Wie der Resident Evil-Entwickler Capcom einst auf dünnem Eis stand
Kaum zu glauben, aber mit NES-Spielen hat Capcom kaum etwas verdient. Der "große" Reichtum kam erst später, mit der CD-ROM.
Markus Bauer Markus spielt Videospiele, seit er denken kann, und schreibt seit über 25 Jahren über Gaming. Am PC liebt er Ego-Shooter und Echtzeit-Strategie, auf Konsolen vor allem Action-Adventures und Rennspiele. Mit seinen Kindern zockt er auch gerne Minecraft und Rocket League. Seit Jahrzehnten baut Markus seine PCs selbst – immer mit Blick auf das beste Preis-Leistungs-Verhältnis. Sein aktueller PC: ein Big Tower, damit auch moderne Grafikkarten bequem Platz finden.
Yoshiki Okamoto, einst Produzent bei Capcom, hat kürzlich die wirtschaftlichen Licht‑ und Schattenseiten der NES-Ära (Nintendo Entertainment System) ausgeleuchtet. In einem YouTube-Video von Yoshiki Okamoto Game Channel (danke Google Translator) spricht er mit viel Erfahrung und klaren Worten: Während Nintendo mit dem Vertrieb der Famicom-Module das volle Risiko absicherte, mussten Dritthersteller wie Capcom das finanzielle Schwergewicht schultern – lange vor dem Verkauf.
Capcom wurde vorab von Nintendo bezahlt, während Nintendo die Herstellung und Auslieferung kontrollierte. Klarheit der Abrechnung? Fehlanzeige. Okamoto erklärt, dass Capcom oft Bankkredite aufnehmen musste, Lagerkosten durch über-bestellte Module entstanden und die Gewinnspannen für Mega Man & Co. am Ende minimal waren. Das Ergebnis war ein riskantes Geschäft mit wenig stabilem Wachstum.
PlayStation brachte Capcom mehr Geld
Die Wende kam mit der PlayStation‑Ära und dem Einsatz von CD‑ROMs: Sony ermöglichte Rückgaben nicht verkaufter Medien und beschleunigte Nachlieferungen. Das führte laut Okamoto zu deutlich höheren Gewinnen für Capcom, auch wenn die NES‑Zeit damals den Grundstein für ihren Einstieg in den Konsolenmarkt legte.
Capcoms Reise, von finanziellen Engpässen in der NES-Ära bis zur heutigen globalen Markenmacht, zeigt eindrücklich, wie sich Geschäftsmodelle verändern können. Okamoto erinnert uns daran: Hinter ikonischen Titeln wie Mega Man steckte oft ein prekäres wirtschaftliches Fundament.
Mit Resident Evil Requiem ist das nächste Survival-Spiel der erfolgreichen Reihe in Arbeit. – Bild: Capcom
Der japanische Spiele-Entwickler und Publisher hat übrigens seine aktuellen Verkaufszahlen veröffentlicht (via Capcom Japan):
Die meistverkauften Capcom‑Games im Ranking
Capcom hat in den letzten Jahren bewiesen, dass sie mehr als nur eine Marke sind – sie sind ein Synonym für Blockbuster-Gaming. Die aktuellen Verkaufszahlen zeigen eindrucksvoll, wie breit das Studio heute aufgestellt ist und wie sehr sie verschiedene Plattformen bedienen.
| Rang | Titel | Weltweite Verkäufe (in Mio.) | Plattformen |
|---|---|---|---|
| 1 | Monster Hunter Rise | 17,564 | Switch, PS4, PS5, Xbox One/Series, PC |
| 2 | Resident Evil 2 Remake | 15,892 | PS4, PS5, Xbox One/Series, Switch, PC, iOS/macOS |
| 3 | Resident Evil 7 (Biohazard) | 15,425 | PS4, PS5, Xbox One/Series, Switch, PC, iOS/macOS |
| 4 | Resident Evil Village | 12,229 | PS4, PS5, Xbox One/Series, Switch, PC |
| 5 | Resident Evil 4 (Remake) | 10,621 | PS4, PS5, Xbox Series, PC, iOS/macOS |
| 6 | Monster Hunter Wilds | 10,585 | PS5, Xbox Series, PC |
| 7 | Devil May Cry 5 | 10,512 | PS4, Xbox One, PC (inkl. Special Edition) |
| 8 | Street Fighter 6 | 5,212 | PS4, PS5, Xbox Series, PC |
| 9 | Devil May Cry 4 Special Edition | 3,507 | Multi-Plattform |
| 10 | Devil May Cry HD Collection | 2,765 | Multi-Plattform |
Stand: 30. Juni 2025
Was sofort auffällt: Capcom setzt heute auf Vielfalt und Reichweite. Vom Nintendo Switch-Hit Monster Hunter Rise über PlayStation- und Xbox-Dauerbrenner wie Resident Evil Village bis hin zu plattformübergreifenden Klassikern wie Devil May Cry. Das Portfolio deckt nahezu alles ab, was Gaming-Fans weltweit lieben.
Diese Zahlen sind nicht nur Rekorde auf Papier, sondern spiegeln auch wider, wie stark Capcom in den letzten Jahren gewachsen ist. Die Umstellung auf Multiplattform-Strategien war ein entscheidender Schritt: Keine Konsole wird ausgelassen, PC-Ports sind selbstverständlich und selbst mobile Plattformen wie iOS und macOS bekommen ihre Versionen.
Und ja, wie du vielleicht schon an den Verlinkungen in der Tabelle erkannt hast: Wir haben jedes einzelne dieser Spiele für dich gespielt, getestet und seziert. Von epischen Monsterjagden bis hin zu düsteren Survival-Horror-Nächten. Capcom liefert konstant Qualität und zeigt, dass sie aus den harten NES-Zeiten gelernt haben.
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