Unglaublich! NETFLIX hat 20 Milliarden US-Dollar Schulden!

Titelbild: House of Cards, (C) Netflix

Als NETFLIX gegründet wurde, war das Internet noch jung, DVD’s waren beliebt und die wenigsten konnten sich vorstellen einen Film online zu “streamen”.

Zwanzig Jahre und/oder 20 Milliarden US-Dollar später hat sich die Raupe zum Schmetterling gemacht. Der einstige Underdog-DVD-by-Mail-Service hat sich zum “Hollywood-Richtungsgeber” entwickelt. Kein anderer Online-Service produziert so viele “TV-Serien” und Filme wie Netflix.

Über 100 Millionen Abo’s!

Der globale Streaming-Gigant hat heute beeindruckende Statistiken vorzuweisen: 104 Millionen Abonnenten weltweit, 25 Prozent MEHR als im Vorjahr oder das vierfache gegenüber vor fünf Jahren! Die Netflix-Serien- und Filme machen mehr als ein Drittel aller Prime-Time-Downloads im Internet aus. Die mehr als 50 Original-Shows sammelten 91 Emmy Award’s – alleine dieses Jahr. Auf Platz 2 in diesem Ranking ist Premium-Kabel-Anbieter HBO mit Serien wie Game of Thrones und Westworld.

Doch diese beeindruckenden Zahlen sind auf Schulden aufgebaut. Auf einem Riesen-Schuldenberg um genau zu sein: 20,54 Milliarden US-Dollar. Der Grund liegt nahe: Viele Lizenzen die ein breites Angebot liefern und die kostspieligen Eigenproduktionen um die Kunden anzuziehen. Der Effekt geht auf, doch wie lange werden Investoren dem Treiben zusehen?

Die Antwort klingt banal einfach: Sehr lange! Die Investoren sind sich sicher erstmal ordentlich Geld in NETFLIX “reinzupumpen” um im Nachhinein einen übermächtigen Streaming-Dienst mit satten Gewinnen zu bekommen. Doch heuer werden voraussichtlich noch weitere 2,5 Milliarden US-Dollar hinzukommen. Alleine schon der neue Firmensitz in Hollywood, ein 14-stöckiges Gebäude, wird zum Mehraufwand mittragen. Jedoch im Vergleich zu den anderen Positionen wahrscheinlich nur “Peanuts”.

Riskante Taktik

Klar. Im derzeitigen Erfolgsdruck muss Netflix weiterhin wachsen um weiter zu bestehen. Aktuell sehen die Manager keinen Anlass um an der Investionsschraube nach unten zu drehen. Mit Amazon Prime hat man auch einen Rivalen, dem ebenso nie das Geld ausgehen zu scheint. Doch was ist wenn die Blase platzt?

Ziel ist es die Anzahl der Eigenproduktionen auf 50% des gesamten Angebots an Shows und Filmen hochzuziehen. Wie Chief Executive Reed Hastings kürzlich in einer Investoren-Telefonkonferenz sagte: “Das ist eine Menge Kapital die jetzt hineingesteckt wird, aber ihr bekommt eure Auszahlungen über viele Jahre.” Was er damit meint? Klar die Produktionen kosten erstmal einen Haufen Geld. Doch mit den Jahren soll sich das wieder “einspielen”.

Einige Analysten denken jedoch, dass Netflix-Aktien gelingegesagt überbewertet sind und für eine “Korrektur” überfällig sind.

Netflix zahlt hohe Gagen für “Internet-Filme”

Mittlerweile gibt Netflix richtig viel Geld in die “Topauswahl” der Hollywood-Schauspieler aus. Darunter fallen Projekte wie mit Martin Scorsese, Sandra Bullock und Will Smith. Für “The Irishman” soll Scorsese einen geschätzten Preis von 100 Millionen US-Dollar bekommen. Will Smith soll als Polizist im Sci-Fi-Film “Bright” mindestens 90 Millionen US-Dollar auf sein Konto bekommen. – Wahnsinn! – Nicht umsonst sind Filmfestivals wie u.a. Sundance ein “Großauftritt” von Netflix- und Amazon-Produktionen.

Bei all diesen Fakten ist klar: Netflix&Co werden nicht aufhören das Angebot zu erweitern. Wahrscheinlich wird sich das auch in naher Zukunft auf den Abo-Preis auswirken.

Quelle: Los Angeles Times

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