WERBUNG

Rollenspiel begeistert Videogamer

Raus aus dem Alltag und rein ins Abenteuer: Videospiele ziehen Tag für Tag Millionen Menschen in den Bann. Allein in Deutschland verbringen mehr als 40 Prozent der Bevölkerung einen Teil ihrer Freizeit mit Video-, PC- und Online-Spielen. Bei den 14- bis 29-Jährigen sind es sogar mehr als 70 Prozent, wobei Action-Spiele, Ego-Shooter, Abenteuerspiele und Geschicklichkeitsspiele der Renner sind.

Dabei holen die Frauen gewaltig auf. Galten Videospiele einst als vorwiegend männliches Hobby, so gab es im Jahr 2018 weibliche Gamerinnen und 18 Millionen Gamer in Deutschland.

In Österreich sieht es ähnlich aus. Weit mehr als die Hälfte der rund 8,9 Millionen Einwohner, nämlich 5,3 Millionen, daddeln gelegentlich ein digitales Spiel. 2,6 Millionen spielen sogar täglich oder fast jeden Tag. Dabei finden vor allem Playstation und Xbox immer mehr Zuspruch, wenn auch das Handy die bevorzugte Plattform bleibt.

Der Zuwachs bei den Konsolen liegt unter anderem an der Popularität von Live-Rollenspielen. Dabei finden vor allem die Spiele ungebrochen Zuspruch, die Alltagserfahrungen mit neuen Abenteuern verbinden.

Dazu gehören bereits seit dem Jahr 2000 die „Sims“, die aus einem der erfolgreichsten Brettspiele aller Zeiten entwickelt wurden. Die Simulation, von der es mittlerweile vier Hauptreihen gibt, führt den Spieler je nach Game zum Beispiel zurück ins Mittelalter, in die Gegenwart oder nur auf einen Karneval. Die Hauptaufgabe des Spielers ist es, einen Haushalt zu gründen, der ihm untersteht. Freundschaften schließen, Häuser bauen, Geld verdienen, Familien gründen, sich mit Freunden treffen und feiern – bei den Sims geht es zu wie im richtigen Leben.

Dazu gehören auch Misserfolge, Krankheiten und Alter. Weil der Spieler selbst nie als Sieger oder Verlierer aus der Simulation hervorgeht, bleibt das Spiel spannend, ohne zu allzu großer Frustration führen zu können. Allerdings bedeutet das nicht, dass alle Spieler sanft mit ihren Sims umgehen. Vom Ignorieren eines Babys mit dem falschen Geschlecht bis zum Bauen eines Geisterhauses, für das diverse Sims zu Geistern gemacht wurden, reichen die skurrilen Ideen der Fans. Mit mehr als 175 Millionen verkauften Exemplaren gelten die „Sims“ als erfolgreichstes PC-Spiel, das mittlerweile auf so gut wie jeder Plattform gespielt werden kann.

Ums Gewinnen und vor allem Überleben auf der anderen Seite des Gesetzes geht es in der „Grand Theft Auto“-Reihe. Die Action-Spiele um schnelle Autos und gefährliche Unterweltmissionen zieht seit 1997 Gamer in den Bann. Das Spiel, bei dem der Gamer seine Laufbahn frei wählen kann, verbindet Action, Rennspiel, Open-World-Spiel und Third-Person-Shooter. Der Protagonist ist dabei, sich eine Unterweltkarriere aufzubauen und kann dafür verschiedene Aufträge annehmen, von der einfachen Kuriertätigkeit bis zum schweren Ding.

Außer der Freiheit bei der Spielegestaltung kommt für viele Gamer der Reiz dazu, mit etlichen Elementen bereits im echten Leben vertraut zu sein. Zwar sind die meisten Gamer so gesetzestreu, wie nur möglich, aber sich hinters Steuer setzen und drauflos zu fahren wie ein Rennfahrer oder Stuntman, um der Polizei zu entkommen, macht aus einem besonnenen Alltagsfahrer einen Helden. Auch wer zum Beispiel in „Grand Theft Auto 5“ zur Entspannung ins Casino geht, um sein Glück zu versuchen oder einen gewieften Raubzug zu planen, erlebt eine clevere Mischung aus Realität und Rollenspiel.

Schwimmen, klettern, springen, sich auf dem Motorrad in die Kurven legen oder mit dem Auto gefährliche Sprünge zu wagen erhöht den Adrenalinspiegel, ohne allzuweit ins Fantasiereich abzudriften. Obwohl die „Grand Theft Auto“ Reihe aufgrund ihrer Thematisierung von Gewalt und Kriminalität in die Diskussion geraten ist, haben Forscher belegt, dass Gamer dadurch nicht zu Aggressivität angeregt werden, sobald sie die virtuelle Welt verlassen und in den Alltag zurückkehren. GTA ist inzwischen eine der erfolgreichsten Gaming-Serien der Welt, und Fans warten sehnsüchtig auf „Grand Theft Auto 6“.

Alltägliche Elemente in einer postapokalyptischen Welt ist auch bei „Fallout“ einer der Anreize für Rollenspieler. In einem von Mutanten wimmelnden Commonwealth heißt es nicht nur ums Überleben zu kämpfen, sondern zudem skurrile Aufgaben zu lösen, Geheimnisse zu lüften und Schätze zu suchen. Dazu gehört immer auch ein gehöriges Stück Findigkeit. Rohstoffe im Ödland aufspüren ist schön und gut, doch sie müssen auch richtig genutzt werden. Bastler können ihre eigene Werkstatt schaffen und dort Rüstungen und Eaffen modifizieren. Wer sich ein Laboratorium zulegt, kann Heilmittel brauen oder gefährliche Elemente zu Bomben zusammensetzen. Essen will selbst in der Postapokalypse zubereitet werden. Seit 1997 existiert die Serie, die seitdem in regelmäßigen Abständen um neue Spiele erweitert wird.

Der Erfolg von Rollenspielen bleibt aber nicht nur auf die Gaming-Welt beschränkt. Immer mehr Spiele werden für Kinoleinwand und Fernsehen adaptiert. Zu den bekanntesten gehören die Verfilmungen von „Tomb Raider“ im Jahr 2001 mit Angelina Jolie und 2018 mit Alicia Vikander in der Rolle von Heldin Lara Croft. „Assassin’s Creed“ hat ebenfalls erfolgreich den Sprung in die Kinos geschafft, und „The Witcher“ ist mittlerweile eine erfolgreiche Fernsehserie. Die meisten Fans ziehen es allerdings weiterhin vor, selbst die Hauptrolle zu übernehmen und dem Rollenspiel treu zu bleiben.

Bildquellen: Pixabay.com

Mehr zum Thema