Bleib im Licht
Eva Krumm: Eva wünscht sich ein aufblasbares Einhorn, mit welchem sie dann nachts schnallige Werbespots anschauen kann. Ihr erstes eigenes Videospiel war Pokémon auf dem Game Boy. Zusammen mit ihrem Großvater machte sie zudem die Regenbogenstrecke in Mario Kart auf dem SNES unsicher. Ihre Lieblingsgenre sind JRPG, Otome und Horror und auch der Indie-Bereich ist ihr nicht fremd.
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Those Who Remain ist ein neues Horror-Game aus dem Hause von Camel 101, das wir für euch auf dem PC getestet haben.
Die Story dreht sich um Edwards, der seine Ehefrau mit einer anderen Frau betrügt. Doch er beschließt die Affäre zu beenden und fährt dazu in die Gegend von Dormont, wo der Alptraum beginnt. Denn als sein Auto an einem Motel gestohlen wird, muss er zu Fuß in den Ort laufen. Doch die Lichter der Straßenlampen erlöschen und seine einzige Chance zu Überleben, ist im Licht zu bleiben.
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Persönlich muss ich meinen Respekt an das Team aussprechen, das gerade mal mit 3 Personen dieses 6-stündige Game auf die Beine gestellt hat. Die Grafik ist schön anzusehen, auch wenn das Charakter-Design doch nicht ganz zu der super realistischen Gegend passt und leider auch reale Bilder im Game genutzt wurden. Auch die deutschen Synchronisationen ist gut gelungen, was das Spielen um einiges angenehmer gestaltet. Im übrigen ist Edwards Sprecher Sascha Rotermund, welchen wir schon als Markus in Detroit: Become Human genießen durften.
Auch die Grundidee fand ich sehr gut angelegt, leider bleiben am Ende viele Fragen unbeantwortet. Allein warum es von allen Menschen ausgerechnet Edward getroffen hat, bleibt offen. Hier könnte es natürlich sein, das der Unglückspilz einfach zur falschen Zeit am falschen Ort war.
Setting des Games ist wie bereits erwöhnt, die kleine Stadt Dormont und dessen mittelbare Umgebung. Die Grafik sowohl im Freien, als auch in Gebäuden ist toll. Hauptfokus des Gameplay liegt dabei auf Puzzle und Stealth-Elementen. Während Edward zu den verschiedenen Orten kommt um die Geschichte um den Tod eines jungen Mädchens aufzustecken, muss er stehts im Licht bleiben. Denn in der Dunkelheit lauern schwarze Gestalten die es auf ihn abgesehen haben.
Die Puzzle im Spiel gestalten sich relativ simple. Oftmals muss Edward dabei zwischen der realen Welt und einer alternativen Dimension hin und her reisen. Dabei trifft er nicht nur auf die Schattenwesen, sondern auch andere Monster denen es gilt auszuweichen. Kämpfen kann er nicht. Während sich die Story entwickelt gilt es aber nicht nur Notizen zu finden, Monstern auszuweichen und Rätsel zu lösen. Those Who Remain hat euch ein Entscheidungselement eingebaut, das Einfluss auf das Ende des Spiels nimmt. Insgesamt gibt es zwei verschiedene. Hier muss Edward sich meist dafür Entscheiden, einer Seele zu vergeben oder sie zu Verdammen. Dabei handelt es sich um Menschen, die mit dem Tod es jungen Mädchens zu tun hatten. Da es jeweils immer noch diese beiden Möglichkeiten gab, muss ich leider sagen war es schon recht offensichtlich woran sich die Enden entscheiden.
Auch die Gegnervielfalt ist nicht sonderlich Abwechslungsreich. Der größte Teil nimmt dabei ein großes Wesen ein, das eine Lampe als Gesicht hat. Wird man von ihm entdeckt, wird man getötet. Was lästig sein kann, denn die Speicherpunkte sich leider nicht immer wirklich gut gesetzt. Etwas mehr Abwechslung wäre gut gewesen, denn dadurch verliert man einfach den Grusel vor dem Gegner. Spätestens bei der dritten Begegnung, hat man den dreh gegen ihn raus.
Die Atmosphäre im Spiel dagegen, finde ich allerdings Allgemein gesehen gut gelungen. Vor allem das Geflüster der Schattenwesen, wenn man die Dunkelheit betritt jagte mir einen Schauer über den Rücken. Dunkelheit ist überall und normal. Doch tatsächlich immer im Licht zu bleiben, gestaltet sich schwierig als man vielleicht denken mag.
Leider kann sich Those Who Remain nicht von anderen Horror-Titeln hervorheben. Zwar ist der Storyansatz gut, aber am Ende bleiben einige Fragen unbeantwortet. Auch die Rätsel und Gegner verlaufen schnell in eine monotone Richtung, was leider auch die fantastische Grafik und die gut gelungene Synchronisation nicht ausbügeln kann. Dennoch muss man die Arbeit eines derart kleinen Teams positiv anerkennen. Vielleicht hätte dem Spiel eine Stunde mehr Gameplay, um die Story noch etwas besser abschließen zu können, nicht weh getan.