Verpackung vs. Realität

Warum 30-FPS bei Xbox Series X/S und PS5 nicht schlimm sind…

Das einzig Schlimme daran waren die Versprechen, die uns für die neunte Konsolen-Generation gegeben wurden.

Xbox Series X und PS5. - (C) Microsoft, Sony; Bildmontage: DailyGame

Vor dem Release der PlayStation 5 (PS5) und Xbox Series X/S ist nach dem Release. Es wurden verschiedene Versprechen und Features angekündigt, sogar auf die Verpackung geschrieben, aber nicht alle eingehalten. Manche Versprechen, wie eine flüssigere Framerate von bis zu 60 (oder sogar) 120 Bildern pro Sekunde, gehören eher in die Schublade “Versprechen gebrochen”. Doch warum stoßen Spieler sauer auf, wenn Spiele wie Starfield auf der Xbox Series X/S “nur” 30 Frames pro Sekunde erreichen?

Von wegen Next-Gen. 120 Bilder schaffen die “neuen Konsolen” bei abwärtskompatiblen Spielen, also Titeln die vor der aktuellen Generation erschienen sind. Im Februar 2021 kündigte Microsoft den “FPS-Boost” an. Damit kann man Titel wie Call of Duty: Vanguard, Borderlands 3, Mass Effect: Legendary Edition oder Sea of Thieves mit 120fps spielen. Schön, aber was ist mit neuen Titeln?

30-FPS-Debatte: Für PS5 und Xbox Series X/S wurden 60 FPS erwartet!

Mit dem Sega Mega Drive und dem Super Nintendo Entertainment System (kurz SNES) war in den 1990er Jahren in der Regel eine Framerate von 30 Bildern pro Sekunde (FPS) zu erwarten. Einige Spiele, insbesondere solche mit hoher Geschwindigkeit oder intensiver Grafik, konnten jedoch gelegentlich zu Framerate-Einbrüchen führen. Das Problem ist also nicht neu. Die Spielewelten von heute, insbesondere effektvolle und mit Leben vollgehauchte Open-World-Games wie Starfield, kann man damit nicht mehr vergleichen. Auch wenn es Spieler immer wieder “hervorbringen”.

Mit der Veröffentlichung der neuen Konsolengeneration, der Xbox Series X/S und der PlayStation 5, gab (und gibt es) häufige Diskussionen rund um die Bildwiederholungsrate (Frames per Second, FPS). Während einige darauf beharren, dass 60 FPS oder sogar mehr das absolute Minimum sein sollten, um ein reibungsloses Spielerlebnis zu gewährleisten, gibt es auch Stimmen, die argumentieren, dass 30 FPS völlig ausreichend sind. In diesem Artikel wollen wir uns ansehen, warum 30 FPS bei der Xbox Series X/S und der PS5 nicht weiter schlimm sind.

Starfield - (C) Bethesda

Mächtig große Spielwelten wie jene von Starfield (Xbox Series X/S, Windows PC) benötigen viel Rechenleistung. Gibt es mehr zu “erleben”, gibt es auch eine niedrigere Bildwiederholungsrate. – (C) Bethesda

Grafische Qualität und Immersion

Mit der Einführung der neuen Konsolengeneration haben Entwickler Zugang zu verbesserten Grafikfunktionen und leistungsstärkeren Hardware-Ressourcen. Die Xbox Series X/S und die PlayStation 5 sind beide in der Lage, beeindruckende visuelle Effekte, detaillierte Texturen und realistische Beleuchtung darzustellen. Indem sie die Bildwiederholungsrate auf 30 FPS begrenzen, können Entwickler diese Ressourcen optimal nutzen, um eine beeindruckende grafische Qualität zu liefern, die das Spielerlebnis immersiv und beeindruckend gestaltet.

Auflösung und Detail-Genauigkeit stehen also im Vordergrund.

Warum manche Spiele keinen Leistungsmodus für PS5 und Xbox Series X/S haben:

Manche Spiele bieten verschiedene Grafikmodi zur Auswahl, darunter einen Leistungsmodus und einen Qualität-Modus, bei dem die Priorität auf verbesserten Grafikeffekten und höherer Auflösung liegt. Spieler können je nach Vorlieben und Anforderungen des Spiels den passenden Modus wählen. Bei Spielen die besonders große Spielwelten bieten (Open World-Titel) verzichten Entwickler gerne auf einen “Leistungsmodus”. Das dient der Stabilität des Spiels. Dies bedeutet weniger Ruckler, Stottern oder Framerate-Einbrüche, was zu einer insgesamt angenehmeren Spielerfahrung führt.

Lieber keine Ruckler bei Open World-Spielen

Eine der Stärken von Konsolen sind die exklusiven Titel, die speziell für die jeweilige Plattform entwickelt werden. Diese Spiele werden Entwicklerteams sorgfältig optimiert, um das Beste aus der zugrunde liegenden Hardware herauszuholen. Wenn ein Spiel speziell für die Xbox Series X/S oder die PS5 entwickelt wird und auf 30 FPS ausgelegt ist, können die Entwickler sicherstellen, dass das Spielerlebnis flüssig und ohne Ruckeln ist. Dies ermöglicht es den Spielern, in die fesselnden Welten und Geschichten dieser exklusiven Titel einzutauchen, ohne sich über eine niedrigere Bildwiederholungsrate Gedanken machen zu müssen.

Die Festlegung der Bildwiederholungsrate auf 30 FPS ermöglicht den Entwicklern auch eine bessere Balance zwischen Grafikqualität und Spielstabilität. Eine höhere Bildwiederholungsrate erfordert mehr Hardware-Ressourcen, was zu Kompromissen bei anderen Aspekten des Spiels führen kann, wie zum Beispiel der Anzahl der dargestellten Charaktere, der Größe der Spielwelt oder der Komplexität der Physiksimulation. Durch die Begrenzung der FPS-Anzahl können Entwickler sicherstellen, dass das Spiel auf einer stabilen Framerate läuft und ein reibungsloses Gameplay gewährleistet ist.

Tears of the Kingdom Zelda Starfield 30 FPS

Nintendo hat 6 Jahre am Gameplay gearbeitet und bietet damit eine unglaublich große Spielewelt. Trotzdem lässt sich The Legend of Zelda: Tears of the Kingdom nicht mit Starfield auf der Xbox Series X/S vergleichen, auch wenn die Bildwiederholungsrate die Gleiche sein wird. – (C) Nintendo

Starfield: Kein Vergleich mit The Legend of Zelda: Tears of the Kingdom

Die 30-FPS-Debatte hat natürlich Starfield die letzten Tage “angeheizt”. Manche Spieler vergleichen es sogar in einem Atemzug mit Tears of the Kingdom, dass auf Nintendo Switch ebenfalls 30 FPS bietet. Doch der Vergleich hinkt gewaltig. Die Nintendo Switch bietet eine maximale Auflösung von 1920 x 1080 Pixeln im TV-Modus. Die Xbox Series X bietet eine maximale Auflösung von 4K (3840 x 2160 Pixel). Dafür benötigt es viel mehr Rechenleistung.

Fazit zur 30-FPS-Debatte für Xbox Series X/S und PS5

Abschließend lässt sich sagen, dass 30 FPS bei der Xbox Series X/S und der PS5 nicht weiter schlimm sind.

Es ist eine bewusste Entscheidung der Entwickler, um die Grafikqualität, die Stabilität und das Spielerlebnis in Einklang zu bringen. Solange die Spiele flüssig laufen, eine gute Spielbalance bieten und in einer beeindruckenden grafischen Qualität präsentiert werden, können Spieler auf den neuen Konsolen ein herausragendes Spielerlebnis genießen, unabhängig von der Bildwiederholungsrate. Konzentrieren wir uns wieder auf andere wichtigere Aspekte: Ob das Spiel auch Spaß macht. Uns in eine fremde Welt eintauchen lässt. Und uns fesselt weiterzuspielen.

Hinweis in eigener Sache: Gaming Blog-Artikel entsprechen der Meinung des Autors und müssen nicht die Meinung der DailyGame-Redaktion widerspiegeln.
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