Captain Price, Soap, Ghost und Co kehren zurück in eine vorhersehbare Kampagne in Call of Duty: Modern Warfare 2.
Markus Bauer: Markus spielt eigentlich schon immer Videogames und hat sich für Webdesign interessiert als es noch gar kein Internet bei ihm daheim gab. Seine Lieblingsgenres sind so unterschiedlich, wie seine Artikel. Am PC spielt Markus am Liebsten Ego-Shooter und Echtzeit-Strategie. Auf den Konsolen haben es ihm Action-Adventures und Rennspiele angetan. Mit seinen Kindern spielt er aber auch gerne Minecraft oder Rocket League. Seit einigen Jahrzehnten baut Markus auch seine PCs selbst zusammen. Dabei ist es ihm egal ob Intel/Nvidia- oder AMD. Nur nicht gemischt. Das Preis- und Leistungsverhältnis müssen passen. Mit seinem neuesten PC-Projekt musste erstmals ein "Big Tower" herhalten. Irgendwie stieg die Angst die aktuellen Grafikkarten nicht mehr ins PC-Gehäuse zu bekommen.
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Ganz ehrlich: Wie viele Spieler interessieren sich für die Kampagne eines Call of Duty-Spiels und warum sollte dies bei Modern Warfare 2 anders sein? Nun, Infinity Ward liefert das ab, was wir uns erwartet haben – leider. Und das Durchspielen der Call of Duty: Modern Warfare 2 Kampagne hat durchaus Sinn und das möchte ich in der Kritik vermitteln.
Bei Kampagnen für Shooter-Spiele kann man eigentlich nur so bewerten: Werden wir uns in 10 Jahren nach daran erinnern? Wird es Memes im Internet geben, wie heute noch über Black Mesa? Dafür gibt es bei Modern Warfare 2 gleich vorweg eine Antwort: Nein. Wir bekommen mit der Modern Warfare 2-Kampagne ein abwechslungsreiches Setting, jede Menge Gunplay in verschiedenen Situationen, aber von der Geschichte bleibt nicht viel übrig, außer viele Klischees, die der Entwickler bereits verneint hat, dass sie etwas mit der aktuellen politischen Lage zu tun haben.
Infinity Ward hat eine sechsstündige Kampagne versprochen und auch eingehalten. Mit etwas Sightseeing (ich wollte mir Amsterdam genauer ansehen) benötigt man im mittleren Schwierigkeitsgrad auch rund 6 Stundend dafür, als erfahrener Shooter-Spieler. Dabei führt uns die Kampagne vom Nahen Osten, über Spanien, Mexiko bis in die USA. Das liegt daran, dass wir das Drogenkartell von Las Almas und den übrigen Stereotypischen Feinden zu verdanken haben.
Überall Verschwörung!
Es gibt ein paar Wendepunkte in der Geschichte des Spiels. Sei es gestohlene US-Raketen die irgendwo im Iran auftauchen oder Spezialeinheiten, die sich „plötzlich“ gegen das Bravo-Team wenden. Im Gegensatz zum vorherigen Modern Warfare (2019) ist die Geschichte ein Rückschritt. Modern Warfare 2 Kampagne in der Kritik: Die Geschichte ist einfach zu flach! Die Wendungen überraschen kaum und waren vorhersehbar.
Dadurch das wir auf der halben Weltkugel herumgeschickt werden ist das Missionsdesign vielfältig und teilweise auch neuartig, aber es gibt keine Mission, die irgendwie „hängenbleibt“. Bisher hatte Infinity Ward denkwürdige Call of Duty-Momente wie „All Ghillied Up“, „No Russian“ oder „Clean House“, die über die Fanbase hinaus bekannt sind. In der Modern Warfare 2 Kampagne habe ich solch eine Mission vermisst. Vielleicht ist es die Scharfschützenmission gemeinsam mit Captain Price, aber irgendwie war das nichts Neues.
Es gibt ein Stealth-Level – Alone – das vielleicht so etwas wie ein „Splinter Cell für Arme“ ist. Man beginnt völlig unbewaffnet und verwundet, sammelt Materialien und stellt damit Rauchbomben, Minen und Schlösserknacker her. Das war eigentlich die „längste Mission“, da man im Schneckentempo – da verwundet – umherstolpert.
Du warst schon einmal im Real-Life in Amsterdam? Dann wirst du dich auch in einer Mission von Modern Warfare 2 zurecht finden. Ein bekanntes Café, samt Umgebung, dass so detailliert ausgearbeitet wurde, samt den optischen Eindrücken, die die Grafik-Engine hervorzaubert ist wahrlich ein Augenschmaus. Mit meiner 3080er Nvidia-Grafikkarte war ich hier gut bedient. Auch bei Extrem-Einstellungen (also etwas über Ultra) gibt es angenehme 60 Frames/Sekunde (oder mehr, wenn man es zulässt).
Die Systemanforderungen für das Spiel sind zwar hoch, aber nur wenn man das auch möchte. Prinzipiell sieht Modern Warfare 2 auch schon bei mittleren Grafik-Einstellungen wirklich gut aus.
Wofür ich Call of Duty eigentlich liebe: die Waffenhandhabung. Und diese ist wieder etwas besser geworden. Das visuelle, physische und insbesondere akustische Feedback spielt in einer eigenen Liga, wo sich vielleicht noch ein Hunt: Showdown wiederfindet – aber gegen dieses Spiel auch keine Chance mehr hat.
Vor allem als Scharfschütze kommt man voll auf seine Kosten und vergisst etliche Spielstunden in Sniper Elite-Titeln. Auch wenn man dort die Kugeln bis ins Mark fliegen sieht, bei Modern Warfare 2 fühlt es sich echter an. Ebenso die Sturmgewehre sind so detailliert und ausgeklügelt, dass es richtig Spaß macht. Eigentlich kann man diese Balance nur noch im Multiplayer „verpatchen“.
Modern Warfare ist die beliebteste Call of Duty-Serie, dafür braucht man keine Umfragen, deshalb ist es für mich überraschend, dass die Kampagne so „normal“ ist. Nicht falsch verstehen: Die 6 Stunden hatte ich meistens Spaß daran und wollte fertig werden, aber irgendwie war es wenig überraschend oder einfallsreich. Die Kampagne von Modern Warfare 2 versucht zu oft eine Hommage an an vorherige Spiele zu sein, sodass der Bogen für die eigene Geschichte nicht überschwappt.
Es gibt durchaus innovative Missionen, aber irgendwie ist bereits am Tag nach dem Durchspielen die Erinnerung verblasst. Was bleibt ist das „Einschießen“ auf den Multiplayer des Spiels. Trotzdem war es besser als die Jahre zuvor. Vanguard bestand einfach nur aus gefühlten 4 Stunden Zwischensequenzen und Black Ops Cold War hatte ein paar gute Momente, war aber gleich wieder aus. Gegen Modern Warfare (2019) sieht Modern Warfare 2 etwas blass aus.
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