Free-to-Play-Flop: Ambitiöses RPG überlebt nicht mal ein Jahr.
Eva Krumm: Eva wünscht sich ein aufblasbares Einhorn, mit welchem sie dann nachts schnallige Werbespots anschauen kann. Ihr erstes eigenes Videospiel war Pokémon auf dem Game Boy. Zusammen mit ihrem Großvater machte sie zudem die Regenbogenstrecke in Mario Kart auf dem SNES unsicher. Ihre Lieblingsgenre sind JRPG, Otome und Horror und auch der Indie-Bereich ist ihr nicht fremd.
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In einer schockierenden Ankündigung haben Akatsuki Games und Too Kyo Games bekannt gegeben, dass ihr gemeinsames Free-to-Play-Projekt TRIBE NINE bereits am 27. November 2025 eingestellt wird. Damit erreicht das als „extreme Action RPG“ beworbene Spiel nicht einmal seine erste Spielzeit – der Release erfolgte erst am 20. Februar 2025 für PC, iOS und Android.
Die Entscheidung kommt überraschend früh und wirft Fragen auf. Normalerweise erhalten Free-to-Play-Titel mindestens ein Jahr Zeit, um sich am Markt zu etablieren. TRIBE NINE hingegen wird nach nicht einmal neun Monaten abgeschaltet – ein extrem kurzer Lebenszyklus für ein Spiel mit dieser Produktionsgröße.
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Besonders bitter für die Community: Zahlreiche versprochene Inhalte werden nie das Licht der Welt erblicken. Das vierte Kapitel der Hauptstory bleibt unveröffentlicht, die angekündigten Charaktere Ichinosuke Akiba und Saizo Akiba werden nie spielbar sein. Alle zukünftigen Updates, Bugfixes und Balance-Anpassungen wurden gestrichen.
In ihrer offiziellen Stellungnahme zeigen sich die Entwickler reumütig: „Wir haben alles gegeben, um ein großartiges Spielerlebnis zu bieten, mussten jedoch die schwierige Entscheidung treffen, den Service zu beenden.“ Konkrete Gründe für das Scheitern werden nicht genannt, aber die Zeichen deuten klar auf mangelnde Rentabilität hin.
Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache. Nur drei Monate nach Release fiel die Entscheidung zur Einstellung, damit war das Free-To-Play Game gerade mal nur knapp 9 Monate auf dem Markt.
Für Spieler bedeutet dies:
Das Scheitern von TRIBE NINE ist besonders bemerkenswert, da hinter dem Projekt namhafte Entwickler stehen. Too Kyo Games wurde von Kazutaka Kodaka, dem Schöpfer der Danganronpa-Reihe, mitgegründet. Das urbane Baseball-Setting mit RPG-Elementen schien auf dem Papier vielversprechend, konnte aber offenbar nicht genügend Spieler langfristig binden.
Dieser Fall zeigt erneut die Risiken des Free-to-Play-Markts: Selbst mit prominenter Besetzung und kreativem Konzept ist der Erfolg keineswegs garantiert. Für die Gaming-Industrie dürfte TRIBE NINE als warnendes Beispiel dienen – für Spieler bleibt nur die Erinnerung an ein Projekt, das sein Potential nie ausschöpfen konnte. Wenigstens konnte Too Kyo Games mit ihrem neuen Ableger The Hundred Line -Last Defense Academy- überzeugen.
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