Tales of Arise (PC) – Game Review

Seit Jahrhunderten leiden die Dähner unter der Tyrannei der Renäer. Doch die Mauern fangen an zu bröckeln und ein neues Zeitalter erwartet sie.

Tales of Arise

Das Wichtigste in Kürze

  • Grafisch aus einem Gemälde entsprungen, überzeugt die optische Erscheinung in der Detailverliebtheit
  • Effektreiche Kämpfe die imposant sind, jedoch auf Kosten der Übersicht und Orientierung daher kommt
  • Sympatische Charaktere die mit Gefühlen und Ängsten ausgestattet sind und erst ihre Vergangenheit meistern müssen um die Zukunft formen zu können
  • Fragwürdige DLC-Werbung im Spiel selbst

Die halbe Welt hat auf die Veröffentlichung von Tales of Arise hin gefiebert und konnte es kaum erwarten, den nächsten JRPG-Epos in den Händen zu halten. Verständlich, denn mit diesem Ableger veröffentlicht Bandai Namco bereits den 18. Teil des langlebigen Franchise. Viele Tales of-Ableger sind bereits im Westen verfügbar und nur noch wenige blieben Japan-exklusiv. In den letzten Jahren hat die Fangemeinde rasend schnell an Zuwachs gewonnen, wodurch das Franchise zu den JRPG-Reihen schlecht hin gehört und keine Perle unter Liebhabern mehr ist. Ob die Vorfreude berechtigt war und Tales of Arise ein würdiger Tales of-Ableger ist, erfahrt ihr in unserem Review!

Die Mauern der Eisenmaske

Nach einem imposantem Trailer und einer kleinen Einführung, startet unsere Reise mit einem namenlosen, der überall nur als “Eisenmaske” bekannt ist. Er weiß nicht woher er kommt, warum er eine Eisenmaske trägt und wie er heißt. Seine Erinnerungen sind verschwunden und seine einzige Gewissheit ist, dass er keine Schmerzen empfinden kann und ein Dahnäischer Sklave ist.  Erst durch das Zusammentreffen mit der mysteriösen Shionne und dem Anführer der Widerstandsgruppe, Zephyr, erinnert sich Eisenmaske an seinen Namen. Sein Name lautet “Alphen” und durch dieses Ereignis hat er die Kraft und den Willen für seine Zukunft zu kämpfen.

(C) Bandai Namco

Einzigartige Charaktere mit schillernden Persönlichkeiten

Das Schicksal des Flammenschwertes offenbart euch den Weg, um die Tyrannei ein für alle Male zu beenden. Denn erst mit eurer neu gewonnen Fähigkeit und Kraft seid ihr in der Lage die Mauern und Fesseln von Dahna zu lösen. Die Lords der fünf Reiche sind eure größten Feinde, die erst Fallen müssen, damit die Sklaverei ein Ende hat. Doch der Weg bis dahin ist beschwerlich, lang und voller Geheimnisse und Tücken. Denn wer weiß schon wirklich welche Gefahren euch hinter den Mauern der Welt erwarten!

(C) Bandai Namco

Malerische Welt mit leichtem Aquarell-Stil

Die Welt von Arise

Die Welt in Tales of Arise ist groß, fantastisch und gefüllt mit vielen Gegnern die euch ans Leder wollen. Dahna ist ein großer Planet, der in fünf einzelne Reiche unterteilt ist. Jedes Reich hat seinen eigenen renäischen Lord der die Dähner versklavt hat. Die Versklavung dient einzig und alleine für den Wettkampf um die Krone, bei dem die Lords der einzelnen Reiche genug Astralkraft sammeln müssen, um als stärkster Lord hervorzugehen.

Da die Astralkraft erst durch körperliche Ertüchtigung freigesetzt wird mussten die Lords die Dähner versklaven und zur Sklavenarbeit zwingen. Ansonsten hätten sie keine Chancen im Kampf um die berühmte Krone. Durch die 300 jährige Tyrannei herrscht nur noch böses Blut zwischen den zwei Völkern und selbst der Hass untereinander nimmt bereits Formen an. Die Verzweiflung steht allen Bewohnern ins Gesicht geschrieben und erst in der Not erheben sich Kameraden die Alphen und Shionne bei ihrem Unterfangen beistehen.

(C) Bandai Namco

Unseren kleinen Begleiter bedrückt etwas

Stets mit dem Gedanken im Hinterkopf das auf Dahna nicht die einzigen Renär leben, die die dahänische Bevölkerung versklaven möchte. Neben dem Planeten Dahna und Rena existiert noch Lenegis zwischen den zwei Welten. Lenegis ist die eigentliche Heimat der renäischen Bevölkerung, da zu Rena nur die Lords aufsteigen dürfen, die sich im Kampf um die Krone behaupten konnten.

Kämpfe mit verdammt vielen Effekten

Die Tales of-Reihe stand schon immer für ein actionreiches Kampfsystem und das erhaltet ihr auch im neusten Ableger. Die Techniken werden unter normalen Attacken, Artes die Fähigkeitspunkte verbrauchen und mystische Artes unterteilt. Neben den Fähigkeiten könnt ihr einen komplett automatischen sowie halbautomatischen und manuellen Kampf einstellen. Darüber hinaus steht euch der Wechsel des Schwierigkeitsgrades zu jeder Zeit zur Verfügung. Falls ihr also mal merkt das die Kämpfe zu schwer sind und ihr euch nicht unnötig quälen möchtet, schaltet lieber um bevor ihr euer Spielerlebnis trübt.

(C) Bandai Namco

Die kleinen Wesen Namens “Schweininchen”

Wenn ihr Fans von Effektreichen Kämpfen seid, dann dürfte euch Tales of Arise umhauen! Denn die Kämpfe sind intuitiv und durch die mystischen Artes so effektreich wie nie zu vor. Je nachdem für welche Gruppenkonstellation ihr euch entscheidet können die Farben und Effekte das komplette Bild einnehmen. Doch die Effekte sind auch der Grund weshalb ihr auch mal eure Orientierung verliert und euch erst einmal wieder fangen müsst.

(C) Bandai Namco

Tasten die mit Fähigkeiten ausgerüstet werden können

Um neue Fähigkeiten zu erhalten, müsst ihr neue Titel freischalten. Denn dadurch und den gewonnen Kampfpunkten (KP) können wir die Werte der einzelnen Charaktere verbessern, sowie Fähigkeiten oder Perks wie “K.O.-Schutz” oder “Sprung in der Luft” freischalten. Umso mehr Kämpfe wir bestreiten, umso mehr KP erhalten wir auch. Diese Punkte sowie die EXP die wir erhalten sind nicht vom Schwierigkeitsgrad abhängig.

Als neuer Zusatz bei den Kämpfen zählen wohl die Heilpunkte (HP), die dafür da sind uns im Kampf zu heilen und in der Welt mit ausgewählten Objekten zu interagieren. Sind diese Punkte komplett aufgebraucht, können uns unsere Truppenmitglieder auch nicht mehr heilen. Dadurch sind wir genötigt und gezwungen immer Gegenstände bei uns zu haben, die für die HP Regeneration zuständig sind.

(C) Bandai Namco

Fertigkeiten-Matrix für die einzelnen Titel

Gameplay-Aspekte

Das Gameplay in Tales of Arise ist vielseitig, denn in jeder Stadt finden wir etwas neues zu tun. Neben zahlreichen Nebenquest, bei denen wir mal Materialien sammeln oder Umfragen durchführen müssen, existieren auch einige sammelbaren Eulen sowie Monsteraufträge. Bei den Monsteraufträgen erwarten uns spezielle Gegner in der Welt die in vielen Situationen eine Herausforderung darstellen. Doch die Entlohnung durch Gald, FP sowie EXP lohnt sich immer.

(C) Bandai Namco

Sammelbare Eulen mit hübschem Kopfschmuck

Die Tales of-Währung nennt sich Gald und diese erhaltet wir auch ausschließlich über diese Nebenquests oder wenn wir unsere Gegenstände verkaufen. Bei unserem Test standen wir oft vor dem Bankrott, wodurch wir gezwungen waren viele Gegenstände zu verkaufen um die nötigen Heilgegenstände und Zubehörteile zu kaufen um den anstehenden Kampf zu überleben. Leider nicht die idealste Lösung, da dadurch ein unnötiges Gefühl von Hilfslosigkeit erzeugt wird, da nur durch ausgewählte Gegenstände der Erfolg in den Kämpfen gesichert ist.

(C) Bandai Namco

Ein riesiger Fisch der darauf wartet verspeist zu werden

Darüber hinaus erwarten euch kulinarische Rezepte, die mit vielen Effekten für Kämpfe und der Erkundung gepaart sind sowie ausgiebige Angelsessions. Mit verschiedenen Angelruten sowie Ködern steht euch eine breite Vielfalt an Fischen zur Verfügung die gefangen werden möchten. Neben kleinen Eintagsfliegen warten auch sogenannte “Fisch-Bosse” auf euch, die nur schwer zu fangen sind. Die klassische Arena mit unterschiedlichen Gegnerwellen feiert auch in diesem Ableger abermals ihr Comeback.

(C) Bandai Namco

Gerichte die sehr appetitlich aussehen

Tales of Arise ist kein klassisches Open-World, jedoch könnt ihr fast zu jeder Zeit über den Teleport zu den vorherigen Schauplätzen und Ortschaften zurückkehren. An Lagerplätzen könnt ihr euch ausruhen, Filmsequenzen nochmals anschauen, Rezepte kochen und einzelnen Plauderein und Gesprächen der Charaktere lauschen.

DLC-Werbung und Technik

Bei der DLC-Werbung haben sich die Entwickler dieses Mal selbst übertroffen. Denn neben der anwählbaren Option im Hauptmenü erhaltet ihr bei jedem Lagerfeueraufenthalt die Möglichkeit neue DLCs zu erwerben. Die Art von Werbung ist sehr penetrant und stört den Spielfluss nur unnötig. Ansonsten lief das Spiel aus der technischen Seite ausgesprochen gut.

(C) Bandai Namco

DLC-Werbung bei den Lagerfeuern

Selbst in den action- und effektreichen Kämpfen gab es keine Frame-Einbrüche oder Abstürze. Die Synchronisation bietet die englische und japanische Sprachausgabe. In beiden Fällen ist sie ausgesprochen gut gelungen. Die Oberfläche selbst könnt ihr auf deutsch stellen. Während unserer Reise sind uns auch keine Übersetzungsfehler aufgefallen, wodurch dem Spielfluss nichts im Weg steht.

Fazit zu Tales of Arise

Mit Tales of Arise bot uns Bandai Namco eine fantastische Reise an, die vor einzigartigen Kämpfen und Charakteren nur so überquillt. Die Geschichte selbst ist zunächst klassisch gehalten mit “der Held besiegt das Böse” aber entwickelt sich zu einer komplexeren Handlung mit vielen erwachsenen Themen. Darüber hinaus wird uns ein interessantes Charakterroster geboten, bei dem jeder seine sympathischen Eigenarten vorzuweisen hat. Jedoch wirkt die Charakterentwicklung an manchen Stellen zu aufgesetzt und unglaubwürdig. Schmälert das Erlebnis selbst aber in keiner Weise. Die Kämpfe sind gewohnt actionreich, doch mit so vielen Effekten beladen, dass die Orientierung manchmal verloren geht. Der fehlende EXP-, Gald- oder FP-Anreiz lässt die höheren Schwierigkeitsoptionen wertlos erscheinen und DLC-Werbung empfand ich als sehr störend und unnötig. Trotzdem erhalten wir hier wieder ein JRPG geboten, der optisch sowie geschichtlich über sich hinauswächst und zurecht mit voller Vorfreude erwartet wurde!

ReviewWertung

9SCORE

Detail-Wertung

Grafik

10

Sound

9

Gameplay

7

Story

9

Motivation

8

Steuerung

8

Test-Hardware: Intel Core i9 9900K, NVIDIA GeForce GTX 1070, 32GB DDR 4

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