The Quarry (PS5) – Game Review

The Quarry macht interaktiven Horror oftmals richtig, zeigt aber auch erneut auf, wo die Limitationen dieses Genres liegen.

The Quarry - (C) Supermassive Games, 2K Games

Das Wichtigste in Kürze

  • Stimmiger Teenie-Slasher voller Horror-Klischees
  • Fehlende Interaktivität und beeinträchtigende Kamerasteuerung
  • Wer Until Dawn mochte, wird auch hier Spaß haben

Die ,,Until Dawn”-Macher melden sich nach mehreren eigenständigen Anthalogie-Teilen der ,,Dark Pictures”-Reihe endlich wieder mit einem vollwertigen Slasher-Spiel zurück. Ob sie mit The Quarry einen ähnlichen Teenie-Slasher mit Monstern, Mördern und Mysterien abliefern können, erfahrt ihr bei uns im Test:

The Quarry – Viel Bekanntes

Wer schon einmal in den letzten Jahren ein Horrorspiel von Supermassive Games gespielt hat, der weiß ganz genau, was einem die ,,Until Dawn”-Macher auftischen. Eine überschaubare Anzahl notgeiler, abenteuerlustiger oder strutzdummer Teenager findet sich in einem klassischen Horrorszenario wieder, das nicht alle überleben können.

Diesmal verschlägt es die bunte Mischung aus Teenager-Klischees  zum letzten Tag eines Sommerferiencamp, wo sie die Rolle der Aufseher innehatten. Aufgrund technischer Probleme beschließen sie noch einen Tag länger im Camp zu bleiben, auch wenn die Kids schon längst abgereist sind. Es dauert nicht lange, bis die Probleme auftreten. Diesmal in Form eines mysteriösen Waldgeistes, mutmaßlichen Kannibalenjägern und eines furchterregenden Monsters.

Erneut dürft ihr bekannte B-Promis (Ariel Winter, Justice Smith, Brenda Song etc.) in ihr Verderben führen The Quarry (c) Supermassive Games, 2K Games

Anders als im Vorgänger müssen Spieler allerdings nicht lange raten, mit was sie es in dem Slasher-Spiel zu tun bekommen. Die Monster sind ohne viel um den heißen Brei zu reden recht bald identifiziert und das Mysterium aufgelöst. Zudem bekommt man als Spieler deutlich mehr Informationen, als die Charaktere in den jeweiligen Momenten haben. Dadurch geht leider einiges an Spannung verloren, da so schnell klar ist, wie man die Spielfiguren aus misslichen Lagen befreien kann.

Interaktiver Horror

Auch die Spielmechaniken sind soweit bekannt. Man erkundet, redet miteinander und fällt Entscheidungen, die nicht immer für alle gut ausgehen. Das große Problem liegt dabei auf der Hand und ist indes kein neues: Wie viel Spiel steckt in solchen interaktiven Games tatsächlich? Nach mehreren kurzen, alleinstehenden Teilen – bei denen vor allem der letzte überzeugen konnte – ist die Antwort diesmal ernüchternd.

Denn obwohl The Quarry, ähnlich wie seinerzeit Until Dawn, etwas länger ausfällt (wir haben circa 8 Stunden gebraucht), steckt diesmal weniger Spiel drinnen, als bisher. Neben kurzen ,,Erkundungseinlagen”, die allerdings meistens nur wenige Minuten dauern und euch lediglich einen linearen Weg von A nach B gehen lassen, gibt es kaum Mechaniken, die den Spielfluss aufregender gestalten.

Entscheidungen sind eine der wenigen Spielmechaniken The Quarry (c) Supermassive Games, 2K Games

Natürlich trifft man als einer der zahlreichen Teenies wieder tödliche Entscheidungen. Das Ansehen von Zwischensequenzen wird euch dennoch am meisten beschäftigen. Auch wenn sie erneut durchwegs stimmig inszeniert und mit dem richtigen Trash-Faktor ausgestattet sind. Auch die genretypischen Quick Time Events sind diesmal weitaus spärlicher, als es die Regeln der ,,interaktiven Videospiele” eigentlich vorgeben.

Der Schwierigkeitsgrad der  Knopfdruckeinlagen wurde indes deutlich heruntergeschraubt. Während die vergangenen Teile noch ausführlich Gebrauch der verschiedensten Controlleroptionen machten, müsst ihr in The Quarry lediglich die Thumbsticks bedienen. So dreht ihr den Stick in die vorgegebene Richtung und könnt dann zusehen, wie eure Figur die abenteuerlichsten Manöver vollziehen. Für Hasser der Tastenattacken sicher von Vorteil, die eigene Beteiligung wird dadurch allerdings erneut gesenkt.

Als einer der vielen Teenager dürft ihr indes Entscheidungen treffen, die mal wichtig und totbringend, mal unbedeutend und unnötig sind. Typischer Teenie-Alltag also! Hierbei wählt man immer zwischen zwei Möglichkeiten, die große Konsequenzen haben könnten, aber nicht müssen. Oftmals beeinflussen sie den Spielfluss nur gering. In wenigen Fällen führt allerdings eine scheinbar unbedeutenden Entscheidung am Anfang, zu einem brutalen Tod der Spielfigur am Ende. Von solchen Momenten gibt es hingegen leider nur wenige.

Tarotkarten lassen euch in die Zukunft blicken! The Quarry (c) Supermassive Games, 2K Games

In den spärlichen Erkundungseinlagen können findige Spieler dennoch leicht versteckte Tarotkarten einsammeln, die nach jedem großen Kapitel von einer mysteriösen Wahrsagerdame beleuchtet werden. Die stimmigen Einlagen sind das ,,The Quarry”-Gegenstück zu den zukunftsweisenden Totems, die es in Until Dawn zu entdecken gab. Anders als im Vorgänger, bieten sie hier aber kaum hilfreiche Einblicke.

Während der gesamten Spieldauer bin ich nur auf eine einzige Karte gestoßen, die einen liebgewonnen Charakter vor dem sicheren Tod bewahrt hat. In den meisten Fällen sind die Zukunftsprognosen kaum ersichtlich. Oftmals dauern sie nur wenige Sekunden und sind kaum erkennbar.

Fazit zu The Quarry

Mit The Quarry liefert Supermassive Games ihr nunmehr zweites Vollpreishorrorspiel, nachdem sie das Genre mit der Anthalogieserie ,,Dark Pictures” scheinbar perfektioniert hatten. Die Mängel des interaktiven Spiels sind durchaus bekannt und oftmals erwähnt, fallen hier allerdings erneut ins Gewicht.

Spieler bekommen wenig Spiel. Das ist nun einmal so. Bewegungsfreiheit gibt es kaum. Und wenn, dann nur mit hakeliger Steuerung und einer Kamera, die so nahe and er Spielfigur platziert ist, dass das Sichtfeld maximal behindert ist. Quick Time Events existieren nur aus Obligation und die Entscheidungen sind oftmals viel zu oberflächlich. Und dennoch konnte ich das Spiel nicht aus der Hand legen und musste es in zwei Sitzungen beenden.

Doch warum? Ganz einfach: Wer The Quarry spielt, der weiß ganz genau, dass er das oben genannte bekommt. Im Gegenzug wissen Spieler allerdings auch, dass sie ein gewollt trashiges Horrorabenteuer erwartet, das clever mit Genreklischees spielt. Eine Handlung, die zwar hinter den spannenden Mysterien des Vorgängers bleibt, aber immer noch genug Slasher-Action und dumme Teenie-Entscheidungen beinhaltet, um ein paar wirklich unterhaltsame Abende zu erzeugen.

The Quarry von Supermassive Games bekommt ihr ab einem Preis von 49,38 Euro (ohne Lieferkosten) für XboxPS5 oder PS4.

ReviewWertung

7SCORE

The Qaurry übernimmt sowohl die besten, als auch die schlechtesten Eigenschaften des Genres und schmiedet sich damit eine stimmige Horrorgeschichte, die für einige Nächte gut unterhalten kann.

Detail-Wertung

Grafik

8

Sound

7

Gameplay

3

Story

7

Motivation

8

Steuerung

3

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