Street Fighter V: Champion Edition – Review

Street Fighter V: Champion Edition ist die mittlerweile zweite Politur von Street Fighter V. Das erste große Update wurde unter dem Namen Street Fighter V: Arcade Edition auf den Markt gebracht. Das Spiel ist von Capcom und Dimps entwickelt worden. Capcom hat die Champion Edition für die PlayStation 4 und Microsoft Windows am 14. Februar veröffentlicht. Halten wir nun endlich, nach vier Jahren Probezeit, das ultimative und moderne Street Fighter Spiel in Händen? Wir haben auf der PlayStation 4 versucht es herauszufinden.

Street Fighter V: Champion Edition – ©Capcom

Super Turbo

Bei Street Fighter V: Champion Edition handelt es sich nach wie vor um ein klassisches Kampfspiel wie es im Buche steht. Trotzdem erzählt man hier eine zusammenhängende Geschichte der einzelnen Kämpfer. Es werden in diesem Spiel tatsächlich alle Stories der bisherigen Street Fighter Teile behandelt (dazu später mehr), aber hier nun kurz der Plot von Street Fighter V: Es findet wieder einmal ein Turnier der besten Kämpfer der Welt statt. Im Hintergrund sind mehrere Kampfsportler verschwunden und man vermutet, dass die im Street Fighter Universum bekannte Verbrecherorganisation Shadaloo dahinter steckt.

Besitzer der ursprünglichen Version von Street Fighter V können hier aufatmen und bequem, aber kostenpflichtig ein Update auf Street Fighter V: Champion Edition herunterladen. Wer dennoch ein volles Regal haben möchte, muss eine neue Disk erwerben. Alle anderen die noch nicht im Besitz des Spieles ist, können zwischen Disk und Download wählen.

Street Fighter V ist mit seinen Versionen übrigens keine Ausnahme. Es war bei der Street Fighter Reihe schon früher so, dass auf einen Titel eine neuere Version nicht lange auf sich hat warten lassen. So folgte damals schon auf den überaus erfolgreichen Titel Street Fighter II – The World Warrior (1991) eine Champion Edition (1992), dann Turbo (1992), dann Super (1993) und dann Super Turbo (1994).

Street Fighter V: Champion Edition – ©Capcom

↓↘→ + Punch

In Street Fighter V: Champion Edition stehen einem mehrere Spielmodi zur Auswahl. In Arcade muss man mit einem Charakter nach Wahl im Zufallsprinzip mehrere Kämpfe absolvieren. Versus bedeutet Einzelkämpfe zwischen Spielern oder dem CPU. In Story müssen wir zuerst die Geschichten einzelner Charaktere spielerisch erfahren, bevor wir die Hauptstory spielen dürfen. Neben dem Training kann man sich auch mit Herausforderungen verschiedene Skills aneignen, indem man vorgegebene Schlagkombinationen meistert oder mehrere Gegner innert eines Zeitlimits ausknockt. Weiters gibt es noch diverse Online-Netzwerkkämpfe wie die Kampflounge oder ein internationales Rang-Match. Durch das sogenannte Cross-Platfom-Play können Spieler beider Plattformen, also PlayStation 4 und Microsoft Windows, gegeneinander antreten.

Die Steuerung fühlt sich richtig gut an. Bei den Attacken setzt man immer noch auf die bewährte alte Street Fighter Attacken. Der Hadouken funktioniert noch immer mit der selben Tastenkombination wie der Sonic Boom oder der Yoga Fire, sodass sich jeder alte Street Fighter Veteran sofort zuhause fühlt und sich zu wehren weiß. Dennoch darf man sich nicht nur auf alte Techniken verlassen, da mittlerweile unzählig viele neue Attacken dazugekommen sind mit welchen man sich vertraut machen sollte, bevor man in diesem Spiel mit sinnlosem Button Mashing verliert. Bei der Steuerung kann man jederzeit zwischen Analogstick oder D-Pad Buttons wechseln. Je nach den Schmerzen in der linken Hand.

Eine Neuerung ist die V-Skill Leiste, von denen es erst mit der Champion Edition sogar zwei gibt. Mittels erzielten oder eingesteckten Treffern füllt sich diese auf um damit Spezialattacken oder Reversals auszuführen zu können. Weiters gibt es noch die Critical Arts welche mit sehr epischen Animationen verbunden sind.

Street Fighter V: Champion Edition – ©Capcom

Kunst der Kontorsion

Die Effekte und Animationen der Spezialattacken sind in Street Fighter V: Champion Edition sehr episch gestaltet worden. Trotz der Möglichkeiten mit der Unreal 4 Engine, ist man dem Design der Charaktere in ihrer ikonischen, comicartigen Erscheinung treu geblieben. Dennoch haben es sich die Entwickler nicht nehmen lassen die Hautoberflächen sehr realistisch zu gestalten. So fühlt man sich im ladenden Versus-Bild dazu geneigt auf den Bizeps von Zangief zu drücken.

Von den ursprünglich in Street Fighter V präsentierten 16 Charakteren, stehen uns nun mit der Champion Edition 40 Charaktere zur Auswahl. Neue Charaktere wie die geheimnisvolle Ägypterin Menat nehmen wir sehr gerne in die Street Fighter Turniere auf. Die Designs der alten Charaktere behalten großteils ihr klassisches Erscheinungsbild. Der Preis für das coolste neue Design geht nach Indien. Der Yoga-Meister Dhalsim ist würdevoll gealtert und lässt das an seinem gewachsenen Bart erkennen. Auch seine Kunst der Kontorsion ist optisch blendend umgesetzt. Mit den muskulösen Schenkeln von Chun-Li hat man es vielleicht etwas übertrieben.

Erwähnenswert sind die 200 Outfits der Champion Edition in welche unsere Kämpfer schlüpfen können. Da ist von einem bärtigen Ryu bis zu Zombie Guile wirklich alles dabei. Sogar Mega-Man Kostüme finden Einzug in die Street Fighter Arenen. Die weiblichen Kämpferinnen haben die größte Gardarobe eingepackt. Und die Königin der Modenschau mit den meisten Outfits ist Chun-Li. Dafür hat Blanka von allen Outfits das niedlichste bekommen. Noch nie waren unsere Kämpfer so wandlungsfähig.

Street Fighter V: Champion Edition – ©Capcom

Where is the Champion? Where is Ryu?

Die Stages sind bunter und lebendiger den je. Von den mittlerweile insgesamt 34 Stages werden auch viele der klassischen Street Fighter Stages wieder besucht. Die Gegner fordern den einsamen Ryu immer noch auf den traditionellen Dächern Japans heraus. Guile trifft man wie gewohnt mit seinen Kameraden auf der Landebahn des Luftwaffenstützpunktes. Balrog erwartet einen mit seinen Homies vor dem Golden Nugget Casino in Las Vegas. Und der berühmte, dösende Buddha in Sagat’s Stage ist in dieser Umsetzung optisch über allem erhaben.

Trotz der vielen bekannten Schauplätze von Street Fighter V: Champion Edition sind auch ein paar Kämpfe an neue Orte verlegt worden. So hält Chun-Li in einer düsteren Straße Hong Kongs den Verkehr auf. Blanka hat genug vom Amazonas und Dhalsim ist sein Tempel heilig, deswegen kämpft er nun in der Stadt. Ein, zwei seiner vielen Elefanten lassen sich den Kampf dabei trotzdem nicht entgehen.

Auch in den Modi hat man mit Details übertroffen. So finden im Arcademodus alle Turniere von allen sechs erschienenen Street Fighter Teilen I, II, Alpha, III, IV und V statt. Dabei steht man im ersten Teil tatsächlich wieder dem ursprünglichen Endgegner Sagat gegenüber und bemerkt dabei, dass dieser noch keine Narbe auf seine Brust trägt. Diese muss er nämlich erst von Ryu verpasst bekommen. Statt wie in den damaligen persönlichen Enden in Form von Pixeln, kann man nun diese, für jeden Charakter und Street Fighter Teil einzeln, in liebevoll gezeichneten Mangas bestaunen (fast 300!). So wird im zweiten Teil der Reihe Ryu nach dem Sieg über M. Bison immer noch bei der Siegerzeremonie vermisst. Auf der Suche nach der nächsten Herausforderung.

Street Fighter V: Champion Edition – ©Capcom

Treibstoff einer F-16 Fighting Falcon

Alle beliebten musikalischen Themes sind mit unseren Kämpfern in Street Fighter V: Champion Edition wieder zurück: Ryu’s Theme, Ken’s Theme, Chun-Li’s Theme, Guile’s Theme und wie sie alle heißen. Natürlich dürfen neue Stücke nicht fehlen und damit werden mit verschiedenen Stilen wie Elektronik, Heavy Metal oder klassischer Musik samt exotischen Instrumenten mehrere Genres abgedeckt.

Dhalsim’s Theme klingt exotischer denn je. Leider werden die alten Melodien nur noch andeutet und so hat dem indischen Tiger die Zähne gezogen. Dies bleibt aber eine Ausnahme und ist Jammern auf hohen Niveau. Herausragend ist vor allem Vega’s Theme. Eine Violine und eine spanische Gitarre teilen sich das Leitthema und werden dabei von einem Ensemble samt Chor begleitet. Ryu’s Theme wird auf einer elektrischen und einer klassischen Gitarre gespielt und gewinnt so an wehmütiger Dramaturgie. Ken’s Theme wird ganz im Sinne von Heavy Metal mit dualen E-Gitarren harmonisiert und mündet in einem Solo. Yeah!

Wir bekommen hier Neuinterpretationen der beliebten Kompositionen von Yoko Shimomura auf die Ohren gelegt. Die Leitthemen wurden mit sehr viel Respekt gleich von mehreren Komponisten in deren verlängerten Werken eingebettet. So ist es egal ob mit Midi oder echten Instrumenten gespielt, diese Melodien büßen nie etwas an ihrer Catchiness ein. Der gesamte Soundtrack ist für sich allein empfehlenswert. Deshalb sollte die Musik vor Turnierbeginn in den Optionen auf maximale Lautstärke gedreht werden. Damit man auch hier mit dem wahrnehmen der Klänge von Guile’s Theme wie immer den Treibstoff einer F-16 Fighting Falcon riechen kann.

Falls ihr nun mehr über den original Soundtrack der Street Fighter Reihe erfahren möchtet, können wir euch unseren Artikel über Die Musik von Street Fighter II Reihe (mit möglichen Interpretationen) empfehlen.

Fazit

Street Fighter V: Champion Edition macht das was die Reihe es am besten kann: Actiongeladene Kämpfe in 2D abhalten. Es ist ein schnelles Kampfspiel mit sehr gut aussehenden Animationen und verlangt Skills die antrainiert werden wollen. Die Charaktere und ihre Eigenschaften sind für die beliebte Spielreihe typisch bunt gestaltet.

Das Gameplay ist schon im ursprünglichen Release dieses Spieles sehr gut gewesen, aber durch das offene Gehör von Capcom gegenüber seiner Spieler konnte das Game über die Jahre entsprechend vervollständigt werden. So haben wir nun die bestmögliche Version von Street Fighter V erhalten: die Champion Edition. In Zukunft bitte gleich so!

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Getestet wurde der Titel auf der PlayStation 4.

ReviewWertung

9SCORE

Ein modernes Kampfspiel, welches nie vergessen hat woher es ursprünglich kommt und so neue und alte Fans vereint!

Detail-Wertung

Grafik

9

Sound

10

Gameplay

9

Motivation

9

Steuerung

10

Multiplayer

8

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