Nintendo gibt vor...

Preisschock bei Nintendo: Werden 80-Euro-Spiele jetzt zum Standard?

Wie beeinflusst der Preis für Videospiele die Gaming-Community? Die neue Switch 2 sorgt für Diskussionen über steigende Kosten.

Die physische Version von Mario Kart World kostet rund 90 Euro. - Bilder: Nintendo / KI - Bildmontage
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Wer schreibt hier?

    1. Bild von Markus Bauer

      Markus Bauer: Markus spielt eigentlich schon immer Videogames und hat sich für Webdesign interessiert als es noch gar kein Internet bei ihm daheim gab. Seine Lieblingsgenres sind so unterschiedlich, wie seine Artikel. Am PC spielt Markus am Liebsten Ego-Shooter und Echtzeit-Strategie. Auf den Konsolen haben es ihm Action-Adventures und Rennspiele angetan. Mit seinen Kindern spielt er aber auch gerne Minecraft oder Rocket League. Seit einigen Jahrzehnten baut Markus auch seine PCs selbst zusammen. Dabei ist es ihm egal ob Intel/Nvidia- oder AMD. Nur nicht gemischt. Das Preis- und Leistungsverhältnis müssen passen. Mit seinem neuesten PC-Projekt musste erstmals ein "Big Tower" herhalten. Irgendwie stieg die Angst die aktuellen Grafikkarten nicht mehr ins PC-Gehäuse zu bekommen.

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Die neue Nintendo Switch 2 ist offiziell angekündigt – und mit ihr beginnt offenbar ein neues Kapitel in der Geschichte der Videospielpreise. Kosten Spiele bald standardmäßig 80 Euro oder mehr? Diese Frage sorgt aktuell für Aufregung in der Gaming-Community. Denn was Nintendo jetzt vorgemacht hat, könnte andere große Publisher dazu motivieren, ebenfalls an der Preisschraube zu drehen.

Nintendo verlangt für neue Spiele auf der Switch 2, wie Mario Kart World, bis zu 89,99 Euro! Ja, du hast richtig gelesen. Digital werden 10 Euro weniger verlangt. Juhu! Und das ist kein Einzelfall: Auch The Legend of Zelda: Tears of the Kingdom, dass 2023 für die normale Switch erschienen ist, wird 10 Euro in der Switch 2-Edition mehr kosten – satte 80 Euro. Für ein Spiel, dass bereits 2 Jahre alt, ein saftiger Preis!

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Das ist ein massiver Sprung, wenn man bedenkt, dass sich viele Spieler gerade erst an die 70-Euro-Grenze gewöhnt haben. Alles wird teurer. Warum auch nicht Videospiele?

Videospiele werden teurer: Warum ist das ein Problem?

Nintendo ist eine besondere Marke in der Videospiele-Industrie. Kein Name ist bekannter. Keine Franchises kennt man mehr. Super Mario. Mario Kart. The Legend of Zelda. Sobald der Name darin steht, wird es sich verkaufen. Das weiß Nintendo. Und das Erfolgsunternehmen aus Japan könnte hier womöglich eine neue Preisgrenze markieren, dass andere Publisher übernehmen könnten.

Bisher galt: Sony, Microsoft und Co. verlangten für ihre Blockbuster meist 69,99 Euro. Doch wenn Nintendo zeigt, dass sich auch höhere Preise durchsetzen lassen, dürften Publisher wie Rockstar Games, Ubisoft oder EA nicht lange zögern. Rockstar Games könnte überhaupt 100 Euro oder mehr für GTA 6 verlangen. Gut, bei den horrenden Entwicklungskosten von geschätzten 2 Milliarden US-Dollar und ultrarealistischer Grafik wäre es es auch das wert. GTA 6 soll eines der teuersten Spiele aller Zeiten sein. Ein hoher Einstiegspreis scheint da fast schon logisch. Aber ein „niedliches“ und buntes Mario Kart mit Open World für 90 Euro?

Wer zahlt das am Ende?

Du! Als Spielerin oder Spieler. Und zwar nicht nur für das Hauptspiel. Schon jetzt kursieren Gerüchte über Deluxe-Editionen, kostenpflichtige Upgrades von alten Spielen, neue Online-Abos und Mikrotransaktionen bei Nintendo. Wenn die Branche merkt, dass du bereit bist, 80 oder 90 Euro für ein Spiel zu zahlen – warum sollte sie dann aufhören?

Mittlerweile sollten sich viele Spieler schon daran gewöhnt haben, ausgenommen zu werden. Wer Call of Duty spielt, weiß wovon ich rede. Immerhin werden für Skin-Packs und irgendwelche Waffen-Upgrades horrende Summen eingenommen. Der Dank der Spieler: Sie verabschieden sich. Die die bleiben, zahlen aber brav.

Call of Duty (Warzone, Black Ops 6) trifft auf Squid Game 2. - Bild: Activision / Netflix

Call of Duty (Warzone, Black Ops 6) traf auf Squid Game 2. Für viele Spieler war es einfach nur „Geldmacherei“. – Bild: Activision / Netflix

Die neue Preis-Realität im Gaming-Sektor

Nein. Nichts wird billiger. Auch nicht Videospiele. Und eigentlich waren Videospiele schon einmal viel teurer. Inflationsbereinigt war die Mega Drive/Super Nintendo-Zeit viel teurer für Gamer. Cartridges mit Pusteeffekt kosteten eben mehr, als später CDs oder DVDs. Ganz zu schweigen von digitalen Inhalten. Jedoch kosten Serverfarmen, um Multiplayer-Spiele wie Fortnite und Co auch zu bespielen echtes Geld. Und dieses Geld holt man sich mit Battle Pass, Skin-Packs und Co wieder hinein. Etwas wird schon übrig bleiben, sonst hätte Valve, Epic und Co nicht das nötige Kleingeld.

Wir stehen vor einer neuen Preis-Realität im Gaming. Wenn sich 80 oder gar 90 Euro als neuer Standard etablieren, ist die Zeit der „günstigen“ AAA-Spiele vorbei. In Zukunft wirst du als Gamer wieder mehr Bewertungen lesen, bevor du kaufst. Du wirst dich vielleicht manchmal fragen müssen: Ist es mir das Geld wert? Zahle ich nur für einen Hype?

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Ob sich Preisanstiege wirklich durchsetzen werden? Das liegt an uns allen. Wenn niemand die neuen Spiele für 80, 90 oder 100 Euro kauft, müssen die Publisher ihre Preise wieder senken. Wenn alle laufen und Nintendo-Spiele für 90 Euro kaufen, dann wird sich Nintendo und Co denken: Gut gemacht. Warum nicht früher!

Hinweis in eigener Sache: Gaming Blog-Artikel entsprechen der Meinung des Autors und müssen nicht die Meinung der DailyGame-Redaktion widerspiegeln.
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