Der Chef von Clair Obscur: Expedition 33 sprach in Interviews über seine vorherigen Jobs in der AAA-Branche. Dort sieht er Sackgassen.
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Clair Obscur: Expedition 33 schlägt hohe Wellen. Der von Klassikern wie Final Fantasy und Lost Odyssey inspirierte Überraschungshit sieht nämlich aus wie ein teuer produziertes AAA-Spiel, wurde aber von einem relativ kleinen Kernteam mit rund 30 Mitarbeitern entwickelt. Auch bei den Verkaufszahlen hat Clair Obscur eingeschlagen: Zwölf Tage nach seinem Launch zählt der Titel bereits über zwei Millionen Spieler (via X).
Was hat Clair Obscur: Expedition 33 mit Ubisoft zu tun? Das für den Titel zuständige Sandfall Interactive wurde ursprünglich vom Ubisoft-Veteranen Guillaume Broche gegründet. Von seinem Job beim französischen Publisher war er aber “gelangweilt”, verriet er der BBC. Deswegen hat er 2020 für sein Traumprojekt über soziale Medien wie Reddit und SoundCloud ein frisches Team rekrutiert, das nun in Montpellier angesiedelt ist.
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Das rundenbasierte RPG sticht mit seinem französischen Anstrich und Inspirationen aus Japan jedenfalls aus der Masse heraus. Aus Sicht des Game Directors wäre die Produktion des Titels bei einem großen Publisher aber nicht möglich gewesen. „Für diese Art von Projekt mit einer neuen Marke, einer originellen Geschichte und originellen Charakteren, ist es sehr schwer, in einem größeren Unternehmen einen Antrag zu stellen”, so Broche in einem Interview mit dem YouTube-Kanal Pouce Cafe (via Dexerto).
Twelve days in, and Clair Obscur: Expedition 33 has crossed two million copies sold.
We’ve watched in awe as so many of you began your journey. Feeling every step, every emotion, every revelation alongside you.
To those just joining us: welcome.
Tomorrow comes. pic.twitter.com/WIykZa2kj7
— Clair Obscur: Expedition 33 (@expedition33) May 6, 2025
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Denn in großen Firmen müsse „man sich in der Regel erst beweisen” und gut etabliert sein, “um überhaupt die Chance zu haben, ein solches Projekt zu bekommen”. Bei Ubisoft hätte Broche vielleicht “25 Jahre gebraucht”, um Clair Obscure durchzuboxen. “Und dafür habe ich nicht genug Geduld.” Zudem sei die freundschaftliche Atmosphäre im Team ausschlaggebend für die Qualität des Spiels gewesen. “Diese Flexibilität und Beweglichkeit haben nur Indie-Studios„, fuhr er fort. Das habe aber gleichsam „sehr wenige Urlaube und schlaflose Nächte über mehrere Jahre hinweg“ mit sich gebracht.
Als Clair Obscur die erste Million knackte, feierte Sandfall den Erfolg mit einem Post auf Instagram – in der Kommentarspalte gratulierte daraufhin der offizielle Account des französischen Staatsoberhaupts Emmanuel Macron: “Eine Million Exemplare und bis heute eines der am besten bewerteten Spiele der Geschichte: und ja, es ist Französisch! Bravo an Sandfall Interactive und an alle Schöpfer von Expedition 33.”