Entlassungs-Welle

Microsoft: Stehen physische Xbox-Games vor dem Aus?

Die Abteilungen, die physische Xbox-Spiele vertreiben, sind von der jüngsten massiven Entlassungswelle bei Microsoft Gaming betroffen.

Xbox Series X

Microsoft hat in der jüngsten Entlassungsrunde vor allem die Abteilungen betroffen, die sich mit der Vermarktung von physischen Xbox-Spielen im Einzelhandel beschäftigen. Am 25. Januar wurden 1.900 Mitarbeiter des 22.000-köpfigen Teams von Microsoft Gaming entlassen. Ein großer Teil dieser Zahl stammt offenbar aus der Kundendienstgruppe des neu übernommenen Unternehmens Activision Blizzard, das bisher für seinen relativ soliden Kundendienst bekannt war.

Im Oktober 2023 übernahm Microsoft offiziell Activision Blizzard. Viele Xbox-Fans freuten sich auf eine vielversprechende Zukunft mit mehr Geld und einer größeren Infrastruktur zur Unterstützung anspruchsvoller Projekte. Jedoch wurde das riesige Preisschild von 68,7 Milliarden US-Dollar und die finanziellen Folgen für alle Unternehmen, die nun unter dem Dach von Microsoft Gaming stehen, von vielen nicht bedacht. Blizzard-Präsident Mike Ybarra und Chief Design Officer Allen Adham haben das Unternehmen verlassen. Einige Bethesda-Mitarbeiter haben ebenfalls verraten, dass sie Teil der Entlassungen waren.

Das Ziel der kostensparenden Umstrukturierung sind auch die Teams, die physische Xbox-Spiele in die Einzelhandelsgeschäfte bringen. Es ist unklar, ob Microsoft in naher Zukunft physische Spiele herausbringen wird. Während der Anhörung zwischen der FTC und Microsoft im September 2023 wurden durchgesickerte Dokumente enthüllt. Diese Dokumente zeigen, dass der Spielgigant plant, eine rein digitale Xbox-Konsole der Series X zu veröffentlichen. Die Markteinführung ist für November 2025 geplant.

Machen physische Spiele von Microsoft jetzt Platz für rein digitale?

Vor kurzem wurde das Gerücht bestätigt, dass Walmart alle physischen Kopien von Starfield aus seinen Einzelhandelsgeschäften entfernt hat. Ein durchgesickertes Memo besagt, dass “der Lieferant diese Aktion finanziert”. Berichten zufolge hat auch Best Buy alle physischen Medien, einschließlich Videospiele, aus dem Sortiment genommen. Diese Ereignisse sind nicht ermutigend für Verbraucher, die physische Kopien von Spielen bevorzugen, unterstützen oder sammeln.

Die Verkäufe physischer Videospiele sind laut der Digital Entertainment and Retail Association (ERA) im Allgemeinen rückläufig. Die Handelsorganisation mit Sitz im Vereinigten Königreich verfolgt die Verkäufe für eine Reihe von Branchen, sowohl physisch als auch digital. Im Januar gab sie bekannt, dass im Jahr 2022 fast 90 % der Spielverkäufe im Vereinigten Königreich digital sein werden. Zugegeben, es handelt sich bei diesen Zahlen um Schätzungen. Steam und Epic Games Store legen ihre Verkaufszahlen nicht offen. Die Summe dieser jüngsten Einzelereignisse scheint jedoch in eine bestimmte Richtung zu weisen: digital.

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