Oddworld Inhabitants-Chef, Entwickler von Oddworld: Soulstorm, drückt seine Frustration über den Start des Spiels auf PS Plus aus.
Markus Bauer: Markus spielt eigentlich schon immer Videogames und hat sich für Webdesign interessiert als es noch gar kein Internet bei ihm daheim gab. Seine Lieblingsgenres sind so unterschiedlich, wie seine Artikel. Am PC spielt Markus am Liebsten Ego-Shooter und Echtzeit-Strategie. Auf den Konsolen haben es ihm Action-Adventures und Rennspiele angetan. Mit seinen Kindern spielt er aber auch gerne Minecraft oder Rocket League. Seit einigen Jahrzehnten baut Markus auch seine PCs selbst zusammen. Dabei ist es ihm egal ob Intel/Nvidia- oder AMD. Nur nicht gemischt. Das Preis- und Leistungsverhältnis müssen passen. Mit seinem neuesten PC-Projekt musste erstmals ein "Big Tower" herhalten. Irgendwie stieg die Angst die aktuellen Grafikkarten nicht mehr ins PC-Gehäuse zu bekommen.
Hast du Fragen oder Anregungen? Schreib an Redaktion (AT) DailyGame.AT
PS Plus (PlayStation Plus) bietet monatlich mittlerweile 3 kostenlose Spiele. Zwei für PS4 und eines für PS5. Kleine und mittelgroße Studios können davon profitieren, dass ihre Spiele bekannter werden, da sie nicht über das Marketingbudget großer Publisher verfügen. Im Falle von Oddworld Inhabitants, dem Entwickler von Oddworld: Soulstorm, ging die Geschichte aber nach hinten los. Ein Desaster, wie sich herausstellen sollte.
Wie Lorne Lanning, Studio Chef von Oddworld Inhabitants, zugeben musste, war die Entscheidung Oddworld: Soulstorm (PS5) für PS Plus zu bringen „verheerend“. Es kostete dem Studio eine Stange Geld.
Werbung
Lanning war kürzlich Gast des „Xbox Expansion Pass“-Podcasts und erzählte wie das Studio durch den PS Plus-Deal zig Millionen US-Dollar verloren hat. Wie Lanning zugab litt das Studio während der Entwicklungs des Spiels unter finanziellen Schwierigkeiten. Gegen eine nicht genannte Summe erklärte sich das Studio bereit Oddworld: Soulstorm einen Monat lang kostenlos über PS Plus anzubieten.
Oddworld Inhabitants handelte die Zahlung aus und erwartete, dass sich der Titel beim Start zwischen 50.000 und 100.000 Mal verkaufen würde. Schlussendlich wurde das Action-Adventure-Spiel über 4 Millionen Mal von den PlayStation Plus-Abonnenten heruntergeladen.
Ein Mitgrund ist sicherlich die Änderung des Veröffentlichungstags des Spiels, dass sich aufgrund von Covid-19 und dem anhaltenden Home-Office für die Entwickler des Studios ergab. Der Titel erschien 3 Monate später, also gab es auch mehr PS5-Konsolen, also auch mehr Spieler dies es herunterladen würden. Infolgedessen ergab es 40-mal mehr Downloads, als der Entwickler in seiner „optimistischen Schätzung“ angab. Normalerweise wäre das fantastisch. In diesem Fall ist es ein finanzielles Desaster, weil Nanning und sein Studio anscheinend die Popularität von Oddworld: Soulstorm unterschätzt haben. In unserem Spiele-Test (PS5-Version) erhielt der Titel übrigens eine solide 7 von 10.
Ein weiterer Grund ist sicherlich auch die Auswirkung von Covid-19 für die Spielerwelt allgemein. Seitdem ist die Popularität von Videospielen auf einem sehr hohen Niveau. Spiele wie Animal Crossing: New Horizons sprachen auch Nicht-Videospieler an und verhalfen der Switch zu einem Hype. Die neuen Konsolen, PS5 und Xbox Series X, sind seit jeher vergriffen und „droppen“ nur ganz selten bei den jeweiligen Händlern, da die Nachfrage weltweit hoch ist. Zudem gibt es auch eine Halbleiterchip-Knappheit, die die Produktion nicht wirklich beflügelt. Auch sonst ist das Transportwesen weltweit angeschlagen. Aber eines bleibt: Die Nachfrage nach neuer Hardware, sei es Konsole oder PC.
Ob Oddworld Inhabitants nach dem Desaster auf PlayStation Plus eine Listung von Oddworld: Soulstorm bei Xbox Game Pass vornimmt bleibt abzuwarten. Im Podcast gab es dazu keine konkrete Ansage.
Oddworld: Soulstorm ist jetzt für PS5, Xbox Series X/S, PS4, Xbox One und Windows PC verfügbar.