The Legend of Zelda: Ocarina of Time – Miyamoto mag Navi nicht

Bei der Fee Navi scheiden sich die Geister, sogar der Schöpfer selbst!

The Legend of Zelda: Ocarina of Time - ©Nintendo

Das Wichtigste in Kürze

  • Man wollte die Funktion von Navi komplett aus dem Titel entfernen!
  • Was der Zelda-Macher in seinem Meistertitel im Gegensatz als sehr gelungen empfindet.
  • Miyamoto sagt von sich selbst kein guter Action Spieler zu sein!

Der, neben dem Wassertempel, wohl einzige weitere Kritikpunkt in einem der besten bewerteten Videospieltitel aller Zeiten, The Legend of Zelda: Ocarina of Time, ist wohl Links treue Begleiterin: die Fee Navi. Auch wenn die Hilfe der guten Fee nicht jeder Spieler als störend empfand, so ist es interessant, dass Shigeru Miyamoto selber kein Freund von Navi ist, wie er in einem Interview gebeichtet hat.

Auf der Suche nach Perfektion

Shmuplations.com hat nun ein japanisches Interview übersetzt, welches bereits vor über 20 Jahren geführt worden ist. Bei der Frage über die Rätsel des Titels kam dieses überraschende Eingeständnis zu Tage. Miyamoto empfindet die Art wie vom Spiel Hinweise gegeben werden, zu benutzerunfreundlich. Er spricht sehr offen darüber und gesteht dabei, dass seiner Meinung nach, das ganze System wie Navi Hinweise gibt, der größte Schwachpunkt von The Legend of Zelda: Ocarina of Time sei. Es sei unglaublich schwierig ein System zu entwicklen, welches die perfekten Ratschläge zur richtigen Zeit in verschiedenen Spielsituationen gibt. Der Zeitaufwand hierfür könnte noch einmal so viel Zeit wie die komplette Spielentwicklung bringen. Deshalb hätte sich Miyamoto in der Entwicklung Sorgen gemacht, dass man sich auf der Suche nach Perfektion verlaufen hätte.

Hey, listen!

Miyamoto ist bewusst, dass Navi im Laufe von The Legend of Zelda: Ocarina of Time immer wieder die selben Sachen sagt. Es mag übel klingen, aber es sei die Absicht dahinter gewesen Navi naiv wirken zu lassen. Hätte man etwas mehr an Navis Dialogen gefeilt, dann hätte sie noch naiver gewirkt. Miyamoto wollte irgendwann sogar das ganze Informationssystem mit Navi wieder aus dem Spiel entfernen. Es hätte ihn davon nur die Tatsache abgehalten, dass dies seiner Meinung zu einer noch größeren Benutzerunfreundlichkeit geführt hätte. So erfüllt Navi unter anderem den Zweck, dass, wenn man mal eine längere Spielpause einlegt, man sich durch ihre Hinweise sofort wieder in der jeweiligen Spielsituation zurechtfindet.

Der Ganon liegt im Detail

Miyamoto musste erfahren, dass viele Spieler trotz der vielen Hinweise von Navi Probleme dabei hatten, The Legend of Zelda: Ocarina of Time ohne einen Blick in einen Spieleberater zu werden, zu beenden. Eigentlich war die Absicht der Entwickler gewesen, dass die Spieler mit Navis Unterstützung sich leichter tun würden Hyrule zu retten. Allerdings waren die Stellen und Situationen an denen die Spieler Probleme hatten, sehr unterschiedlich. In einem Titel wie The Legend of Zelda, welcher Action und Rätsel vereinigt, kann dieser Umstand wohl nicht verbessert werden. Das mag also in der Natur der Sache liegen.

The Legend of Zelda: Ocarina of Time - ©Nintendo; Bildquelle: nintendo.at

Ob sich Link ohne Navi überhaupt in die Tiefen des Deku-Baums getraut hätte?

Schwertkunst

Was Miyamoto in dem selbstkritischen Interview allerdings positiv hervorhebt, sind die Schwertmechaniken von The Legend of Zelda: Ocarina of Time. Zwar sei der Schwertkampf nicht so gut geworden wie er sich erhofft hatte, aber er sei dennoch zufrieden. Da er selber ein ziemlich schlechter Spieler in Action-Titeln sei, wollte er ein tiefgehendes System, in welchem man besser, wird je mehr Zeit man damit aufwendet. Zwar nicht so vielschichtig wie in einem Tekken Titel, aber dennoch umfangreich.

Einfacher als Super Mario 64

Da er von manchen Spielern gehört hätte, wie diese in den letzteren Level von Super Mario 64 Probleme hatten, war geplant, dass The Legend of Zelda: Ocarina of Time deshalb noch einfacher als dieses hätte werden sollen. Allerdings hat man nach circa einem Jahr Entwicklungszeit festgestellt, dass man sich zu sehr auf den Schwertkampf konzentriert hätte, was den Titel sogar noch viel schwieriger als Super Mario 64 hätte werden lassen. Aus diesem Grund hätte man einen Gang zurückgeschaltet und sich an ein einfacheres Kampfsystem gewöhnt, welches wir heute kennen.

Kein Stein bleibt auf dem anderen

Ein sehr offenes Interview in welchem sich der The Legend of Zelda Schöpfer sehr selbstkritisch gab. Es ist interessant zu erfahren mit welchen Schwierigkeiten die besten Spielentwickler der Welt sich konfrontiert sehen und welche Zweifel sie hegen. Ein kleiner Zweifel könnte die Streichung von kompletten Inhalten und bereits implementierten Systemen aus einem Titel bedeuten, was ein Spiel gravierend verändern kann, weil kein Stein mehr auf dem anderen bleibt.

Navi vs. Phai

In Anbetracht dieser Selbstkritik im Jahr 1999 wäre es interessant zu erfahren, inwiefern sich Miyamoto mit Links Unterstützung von Phai in The Legend of Zelda: Skyward Sword aus dem Jahr 2011 beschäftigt hat. Ihre Unterstützung und Dialoge gelten bei manchen Spielern als noch nervtötender als Navis. Wobei die Kritik an den beiden tapferen Helferinnen von Link Jammern auf höchstem Niveau ist. Manche wiederum könnten sich die Abenteuer ohne die Dialoge der beiden gar nicht vorstellen. Bei einem sind sich zumindest sämtliche Spielerkreise alle einig: The Legend of Zelda: Ocarina of Time gilt bei ihnen samt Navi als eines der besten Videospiele aller Zeiten.

Quelle: shmuplations.com

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