In den letzten Jahren hat sich in der Gaming-Community die Vorstellung verbreitet, dass Konsolen bald aussterben könnten. Stimmt das?
Markus Bauer: Markus spielt eigentlich schon immer Videogames und hat sich für Webdesign interessiert als es noch gar kein Internet bei ihm daheim gab. Seine Lieblingsgenres sind so unterschiedlich, wie seine Artikel. Am PC spielt Markus am Liebsten Ego-Shooter und Echtzeit-Strategie. Auf den Konsolen haben es ihm Action-Adventures und Rennspiele angetan. Mit seinen Kindern spielt er aber auch gerne Minecraft oder Rocket League. Seit einigen Jahrzehnten baut Markus auch seine PCs selbst zusammen. Dabei ist es ihm egal ob Intel/Nvidia- oder AMD. Nur nicht gemischt. Das Preis- und Leistungsverhältnis müssen passen. Mit seinem neuesten PC-Projekt musste erstmals ein "Big Tower" herhalten. Irgendwie stieg die Angst die aktuellen Grafikkarten nicht mehr ins PC-Gehäuse zu bekommen.
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Die Dinosaurier sind vor ca. 65 Millionen Jahren ausgestorben. Das ist die allgemeine These. Eine wichtigere Frage ist jedoch eine Andere: Wann werden Konsolen aussterben? Nun, so schnell wird das nicht passieren, aber es gibt auch andere Meinungen.
Mike Ybarra, ein ehemaliger Xbox-Manager und ehemaliger Blizzard-Chef, glaubt, dass diese düsteren Prognosen vor allem von gescheiterten Unternehmen verbreitet werden, die ihre eigene Schwäche kaschieren wollen. Auf der Plattform „X“ (ehemals Twitter) erklärte er deutlich:
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„Konsolen werden meiner Meinung nach niemals sterben.“
Seiner Meinung nach ist es entscheidend, die Wohnzimmer der Spieler zu erobern und exklusive Hits zu bieten, um erfolgreich zu sein. Er sieht besonders Sony als Beispiel dafür, wie man erfolgreich Hits produziert und strategisch exklusiv macht.
If your strategy is to win the living room, you need exclusive hits because winning is both a platform and games perspective. Sony knows how to make hits, and how to pick the hits from others to be exclusive. If I was them I would double down right now because the blood in the…
— Mike Ybarra (@Qwik) August 30, 2024
Ybarra sieht es schon richtig. Die PS5 und die Nintendo Switch verzeichnen nach wie vor beeindruckende Verkaufszahlen. In einigen Regionen konnte sich die PS5 sogar besser verkaufen als die PS4 im Zeitraumvergleich, trotz erheblicher Herausforderungen wie dem Halbleitermangel während Covid-19 (und einer massiv gestiegenen Nachfrage nach Videospielen).
Einige behaupten, die PS5 sei ein Fehlschlag, doch diese Meinung ignoriert wichtige Fakten. Diese negativen Stimmen übersehen oft, dass der Verkauf der PS5 in Europa hinter der PS4 zurückliegt, was jedoch auf den höheren durchschnittlichen Verkaufspreis zurückzuführen ist. Während die PS4 bereits nach wenigen Jahren für 300 Euro erhältlich war, kostet die PS5 Slim heute noch 500 Euro. Und wird in einigen Regionen, wie Japan, sogar teurer als zum Release! Tatsächlich ist die PS5 das profitabelste System, das Sony je hatte, was auf höhere Einnahmen aus Abonnements, Mikrotransaktionen und gestiegenen Verkaufspreisen zurückzuführen ist.
Bei der aktuellen Nintendo-Konsole gehen Experten davon aus, dass die Switch den Rekord der PS2 als meistverkaufte Konsole aller Zeiten brechen könnte. Trotz ihrer Hybridnatur, die sie sowohl als Handheld als auch als stationäre Konsole nutzbar macht, zählt sie zu den erfolgreichsten Gaming-Produkten überhaupt. Immer mehr Hersteller springen auch auf diesen Zug auf. Selbst Sony prüft, ob ein neuer PlayStation-Handheld nicht sinnvoll wäre.
Die Herausforderungen für die Gaming-Branche sind unbestreitbar: Hardwarekosten steigen und die Entwicklung aufwendiger Spiele wird teurer und zeitintensiver. Dennoch bleibt die Nachfrage nach Konsolen stark, und die Verkaufszahlen sprechen eine deutliche Sprache. Konsolen wie die PS5 und die Nintendo Switch beweisen, dass sie noch lange nicht am Ende sind. Aber auch die aktuelle Xbox-Konsole beweist, dass sie sich besser verkauft als ihr Vorgänger. Microsoft fährt hier eine andere Strategie als Sony und Nintendo, möchte vor allem den Game Pass pushen (auch am PC).