Spieletest: The World Ends With You: Final Remix

Als das Action-Rollenspiel 2008 auf dem Nintendo DS erschien, war es lediglich ein häufig übersehener Nischentitel. Jetzt ist das Remake The World Ends With You: Final Remix auf der Switch erschienen. Kann es auf der neuen Plattform aber glänzen? Wir haben es für euch getestet.

Story

Nichtsahnend ist der einzelgängerische Neku Sakuraba in Tokios Einkaufsviertel Shibuya unterwegs, als er nach einem Sturz merkt, dass etwas nicht stimmt. Die Leute nehmen ihn nicht mehr wahr und er hält plötzlich einen merkwürdigen Pin in Händen. Zu allem Überfluss greifen ihn dann auch noch Monster, die scheinbar aus dem Nichts erscheinen an. Von der Situation überfordert, schließt er einen Pakt mit einem Mädchen, dass sich Shiki nennt, um gegen die Monster kämpfen zu können und herauszufinden, in was er überhaupt hineingeraten ist. Neben Shiki lernt ihr im Verlauf der Story noch einige Charaktere kennen, die ihr ebenfalls im Kampf als Partner nutzen könnt.

Lobenswert ist, dass die Story selbst in angenehmer Stundenzahl abschließbar ist. Zwar kann man wirklich viel Zeit in das Spiel investieren, aber das ist komplett optional. Insbesondere, da es mit reichlich Post Game Content arbeitet. So könnt ihr die einzelnen Kapitel erneut spielen. Der Modus nennt sich “A New World” und wird nach bestandener Hauptstory freigeschaltet.

Ohne Erinnerung findet sich Neku mit einem seltsamen Pin in Händen wieder

Gameplay/Steuerung

Bei der Steuerung bleibt The World Ends With You: Final Mix seinen Wurzeln treu und kostet die Möglichkeiten der Konsole aus. Schon das Original hat primär mit Stylus und Touchdisplay des Nintendo DS gearbeitet. Die Neuauflage arbeitet wahlweise mit den Motion-Sensoren der Joy-Cons im TV-Modus oder dem Touchpad im Handheldmodus.

Fangen wir beim guten an. Der Touchmodus funktioniert sehr gut. Die Aktionen sind über diverse Gesten, wie Tippen, vertikaler oder horizontaler Swipe, einen Kreis malen und den Charakter ziehen, aufgeteilt. Wenig überraschend, dass das gut funktioniert, baut dieses System auf dem schon etablierten Kampfsystem des originalen Spiels auf. Zwar braucht man anfangs ein wenig Übung, aber die kommt schnell. Auf dem größeren Display der Switch verdeckt man mit seinem Finger auch nicht zu viel vom Bild.

Die Joy-Con Steuerung hingegen war eine nette Idee, ist aber eher frustrierend. Der Sensor ist leider nicht wirklich präzise genutzt und der Cursor ist gerne Mal überall, nur nicht da, wo man gerade hinzielt. Bei einem Spiel, dass doch gut getimte Gesten und Combos verlangt, um möglichst viel rauszuholen, ist das sehr frustrierend. Hier muss ich also eine ganz klare Empfehlung für den Handheldmodus aussprechen. Besonders schade ist das, da eins der großen neuen Features der Koop-Modus ist. Der funktioniert nur mit den Joy-Cons und macht entsprechend nicht sonderlich viel Spaß.

Das Kampfsystem befindet sich auf eigenen Screens

Das Kampfsystem selbst ist genial. The World Ends With You: Final Mix arbeitet mit einem Risk-Reward System. Egal, ob ihr auf Nummer Sicher geht oder es drauf anlegt, ihr kommt weiter. Es bietet also jedem eine Chance. Wenn ihr wollt, könnt ihr euch also einem taffen Spiel stellen oder im Level niedrig bleiben und eine wesentlich einfachere Erfahrung haben. Bleibt ihr niedriger im Level, ist das Spiel mit seinen Dropraten auf etwas gnädiger. Levelt ihr dagegen schneller, habt ihr auch die härtere Spielerfahrung.

Die Kämpfe finden in eigenen Screens statt, in denen ihr euch auf einer gewissen Fläche bewegen könnt. Eure Gegner befinden sich ebenfalls auf dieser Ebene. Das Kampfsystem arbeitet mit sogenannten Pins. Jeder Pin entspricht einer Fähigkeit, dir ihr mit verschiedenen Gesten sowie dem Abstand zum Gegner triggert könnt. Ganze 300 Fähigkeiten gibt es, bis zu sechs könnt ihr gleichzeitig benutzen. Wobei ihr anfangs nur zwei der sechs Slots freigeschaltet habt. Außerdem könnt ihr euren Partner beschwören und seine Fähigkeit nutzen lassen. Die Fähigkeiten arbeiten dabei mit einem Cooldown. Ist die Leiste unter dem Pin leer, dauert es ein wenig, ehe ihr sie erneut einsetzen könnt. Damit kann man sehr taktisch arbeiten. Gut getimte Combos lohnen sich und fühlen sich auch einfach gut an.

Um die Gegner zu finden, müsst ihr den sogenannten Spieler-Pin außerhalb der Kämpfe benutzen. Er dient als eine Art Scan. Gegner erscheinen dabei als Symbole, die über den Screen schwirren. Klickt ihr sie an, landet ihr im Kampf. Außerdem könnt ihr so auch die Gedanken der NPCs lesen, was einige amüsante Monologe offenbart. Manchmal müsst ihr das aber auch tun, um den entscheidenden Tipp zu erhalten.

Einige der Monologe bringen schon zum Schmunzeln

Stylebonus ist in diesem Spiel übrigens wörtlich zu nehmen. In Shibuya gibt euch das einhalten der Fashion Trends Boni im Kampf, aber ebenso erhaltet ihr einen Malus, wenn ihr absolut unmodisch unterwegs seid. Im Kern ist das Ein Stat-System, wie es für RPGs nicht unüblich ist, aber die Hülle ist definitiv ein netter Touch und etwas, das man nicht in jedem Spiel sieht.

Grafik

Die stark stilisierte Grafik wurde mit The World Ends With You: Final Mix exzellent auf Stand gebracht. Nach wie vor zeichnet es sich durch überzeichnete Charakterdesigns mit starken Outlines und den abstrahierten, teils perspektivisch verzerrten Hintergründen aus. Hier hat das Kingdom Hearts Team ganze Arbeit geleistet. Fans der Reihe werden den Stil definitiv auch wiedererkennen. Da die Optik ursprünglich für den Nintendo DS gestaltet wurde, sieht sie im Handheldmodus großartig aus und funktioniert im kleinen Format hervorragend. Aber auch auf dem Fernseher ist sie aufgrund der starken Stilisierung ansehnlich und in meinen Augen auch zeitlos. Die Cutscenes sind in Comic-Manier gelöst, was durch den Stil begünstigt wird. Einzelframes mit Sprechblasen lassen euch an den Interaktionen teilhaben und das funktioniert erstaunlich gut.

Sound

Der Soundtrack ist absolut großartig. Zwar reden wir hier nicht von einem Kaliber a la Persona, aber die Musik in The World Ends With You: Final Mix ist nicht weniger ikonisch. Schon der erste Track, “Calling” bleibt direkt im Ohr. Mit der Synchronisation wurde sich zurückgehalten. Einige wenige Schlüsselphrasen sind synchronisiert, ansonsten wird alles via Text gelöst. Das tut dem Spiel aber keinen Abbruch.

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Fazit

Alles in allem ist das Remake gelungen. Die Grafik und der Sound sind für die Switch upgedated worden und sehen damit besser denn je aus. Insbesondere der stilisierte Look, der klar die Signatur des Kingdom Hearts Teams trägt, präsentiert sich in dieser Auflösung als zeitlos. Aber auch der Soundtrack ist nach wie vor ein Ohrenschmaus. 

Das Kampfsystem ist, obwohl es bereits 10 Jahre alt ist, noch lange nicht überholt. Für seine Zeit ist es erstaunlich flexibel und ebenso einsteigerfreundlich, wie herausfordernd. Je nachdem, wie man spielt. Die Vielzahl an Fähigkeiten und möglichen Kombinationen reizt zum Experimentieren an. Insbesondere, da das Spiel mit reichlich Post Game Content kommt. Mit The World Ends With You: Final Mix bekommt man reichlich Spiel für sein Geld und muss sich dennoch nicht ewig quälen, um die Story selbst zu erleben.

Für Kenner des Spiels gibt es nicht zwingend viel neues zu entdecken, dennoch ist The World Ends With You: Final Mix eine Empfehlung für Fans wie Neulinge gleichermaßen.

ReviewWertung

7SCORE

The World Ends With You: Final Mix ist das verdiente Remake eines viel übersehenen Action-Rollenspiels!

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