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Berufe in der Games-Branche: ein kleiner Überblick

Der Arbeitsmarkt der Games Branche ist hochspezialisiert und nur schwer zu überschauen. Dieser Artikel bietet einen kleinen Einblick.

Wer schreibt hier?

    1. Bild von Tim Rantzau

      Tim Rantzau: Tim ist nicht nur seit Kindheitstagen ein großer Nintendo-Fan, er hat auch Game Design studiert und kümmert sich beruflich um das Konzeptionieren von Videospielen. Sein Spezialgebiet ist aber der Spiele-Journalismus.

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Die Games-Branche erlebte in den letzten Jahren einen regelrechten Boom und produziert mittlerweile für ein weltweites Publikum. Hierfür werden hoch spezialisierte Arbeitskräfte gesucht, die in großen Teams voller verschiedener Nationalitäten in unterschiedlichen Disziplinen zusammenarbeiten. Jeder einzelne dieser Berufe stellt eine einzigartige Kombination aus Qualifikationen und Kompetenzen dar. Dieser Artikel dient als ein Überblick über die einzelnen Berufsbilder in der Games-Branche.

Community Manager

Der Community Manager sorgt für das Wachstum und die Betreuung der Spieler. Er hält den direkten Kontakt zu den Spielern, sammelt ihr Feedback zu Optimierung und Wünschen und sorgt dafür, dass die Spieler eine zufriedene Community sind. Zudem vertritt er das Studio gegenüber der Community und ist somit Schnittstelle zwischen Spieler und Entwickler.

Cutter

Ein Cutter ist dafür zuständig, Videomaterial zu sammeln, beispielsweise für Trailer oder Social-Media-Content. Standardmäßig werden dafür Programme wie OBS Studio verwendet. Dieses Videomaterial bearbeitet er dann in Videobearbeitungsprogrammen wie Adobe Premiere Pro oder Vegas Pro.

Game Designer

Ein Game Designer kann am besten als der kreative Kopf eines Computerspiels beschrieben werden, der die grundlegenden Spielmechaniken entwirft. Diese sollen später für den nötigen Spielspaß sorgen. Seine wohl wichtigste Aufgabe ist es, die grundlegende Spielidee in Regeln sowie in Mechaniken umzusetzen. Daraus ergibt sich dann der Spielablauf. Ähnlich wie ein Regisseur muss er dann dem gesamten Team die Vision des Endprodukts vermitteln. In der Industrie ist das Aufgabenspektrum im Game Design jedoch deutlich breiter gefächert. Als Game Designer kann man sich auf verschiedene Bereiche spezialisieren, wie z.B. Spielmechaniken, Benutzeroberflächen oder narrative Elemente. Der Großteil der Game Designer konzentriert sich jedoch auf die Konzeption, Erstellung sowie das Balancing von Spielmechaniken bzw. Spielinhalten.

Game Developer

Der Game Developer setzt das Game Design in Programmcode um, der das Spiel spielbar macht. Er arbeitet in der Regel mit einer Engine, die das Spiel antreibt und funktionsfähig macht. Dies können Grafik-, Physik- oder Netzwerk-Engines sein, aber auch KI, Datenbanken oder andere Tools. Häufig verwendete Tools und Middleware sind unter anderem Level-Editoren, Unity3D oder die Unreal Engine.

Game Producer

Ein Game Producer ist für die rechtzeitige Fertigstellung des Spiels verantwortlich. Dabei muss er Zeit, Kosten und Qualität des Produkts stets im Auge behalten. Außerdem überwacht er den Umfang, koordiniert alle involvierten Mitarbeiter und sorgt für einen schnellen Ablauf. Bei Projekten mit externen Entwicklern ist er die Schnittstelle zwischen Team und dem Publisher.

Grafikdesigner

Der Grafikdesigner verleiht dem Spiel sein eigentliches Aussehen. Als Concept Artist überträgt er eine Idee und Vision des Grafikdesigners und Storytellers in eine sichtbare Dimension. Er schafft einen visuellen Stil, der zu dem Spiel passt. Weitere Grafikdesigner setzen die Konzepte dann im Spiel um. Grafikdesigner können sich in vielen Bereichen spezialisieren, z.B. 3D-Modelle oder Texturen.

Komponist

Ein Komponist erschafft die Musik für ein Videospiel und trägt damit maßgeblich dazu bei, wie wir ein Spiel empfinden und welche Stimmung es in uns erzeugt. Eine Besonderheit bei Musik für digitale Spiele ist die Anpassung der Musik an eine Spielsituation. Das heißt, die Musik reagiert dynamisch auf das Spielverhalten und die Spielsituation eines jeden Spielers und passt sich entsprechend an.

Level Designer

Ein Level Designer arbeitet eng mit dem Level Konzeptionisten zusammen. Mithilfe von Leveleditoren erstellt er die Level von Games. Dabei achtet er auf die Größe und Aussehen der einzelnen Assets und erstellt zum Thema passende Level.

Level Konzeptionist

Der Level Konzeptionist entwickelt und erstellt die einzelnen Level eines Computerspiels. Seine Aufgabe ist es dabei zum Themengebiet passende Level sowie Assets zu konzeptionieren und anschließend zu bauen.

Localisation Manager

Ein Spiel entsteht in der Regel zunächst in einer Sprache, doch es wird weltweit in vielen unterschiedlichen Ländern mit unterschiedlichen Sprachen vermarktet. Der Localisation Manager sorgt dafür, dass ein Spiel in allen gewünschten Sprachen erscheint, die Inhalte dabei möglichst immer gleich verständlich und bedeutend sind, denn Humor und Begriffe werden je nach kulturellem Hintergrund ganz unterschiedlich verstanden.

Projektmanager

Der Projektmanager ist eine Art von Schnittstelle zwischen der Entwicklung, Marketing, Vertrieb sowie der Produktion. Zu seinen Aufgaben gehört es, die termingerechte Fertigstellung aller benötigten Informationen und Assets sicherzustellen. Darüber hinaus sorgt er für eine optimale Vermarktung des Produkts.

QA Manager

Digitale Spiele folgen einerseits typischen Spielmechaniken und setzen andererseits auf technischen Plattformen auf. Daher müssen sie eine umfassende und intensive Qualitätssicherung durchlaufen, die sicherstellt, dass sowohl die Spielmechanismen als auch die Technik funktionieren, sowie Vorgaben der Plattform-Hersteller eingehalten werden.

Sound/FX Designer

Der Sound/FX Designer verleiht dem Spiel seinen Klang und dem Spieler akustisches Feedback zu seinen Aktionen. Er erschafft Geräusche aller Art und erzeugt damit Stimmungen, welche den Eindruck und die Wirkung einer Spielwelt maßgeblich transportieren.

Storyteller

Der Storyteller beziehungsweise Writer ist ein Autor, welcher die Geschichte eines Spiels entwickelt und die Handlung, die Hintergründe sowie die Dramaturgie erschafft. Erst in seinem Kopf entstehen Charaktere und Welten, die möglichst glaubhaft und interessant sein sollten, um den Spieler zu fesseln. Dabei bieten ihm digitale Spiele einzigartige Möglichkeiten.

Technical Artist

Ein Technical Artist ist ein typisches Beispiel für die interdisziplinäre Verknüpfung von Fachgebieten in der Spieleentwicklung. Der Technical Artist überträgt beispielsweise Grafiken der Grafikdesigner ins Programm und übergibt sie an die Level Designer. Er implementiert erstellte Materialien in das Spiel, entwickelt und programmiert grafische Elemente.

Welche Ausbildungswege gibt es in der Games-Branche?

Grundsätzlich gibt es zwei Wege, um in die Games-Branche einzusteigen: Entweder du machst eine Ausbildung oder ein duales Studium direkt bei einem Unternehmen in der Branche, oder du machst eine Ausbildung oder ein Studium in einem verwandten Bereich, wie zum Beispiel Informatik, Medien- oder Grafikdesign, und bewirbst dich dann bei einem Gaming-Unternehmen.

Es gibt auch einige spezielle Ausbildungen und Studiengänge, die dich gezielt auf einen Beruf in der Games-Branche vorbereiten. Zum Beispiel kannst du eine Ausbildung als Game Designer, Game Programmer, Game Artist oder Game Producer machen. Diese Berufe sind direkt an der Entwicklung von Videospielen beteiligt und erfordern sowohl kreative als auch technische Fähigkeiten. Du lernst, wie du Spielkonzepte entwirfst, umsetzt und vermarktest.

Darüber hinaus existieren auch viele andere Berufe in der Games-Branche, die nicht direkt mit der Entwicklung zu tun haben, aber trotzdem wichtig sind. Zum Beispiel kannst du als Spieletester, Marketing Manager, Projektmanager oder Game Redakteur arbeiten. Diese Berufe haben eher mit der Qualitätssicherung, der Veröffentlichung oder der Berichterstattung über Spiele zu tun. Für diese Berufe kannst du eine Ausbildung oder ein Studium in einem anderen Bereich machen, wie zum Beispiel Medien- oder Wirtschaftswissenschaften, und dich dann mit deinem Fachwissen und deiner Leidenschaft für Spiele bewerben.

Gehälter von Berufen in der Games-Branche

Die Games-Branche ist sehr vielfältig und es gibt viele verschiedene Berufe, die mit der Entwicklung, dem Design und der Produktion von Videospielen zu tun haben. Das Gehalt hängt von vielen Faktoren ab, wie zum Beispiel der Ausbildung, der Berufserfahrung, der Firma, dem Standort und dem Bereich, in dem man arbeitet.

Das Einstiegsgehalt von Game Developern in der Spieleentwicklung liegt im Schnitt bei ca. 28.700 Euro. Etablierte Spieleentwickler im Mid-Level verdienen durchschnittlich bereits 40.000 Euro im Jahr. Game Designer hingegen verdienen laut einer Schätzung der deutschen Bundesagentur für Arbeit durchschnittlich etwa 34.000 Euro im Jahr. Game Producer verdienen laut der gleichen Quelle durchschnittlich etwa 66.000 Euro im Jahr.

Natürlich gibt es noch viele andere Berufe in der Games-Branche. Die Gehälter können je nach Qualifikation, Erfahrung und Verhandlungsgeschick variieren. Außerdem können sich die Gehälter je nach Land stark unterscheiden. In den USA zum Beispiel verdienen Spiele-Produzenten mehr als doppelt so viel wie in Europa.

Fazit

Der Arbeitsmarkt der Games Branche ist insbesondere für Außenstehende nur schwer zu überschauen. Eine breite Vielfalt an unterschiedlichen Jobbezeichnung verstärkt diese Problematik noch zusätzlich. Die oben beschriebenen Berufsbilder sind deshalb prototypisch zu verstehen. Sie sind lediglich Beispiele und finden sich je nach Unternehmen in unterschiedlichen Ausprägungen und Bezeichnungen wieder.

Hinweis in eigener Sache: Gaming Blog-Artikel entsprechen der Meinung des Autors und müssen nicht die Meinung der DailyGame-Redaktion widerspiegeln.
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