-Content gibt es genug Langzeit Motivation, um das Spiel noch eine Weile genießen zu können. Das die Switch so viel zu tun hatte und richtig ins Schwitzen gekommen ist war abzusehen, dennoch Schade. Dadurch wurde das einmalige Erlebnis deutlich gedämpft. Mit der Multiplayerfunktion könnt ihr andere Rider der Welt herausfordern, mit Freunden die Welt erkunden und Kämpfe bezwingen, die allein unmöglich erschienen. Dadurch schließt sich der Kreis und wir haben eine wunderschöne Mischung aus JRPG und Multiplayer, wie wir es bereits von dem Franchise gewohnt sind.