STRANGER THINGS 2 – Der perfekte Blockbuster

Ich habe ein Weekend Ticket nach Hawkins gebucht, um heraus zu finden, ob die DUFFER BROTHER mit STRANGER THINGS 2 genau so zu begeistern wissen wie mit der aus dem „nichts Erschienene 1 Season“ oder ob der Fluch der Fortsetzung auch hier zugeschlagen hat.



Wie von mir ja schon fast üblich, habe ich auch diese Review anhand der englischen OV-Version verfasst. An dieser Stelle sei auch noch eine Empfehlung ausgesprochen, die deutsche Fassung zu meiden, da NETFLIX auch hier wieder sehr „Amateurhaft wirkende“ Synchronsprecher ausgewählt hat.

Zu genau dieser Thematik gibt es in wenigen Tagen auch einen Beitrag von mir, den es dann kräftig mit zu diskutieren gilt.


Mit STRANGER THINGS lieferten die DUFFER BROTHERS 2016 den Überraschungshit des Serienjahres ab.

Im Mittelpunkt steht das verschwinden des jungen Will Byers. Freunde, Familie sowie die örtliche Polizei Hawkins finden sich bei der Suche nach Antworten für dessen Verschwinden jedoch schnell in einem Netz aus streng geheimen Regierungsexperimenten, beängstigen übernatürlichen Kräften und einem sehr seltsam wirkenden, kleinen Mädchen verstrickt, dass die Leben aller Beteiligten für immer auf den Kopf stellen wird.

Die liebevolle Hommage an die Ära der 80iger Jahre, inklusive Film, Musik und Technik – Trends dieser Ära avancierte innerhalb kürzester Zeit zum Kult Hit.

Grösser, besser und cineastischer als man es bisher aus dem TV oder STREAM kennt.

1984 – Hawkins, Indiana:

Etwa ein Jahr nach dem Finale von Season 1 treffen wir auf Will Byers (Noah Schnapp), der versucht die Ereignisse aus dem Vorjahr hinter sich zu lassen und den Weg zurück in ein normales Leben sucht.

Die Erlebnisse im Upside Down scheinen ihm noch immer wie ein dunkler Schatten zu folgen und machen ihm in Form von „Flashbacks“ diesen Versuch nicht leichter. Ebenso wenig die regelmäßigen Untersuchungen bei Dr. Owens (Paul Reiser), der im Hawkins Institut die Leitung übernommen hat.

Mike (Finn Wolfhard) hat der Verlust von Eleven (Millie Bobby Brown) am härtesten getroffen. Seine täglichen Versuche Elv womöglich doch wieder per Walkie Talkie zu erreichen, erhöhen den Frust nur.

Mit (MAD) Max (Sadie Sink) und ihrem Stiefbruder Billy (Sadie Sink) lernen wir weitere Neuzugänge im Stranger Things Cast kennen. Der freche Rotschopf aus Kalifornien sorgt recht bald für (Gefühls) Chaos und angespannter Stimmung zwischen Lucas (Caleb McLaughlin) und Dustin (Gaten Matarazzo).

Die Versuche der Beiden, bei Max mehr Eindruck zu hinterlassen als der andere sind freche, witzige Ideen. Doch in erster Linie sorgen sie auch dafür, der Serie die Balance zurück zu geben, um eine Geschichte voll von Regierungsverschwörungen und übernatürlichen Wesen, die in der realen Welt verankert ist, überhaupt glaubhaft wirken zu lassen.

Nancy (Natalia Dyer), die nach wie vor von Schuldgefühlen aufgrund der Vertuschungsaktion über Barbs (Shannon Purser) Tod geplagt wird, lässt ihrem Frust zu Halloween freien lauf. Sie erklärt ihre Beziehung mit Steve (Joe Kerry) für den gleichen „Bullshit“ wie die Art und Weise der Tod ihrer besten Freundin behandelt wird. Nancy will „Gerechtigkeit für Barb“ und realisiert, dass Steve nicht der richtige ist, um ihr bei dem Erreichen dieses Zieles zu helfen.

Bei Jonathan (Charlie Heaton) hingegen findet sie die Unterstützung, die sie braucht und somit wird aus der unerwiderten Liebe aus dem vergangenen Jahr, doch noch eine erwiderte.

Nancys und Jonathans Story entwickelt sich sehr angenehm im Hintergrund, dass nie das Gefühl entsteht, die Hauptstory würde überschattet werden, doch trotzdem ist dem Zuseher bewusst wie es um die Beiden steht.

Doch nicht nur Wills Bruder darf sich wieder der Liebe widmen sondern auch seine Mutter Joyce (Winona Ryder), deren neuer Freund Bob (Sean Astin) aus gemeinsamen Schultagen, zu jenem liebevollen und Verständniszeigenden Partner wird, der wieder Stabilität in das zerrüttete Leben ihrer Familie bringen soll.

Via Rückblick erfahren wir recht bald, was aus Eleven direkt im Anschluss an ihr Verschwinden wurde – und dass das Geheimnis von Sheriff Jim Hopper (David BarbourDavid Harbour) eng mit dem Mädchen verbunden ist.

Die letzten 353 Tage hielt er sie im Haus seines Großvaters, dass tief im Wald liegt versteckt und somit die Vaterrolle für sie übernommen die er seit dem Tod der eigenen Tochter Sarah völlig verdrängt hatte.

Elvs Wunsch zumindest zu Halloween das Haus zu verlassen, wenn doch die Möglichkeit besteht sich mit Bettlaken als Geist zu verkleiden (E.T-Hommage, Hallo!) um Mike und die anderen  zu treffen als auch Hoppers Angst sie zu verlieren wie einst die eigene Tochter führt auch bei diesen beiden zu angespannten Stimmungen. Als die Nachforschungen zum plötzlichen Pflanzensterben, dass die ganze Stadt betrifft auch noch dazu führen sein Versprechen gegenüber Eleven nicht einhalten zu können eskaliert die Situation im riesen Streit zwischen den beiden…

Man lässt sich sehr viel Zeit um die Upside Down – Bedrohung in Stranger Things 2 aufzubauen, doch das Hawkins-Universum wird gekonnt durch eine äußerst durchdachte und ziemlich düstere Geschichte erweitert, die bis zum großartigen Finale zu fesseln versteht.

Der Titel ist tatsächlich ohne „Season 2 – Kennung“ zu verstehen, um noch einmal deutlich zu machen wie viel cineastischer die Fortsetzung gestaltet wurde.

STRANGER THINGS 2 versteht, sich selbst nicht als „zweite Season”sondern tatsächlich als Fortsetzung im Stile großer Blockbuster Filme. Das macht bereits das Intro oder sollte ich besser sagen der Vorspann, ganz klar. Das geniale Synthie-Sound-Intro von Kyle Dixon und Michael Stein eröffnet wieder jedes der neun neuen Kapitel in der Fortsetzung wieder beginnend mit eins.

Was den großen Erfolg des Vorgängers betrifft, ist unbestritten einzugestehen, dass der Nostalgie-Faktor der 80er-Jahre eine große Rolle gespielt hat.

Genau hier macht die zweite Staffel auch wieder jede Menge richtig. Egal ob es die aus den Radio schallende Musik oder die Filmankündigungen an den alten Kinofassaden sind, in Sachen Nostalgie hat STRANGER THINGS 2 noch einmal zugelegt.

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Die Ghostbuster-Kostüme an Halloween und dem dazu gehörigen Titelsong treiben jeden Fan ein breites Grinsen ins Gesicht. Doch das alles sind keine Zitate, nur der Zitate wegen, sondern spiegelt meiner Meinung nach die Ernsthaftigkeit der Duffer Brüder wieder, wenn es um die Umsetzung ihrer Vision geht.

Nichts an dem Gezeigten ist als ironischer Seitenhieb gemeint. Es ist 1984 und für diese Jungs sind die Ghostbusters gerade die Allergrößten Kinohelden.

Auch die Auswahl des Soundtracks passiert nicht willkürlich. Szene für Szene trifft die Musik perfekt ins Schwarze.

Der Scorpion Klassiker „Rock you like a Hurrican“ untermalt die Ankunft des neuen in der Stadt und dem möglichen Ärger, der damit verbunden ist.

Während Cindy Laupers „Time after Time“ die Herzerwärmende Szene zwischen Nancy und Dustin im Finale begleitet in der „die große Schwester “verspricht, dass nur noch ein bisschen Zeit vergehen muss, bis alles besser wird.

Fazit:

Die Duffer Brüder schaffen mit Stranger Things 2, die mit Abstand überzeugendste und gelungenste Fortsetzung wie man sie sonst wirklich nur von der großen Leinwand kennt.

Sie schaffen es den hohen Erwartungen nicht nur gerecht zu werden, sondern diese auch noch zu toppen.

Wie bereits beim ersten Teil funktioniert nicht immer alles perfekt, doch einfach genug um sehr viel Spaß und Freude mit dem Endergebnis zu haben.

In gewisser Weise erinnert mich Stranger Things dabei an Guardians of the Galaxy. Es macht einfach Spaß, Zeit mit den sympathischen Charakteren zu verbringen und man freut sich immer wieder darauf sie zu treffen.