Netflix wegen schwarzer Kleopatra-Schauspielerin verklagt

Ein ägyptischer Anwalt hat eine Klage eingereicht, die darauf abziehlt Netflix, wegen "falscher Darstellung" zu verbieten.

Netflix schauen - Bild-Quelle: Unsplash.com

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Nach einem Jahr der rückläufigen Abonnentenzahlen, schaffte es der Streaminggigant Netflix gegen Ende des Jahres erneut durchzustarten. Trotz neuer Funktionen, die Personen aus den Kontos werfen, neuen Modellen mit Werbung, gab es 2022 keinen anderen Streamer, der ein so großes und vielschichtiges Angebot lieferte. Grund genug für uns den ehemaligen DVD-Lieferservice zum besten Angebot auf dem Streaming-Markt zu küren. Doch laut eines Anwalts in Ägypten, ist der Streamer nun zu weit gegangen.

Netflix wegen „falscher“ Darstellung verklagt

In ihrem diversen und vielschichtigen Programm, das sowohl amerikanische Blockbuster als auch internationale Serie, oder Animes umfasst, legt Netflix viel wert darauf, so viele unterschiedliche Personengruppen wie möglich zufriedenzustellen. Eine neue Dokumentarserie sollte dabei die ägyptische Herrscherin Kleopatra in einem neuen Licht darstellen.

Das Dokudrama „Queen Kleopatra“, das von der Produktionsfirma der Schauspielerin Jada Pinkett-Smith umgesetzt wurde, hätte aber wohl nicht unbedingt die selben Wellen geschlagen, wie es beispielsweise Erfolgsserien wie Stranger Things schaffen. Doch eine Klage wegen der Schauspielerin der namensgebenden Königin, sorgt nun für erhöhte Aufmerksamkeit. So hat ein ägyptischer Anwalt eine Klage gegen Netflix eingereicht, die darauf abzielt, dass der Streamer in Ägypten verboten werden soll. (via. Egypt Independent)

Laut des Anwalts Mahmoud al-Semary, wäre die Darstellung der ägyptischen Königin, die in dem Dokudrama von der schwarzen Schauspielerin Adele James gespielt wird, eine Geschichtsverfälschung. Auch ein ägyptischer Historiker bekrittelt, dass Kleopatra als Griechin eigentlich eine hellere Haut gehabt hätte. Demnach würde die Serie Ägypten in einem falschen Licht darstellen, was jenen Männern sauer aufstößt.

Regisseurin meldet sich zu Wort

Nach den Vorwürfen der Geschichtsverfälschung, meldete sich nun auch die Regisseuren des Dokudramas zu Wort. So betont Tina Gharavi, dass ihr Team sich im Vorfeld ausgiebig mit der Geschichte der Königin befasst hat. Sie wären zu dem Schluss gekommen, dass jene Darstellung deutlich passender wäre als bei vergangenen Kleopatra-Verfilmungen, wo die Königin zumeist von kaukasischen Frauen dargestellt wurde. So beispielsweise in Cleopatra von 1963 mit Elizabeth Taylor. Die Regisseurin führt aus:

„Nach langem Hin und Her und zahllosen Vorsprechen fanden wir in Adele James eine Schauspielerin, die nicht nur Kleopatras Schönheit, sondern auch ihre Stärke darstellen konnte. Was die Historiker bestätigen können, ist, dass Kleopatra wahrscheinlich eher wie Adele aussah, als es Elizabeth Taylor jemals tat.“

Queen Cleopatra erscheint am 10. Mai exklusiv auf Netflix.

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