SEGA strebt nicht nur an, Angry Birds zu besitzen, sondern nutzt auch die Expertise des Studios im Bereich Mobile Gaming.
Markus Bauer: Markus spielt eigentlich schon immer Videogames und hat sich für Webdesign interessiert als es noch gar kein Internet bei ihm daheim gab. Seine Lieblingsgenres sind so unterschiedlich, wie seine Artikel. Am PC spielt Markus am Liebsten Ego-Shooter und Echtzeit-Strategie. Auf den Konsolen haben es ihm Action-Adventures und Rennspiele angetan. Mit seinen Kindern spielt er aber auch gerne Minecraft oder Rocket League. Seit einigen Jahrzehnten baut Markus auch seine PCs selbst zusammen. Dabei ist es ihm egal ob Intel/Nvidia- oder AMD. Nur nicht gemischt. Das Preis- und Leistungsverhältnis müssen passen. Mit seinem neuesten PC-Projekt musste erstmals ein "Big Tower" herhalten. Irgendwie stieg die Angst die aktuellen Grafikkarten nicht mehr ins PC-Gehäuse zu bekommen.
Hast du Fragen oder Anregungen? Schreib an Redaktion (AT) DailyGame.AT
SEGA hat es tatsächlich getan und kaufte den Angry Birds-Hersteller Rovio Entertainment für 775 Millionen US-Dollar.
Warum hat SEGA diesen Schritt gewagt? Nun, das japanische Unternehmen und einstiger Konsolen-Rivale von Nintendo plant, die Expertise von Rovio im Mobile Gaming-Markt einzusetzen, um ihre „aktuellen und neuen Titel auf den globalen Spielemarkt“ zu bringen. Heißt, dass wir zukünftig mehr von SEGA-Marken wie Sonic, Yakuza und mehr auf Smartphone-Geräten zu sehen bekommen werden.
Werbung
Als Hintergrund zur Akquisition schreibt SEGA:
„Als Teil seiner Wachstumsstrategie, während des Fünfjahreszeitraums bis zum Geschäftsjahr 2026/3 bis zu 250 Milliarden Yen zu investieren, hat das Unternehmen Investitionsmöglichkeiten im Verbraucherbereich untersucht, um seine Entwicklungskapazitäten zu stärken und neue Ökosysteme zu schaffen.
Um die globalen Entwicklungskapazitäten zu stärken, hat SEGA in der Vergangenheit zahlreiche Entwicklungsstudios erworben, von The Creative Assembly Ltd. mit Sitz in Großbritannien im Jahr 2005 bis hin zu ATLUS mit Sitz in Japan. CO., LTD. (ehemals Index Corporation) im Jahr 2013 und die übernommenen Studios haben alle ihre Reichweite erheblich erweitert und gleichzeitig viele neue Titel auf der ganzen Welt veröffentlicht.“
Warum und weshalb scheint für SEGA wohl überlegt zu sein:
„Das Unternehmen ist fest davon überzeugt, dass es unerlässlich ist, weiterhin in seine Spieleentwicklung und seine Betriebskapazitäten zu investieren, um seine Position in diesem schnell wachsenden Markt für mobile und globale Spiele weiter zu stärken, was daher zu der Entscheidung führte, Rovio zu übernehmen.“
Werbung
Anscheinend hat SEGA die letzten Jahre gut gewirtschaftet, um eine solche Akquisition über die Bühne zu bringen. Immerhin gab es eine Auslagerung des Arcade-Geschäfts Anfang letzten Jahres, dass vor allem in Japan bis vor Corona noch gut lief.
Ursprünglicher Artikel vom 15. April 2023:
Ein neuer Bericht legt nahe, dass SEGA den finnischen Entwickler Rovio für eine Milliarde US-Dollar innerhalb weniger Tage kaufen möchte.
SEGA könnte planen, Rovio Entertainment, den finnischen Entwickler der Angry Birds-Spieleserie, zu übernehmen. Laut einem Bericht des Wall Street Journals, der sich auf Insiderquellen beruft, befindet sich Sega Sammy Holdings in Verhandlungen, um Rovio für rund 1 Milliarde US-Dollar zu erwerben.
Wann soll der Deal abgeschlossen werden? Dies soll bereits in den nächsten Tagen passieren, solange die Gespräche nicht abbrechen und sich nicht aus irgendeinem Grund hinziehen. Rovio hatte zuvor das Interesse von Playtika geweckt, einem Mobilentwickler aus Israel, der hauptsächlich für seine Casual-Spielautomaten, Poker- und Wimmelbildspiele bekannt ist. Das Unternehmen aus Israel hatte einen Vorschlag zur Übernahme von 810 Millionen US-Dollar eingereicht. Playtika gab jedoch letzten Monat bekannt, dass die Gespräche mit Rovio beendet wurden.
Es ist erstaunlich zu glauben, dass SEGA – insbesondere seine Muttergesellschaft Sega Sammy Holdings – bereit ist, so viel für Rovio auszugeben, angesichts des Rückgangs der Popularität der Angry Birds-Spiele. Immerhin erschien das Handyspiel 2009 und hatte seinen Höhepunkt irgendwann 2014. Danach gab es sinkende Gewinne und Entlassungen bei Rovio. 2016 versuchte sich Rovio an einer Videospiel-Adaptierung und machte einen Film daraus, mit guten Einspielergebnissen, aber schlechten Kritiken. 2019 kam die Fortsetzung, die nicht an den Erfolg des ersten Films anschließen konnte.
Gut, was ist schon eine Milliarde? Immerhin hat Rovio laut eigenen Angaben 5 Milliarden Downloads ihrer veröffentlichten Handyspiele, wie aus dem Bericht des Wall Street Journals hervorgeht. Ist jeder fünfte Download einen US-Dollar wert? Anfang letzten Jahres kaufte Take-Two Zynga für 12,7 Milliarden US-Dollar. Activision-Blizzard samt King (Candy Crush) ist Microsoft beinahe 70 Milliarden US-Dollar wert. Die Messlatte für Übernahmen in diesem Sektor liegt also verdammt hoch.
Was ist also eine Milliarde US-Dollar um in den lukrativen Smartphone-Spielemarkt einzutreten? Vielleicht erleben wir Sonic & Co auf Android und iOS. Warum auch nicht. Alle andere machen es ja auch. Anderseits könnte man auch alte Marken wie Jet Set Radio dadurch wiederbeleben!
Wir sind gespannt, ob und wann SEGA den Deal abschließen kann.