Deadly Premonition 2: A Blessing in Disguise (Switch) – Review

Twin Peaks der Videospiele

Deadly Premonition 2 - © Rising Star Games

Das Wichtigste in Kürze

  • Spoilerfreie Review
  • Schafft es der Titel seinem kultigen Vorgänger gerecht zu werden?
  • Technisch schlechte Performance wie beim Vorgänger!
  • Sollte man den Titel trotz seiner schlechten Performance trotzdem spielen?

Deadly Premonition 2: A Blessing in Disguise ist ein Open World Survival Horror Spiel welches gleichzeitig Fortsetzung und Prequel seines Vorgängers ist. Es wurde von Now Production, Toybox Inc. und White Owls Inc. entwickelt und von Rising Star Games exklusiv für die Nintendo Switch am 10. Juli 2020 herausgebracht. Ob der zweite Teil seinem technisch schlechten, aber sehr kultigen Vorgänger gerecht geworden ist, haben wir für euch in dieser Review herauszufinden versucht.

Deadly Premonition 2 - © Rising Star Games

Deadly Premonition 2 – © Rising Star Games

Back to the Future

Wer hätte nach all der Kritik des ersten Spieles vor 10 Jahren je mit einem Deadly Premonition 2 gerechnet? Die Kultgemeinde des ersten Teiles hat nun allen Grund zu feiern. Wir haben es hier interessanterweise mit zwei Fällen in unterschiedlichen Zeitabschnitten zu tun. Das erste Setting spielt in Boston im Jahr 2019, in welchem die FBI Agenten Aaliyah Davis und Simon Jones einen Fall untersuchen, der als längst abgeschlossen galt. Dieser Teil des Spieles ist aber eher Dialog lastig. Interessanter wird es in der Vergangenheit. Genauer gesagt in Lousiana im fiktiven Städtchen Le Carré im Jahr 2005, in welchem FBI Agent Francis York Morgan mit seinem Sidekick, der Tochter des Sherrifs Patti, eine anhaltende Mordserie aufzuklären versucht und aufpassen müssen nicht selber Opfer zu werden. Man darf sich auf eine sehr lange Story mit vielen schrägen Wendungen einstellen.

Deadly Premonition 2 - © Rising Star Games

Deadly Premonition 2 – © Rising Star Games

“The deep south”

Euer eigentliches Ziel im Süden ist es einen Mordfall zu klären. Deswegen muss man sich Infos von Zeugen holen oder Tatorte begutachten. Dazwischen muss man sich immer wieder gegen kleptomanische Eichhörnchen (!), Hunde oder Alligatoren zur Wehr setzen. Wenn man zur Abwechslung nicht gegen Eichhörnchen kämpft, verschlägt es einen immer wieder in die “Anderswelt”, welche euch notwendige Beweise aber auch Scharen von Monstern und am Ende auch Bossgegner liefert. Die Steuerung hat sich im Vergleich zum ersten Teil sehr gebessert. Es gibt auch eine neue Schussfunktion bei der mehrere Gegner anvisiert und ausgeschaltet werden können. Medizin und Munition ist während des ganzen Spieles reichlich vorhanden, was die Herausforderung leider etwas dämmt. So sind die Kämpfe und ihre Settings sind das ganze Spiel sehr einfach und eintönig gehalten. Das ist aber auch nicht das was Deadly Premonition 2 ausmacht. Es ist die zu erlebende facettenreiche Story, die zwielichtigen bis hin zu einfach nur seltsamen Figuren und dessen Dialoge die schon den ersten Teil trotz seines geringen Budget und technischen Mankos zum Geheimtipp werden ließen.

Erkunden kann man die Open World im Spiel zu Fuß, auf dem Skateboard oder indem man sich zeitsparend einfach automatisch von A nach B bringen lassen. Zur Auflockerung des alltäglichen Horrors in Le Carré gibt es zahlreiche Nebenmissionen welche zu gewissen Uhrzeiten zur Verfügung stehen. Weites gibt es auch Minispiele zum Zeitvertreib, wie beispielsweise Steine werfen, Skills auf dem Skateboard üben, Bootfahren oder zum Bowling gehen. Man kann Rauchen, damit die Zeit gespult wird. Aber auch essen oder schlafen muss der Agent um seine Konzentrationsleiste, für den einzusetzenden Spürsinn um beispielsweise Gegenstände aufzuspüren, aufzufüllen. Ein riesen Manko sind leider die Ladezeiten: Wenn man aus einem Gebäude in die Open World kommt, kann es vorkommen, dass man eine unendliche Minute warten muss.

Deadly Premonition 2 - © Rising Star Games

Deadly Premonition 2 – © Rising Star Games

Daumenkino

Die für die im Jahr 2010 bereits veraltete Grafik des ersten Teils ist einer Cel-Shading Grafik gewichen. Dieser Wechsel des Stiles für Deadly Premonition 2 ist auch dank der coolen Designs der Figuren sehr gelungen. Leider hat man mit einer sehr, sehr geringen Frame-Rate zu kämpfen, weshalb man das Gefühl haben muss entweder einem Daumenkino oder einen Stop-Motion-Film zu erleben. Dabei ist die Umgebung nicht einmal sehr detailliert und auch die Straßen sind leblos, was das Ruckelfest ebenfalls zu einem weiteren aufzuklärenden, mysteriösen Fall des Spieles macht. Nur in geschlossenen Räumen ist die Frame-Rate höher. Im Handheld-Modus läuft das Spiel immerhin auch ein bisschen flüssiger. Auch leiden der Titel und die Spieler unter ständigem Kantenflimmern. Leider trübt das Ganze neben den bereits erwähnten Ladezeiten den Flow des Spieles und den damit verbundenen Spielspaß. Nicht komplett, aber ziemlich.

Deadly Premonition 2 - © Rising Star Games

Deadly Premonition 2 – © Rising Star Games

Filmzitate

Die verschiedenen Musikstile unterwegs oder beim Ermitteln tragen sehr zur notwendigen Stimmung von luftig locker bis bedrohlich bei. Im ersten Teil war Abmischung der Töne teilweise so schlecht, dass man die Dialoge akustisch nicht immer verständlich wahrnehmen konnte. So kann man in Deadly Premonition 2 die deutsch untertitelte englische Synchronisation klar und deutlich hören. Die Reihe lebt nämlich von seinen Dialogen und strotzt nur so von Humor und Filmzitaten. Das Mädchen Patti scheint die einzig normale Person in diesem Universum zu sein und spricht oft das aus was wir uns als Spieler denken, was zu einer sehr unterhaltsamen Dynamik des Duos beiträgt.

Fazit

Wer den ersten Teil der Reihe gezockt hat, der hat den Vorteil den Inhalt der Story, welche vor und nach dem Vorgänger spielt, besser zu verstehen (Dieser ist übrigens unter Deadly Premonition: Origins im Nintendo eShop erhältlich). Ebenso weiß man danach was man von Deadly Premonition 2 erwarten sollte, sodass man sich auf die Stärken dieser Kultreihe einlassen und über die erneuten technischen Flaws wie Ladezeiten und die rekordverdächtig geringe Framerate besser hinwegsehen kann. Das Spiel ist, abgesehen von den erwähnten technischen Problemen, sehr unterhaltsam und hat inhaltlich sehr viel zu bieten. Reine Survival Horror Spieler greifen lieber zu anderen Titeln. Fans und die, die es werden wollen, werden in diesem neuen Detektiv-Thriller alá David Lynch allerbestens unterhalten.

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ReviewWertung

6SCORE

Ein übernatürlicher Krimi in Form eines Videospieles. Vermutlich gehört zu dieser Reihe einfach eine schlechte Performance wie zu einem kultigen B-Movie dazu. Muss man gesehen haben!

Detail-Wertung

Grafik

4

Sound

7

Gameplay

6

Story

8

Motivation

7

Steuerung

6

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