„The Last of the Starks“ bereitet uns wieder vor, nämlich auf die nächste Schlacht...
Markus Bauer: Markus spielt eigentlich schon immer Videogames und hat sich für Webdesign interessiert als es noch gar kein Internet bei ihm daheim gab. Seine Lieblingsgenres sind so unterschiedlich, wie seine Artikel. Am PC spielt Markus am Liebsten Ego-Shooter und Echtzeit-Strategie. Auf den Konsolen haben es ihm Action-Adventures und Rennspiele angetan. Mit seinen Kindern spielt er aber auch gerne Minecraft oder Rocket League. Seit einigen Jahrzehnten baut Markus auch seine PCs selbst zusammen. Dabei ist es ihm egal ob Intel/Nvidia- oder AMD. Nur nicht gemischt. Das Preis- und Leistungsverhältnis müssen passen. Mit seinem neuesten PC-Projekt musste erstmals ein "Big Tower" herhalten. Irgendwie stieg die Angst die aktuellen Grafikkarten nicht mehr ins PC-Gehäuse zu bekommen.
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Ihr könnt euch noch an die „lange – dunkle – Nacht“ erinnern? Immerhin sah es nach Episode 3 aus, als wäre der Norden nun endgültig ausgedünnt. Doch es gibt Überlebende. Mehr als wir dachten. So fängt Game of Thrones Staffel 8 – Episode 4 an, wir sehen was noch übrig ist.
„The Last of the Starks“ zeigt die Ereignisse kurz nachdem die Leichen in Winterfell zusammengetragen wurden. Der Nachtkönig ist geschlagen und das nächste Ziel von Daenerys Targaryen und ihrem Neffen (und heimlichen König von Westeros), Jon Schnee (bzw. richtigerweise Aegon Targaryen), ist der Süden. Mit einer zur „Hälfte“ dezimierten Armee möchte man Königsmund einnehmen. Immerhin ist es jetzt „ausgeglichen“, wie Tyrion anmerkt. Am Ende von Episode 3 hat das noch anders ausgesehen, aber – wie auch immer – die Reise geht weiter und ein Ende ist in Sicht.
Vor den Toren Winterfells werden die Leichen der gefallenen Männer und Frauen verbrannt. Man sieht bekannte Gesichter, die tot sind, welche von ihren Ladys, Lords und Königen verbrannt werden. Danach trifft man sich zum großen Besäufnis im Festsaal. Immerhin hat man den Nachtkönig überlebt, alle Übrigen sind Helden – wobei ich mich noch immer frage wo die sich die letzte Episode versteckt haben, man sah immer nur die selben „Avengers“ kämpfen. Und in diesem großen Besäufnis wird ein Bastard zum Lord ernannt. Die Rede ist von Gendry, Bastard von Robert Baratheon, welcher zum Lord der Sturmlande ernannt wird. Immerhin ist der Hirsch wieder im Rennen.
Und bei all der Freude über den Sieg genehmigt sich die Drachenmutter eine Karamel-Latte der Kaffeehauskette Starbucks. Ach, die gibt’s in Westeros nicht? Dachte ich auch, aber seht selbst.
Guys it’s not Starbucks, it’s Winterfell’s own coffee chain “Dire cup” #GameofThrones pic.twitter.com/icM6bhXkbx
— ♉️ (@_alexalexalex) 6. Mai 2019
Irgendjemand aus dem Cast oder dem Team hatte für die Einstellung vergessen den Kaffeebecher aus dem Bild zu nehmen. Bei einer Mega-Millionen-Dollar-Produktion natürlich der Hingucker. Bei Minute 17:40 sieht man das Heißgetränk auf dem Tisch vor Daenerys Targaryen. Dem Unternehmen dürfte es gefallen, bisweilen war Produkt-Platzierung bei Game of Thrones eher nicht die Regel.
Wenn die Cousins Bran und Jon etwas gemeinsam haben, dann dass sie keine große Rolle übernehmen möchten. Immerhin ist Bran der dreiäugige Rabe, welcher mehr in der Vergangenheit lebt und kann daher nicht Lord von Winterfell sein. Sein Cousin, Jon/Aegon, hat dafür wenig Interesse den Thron zu besteigen und König der Sieben-Königslande zu werden. Dafür will das seine Tante, Daenerys, immer mehr und fleht den Neffen dafür sogar an. Und da wäre noch die schlechte Stimmung zwischen Sansa Stark und der Drachen-Mama, die auch in dieser Episode kaltgestellt „gezeigt“ wird. Eine verzwickte Sache, die sich nicht in Wohlgefallen aufgelöst hat, nachdem der Nachtkönig besiegt wurde. Sansa spricht im Verlauf der Episode sogar aus, was man anhand ihrer Mimik schon wusste: Sie vertraut der Drachenkönigin nicht. Und etwas ungeschickt und böswillig wirkt sie auch, wenn man genauer darüber nachdenkt. Aber dazu später mehr.
Ein wenig traurig fand ich, dass Tormund kein Liebesglück mit Brienne fand. Immerhin war der Wildling, welcher mit 10 einen Riesen tötete und 3 Monate lang von der Titte seiner Frau Riesenmilch trank, ein sympathischer Charakter. Und die RitterIN verliert ihre Jungfräulichkeit an Jaime Lannister. Nicht das sie sich noch nicht nackt gesehen hätten, aber das passt irgendwie nicht zusammen. Der glückliche Moment für Tormund wäre mir da lieber gewesen. Dieser teilt in der Episode 4 übrigens mit, dass die Wildlinge wieder nach Norden ziehen werden. Also in den Norden-Norden, mit mehr Platz.
Aber auch Gendry hätte sich mehr erwartet. Mit neuem Titel und stolzer Brust sucht er verzweifelt Arya Stark. Er möchte sie an seiner Seite wissen und macht ihr daraufhin einen Heiratsantrag. Diese küsst ihn und sagt, dass jede Lady sich glücklich schätzen könnte, doch diese Rolle passe einfach nicht zu ihr. So bleibt der Hirsch alleine und die Heldin von Winterfell, immerhin hat sie den Nachtkönig erstochen, begibt sich auf eine Reise in den Süden. An ihrer Seite ein alter Bekannter: Sandor.
Niemand, aber auch wirklich niemand in dieser Serie, kann ein Geheimnis für sich behalten. Es gibt auch kein Internet oder Twitter in der Fantasy-Welt, doch die Raben fliegen schneller über den Kontinent, als der Zuseher es begreifen könnte.
Und das Geheimnis von Aegon Targaryen/Jon Schnee verbreitet sich schneller, als geplant. Immerhin wissen es Bran und Sam, nachdem die beiden Jon aufgeklärt haben. Dieser erzählte es seiner Tante. Und Jon muss es natürlich auch seinen Schwestern sagen. Und Daenerys muss das natürlich mit ihren Beratern abklären. Ähm, nein. So war das nicht. Sansa erzählt es Tyrion, dieser wiederum bespricht die Lage mit Varys und so weiß es dann bald ganz Westeros, wenn die kleinen Vögelchen zwitschern. Vor allem wenn der Eunuche auch noch den ehemaligen Bastard von Winterfell favorisiert.
Für Namen und Geld macht man doch alles? In Game of Thrones eine typische Charakterschwäche von Bronn, welcher von Cersei in den Norden geschickt wurde, um ihre Brüder zu ermorden. Doch Tyrion wäre nicht Tyrion, wenn er mit seinem alten Freund nicht ein unschlagbares Angebot im Vorfeld vereinbart hätte. Immerhin verdoppelt der kleinste Lannister dem Meuchelmörder die Prämie, die auf seinem Tod ausgesetzt wurde. Und das war schon im Vorhinein abgesprochen. Respekt. Gesagt getan, aus dem versprochenen Schwarzwasser wird Rosengarten. Immerhin wurden die Tyrells ausgemerzt und Haus Tarly ist bis auf Sam ebenfalls ohne Nachfolger. Also ist die große Weide frei verfügbar. Vorausgesetzt die Drachenmutter und ihre halbe Armee können gewinnen.
Jon führt die Armee des Nordens und die Dothraki an, während Danerys mit den Schiffen vorauseilt gen Süden, Königsmund/Drachenstein. Doch vorher muss sich der Wächter des Nordens, Jon, noch von all seinen Freunden und seiner Familie verabschieden. Und auch Geist, der Schattenwolf, hat die Schlacht mit einen Ohr und einigen Wunden am Körper überlebt. Und dieser darf nicht mit in den Süden, sondern soll seine Freiheit und seinen Lebensabend über der Mauer verbringen. Eine wenig emotionale Geschichte zwischen Jon und Geist. Immerhin stürzte sich das Tier gegen Untote fast selbst in den Tod und das ist der Dank?
Doch Jons neuer Freund, der Drache Rhaegal, der ebenfalls bei der Schlacht schwere Wunden davongetragen hat, wird diese Episode nicht überleben. Also ich dachte mir, er sei schon in der letzten Episode gestorben (wie viele andere). Auf dem Weg nach Königsmund werden Daenerys und ihre Schiffe von der Euron Graufreud und seiner Flotte angegriffen. Dabei wird der Drache von mehreren gewaltigen Pfeilen durchlöchert und stürzt tot in die Fluten. Die Flotte ist mit dermaßen vielen Super-Waffen gegen Drachen ausgestattet, dass Daenerys ihre Flotte im Stich lassen muss. Die Schiffe der Targaryen-Flotte werden vernichtet und die Überlebenden bei Drachenstein angespült. Nur Missandei wird vermisst. Bald erfährt man auch wo sie ist, Euron hat sie gefangen genommen. Ohne auf die Armee von Jon zu warten möchte Daenerys sofort einen Gegenangriff planen, doch Tyrion möchte mit seiner Schwester zuerst verhandeln.
Auch ohne Telefonmasten oder High-Speed-Internet erfährt Winterfell relativ rasch vom Angriff der Golden Komanie/Eurons Flotte auf Daenerys und den Unbefleckten.
Noch in derselben Nacht macht sich Jaime auf den Weg nach Königsmund, welcher bei Brienne bisher im Bett geblieben ist. Ob er noch rechtzeitig eintreffen wird?
Vor den Toren von Königsmund stehen Daenerys, ihre Berater und ca. 50 Unbefleckte. Sie blicken auf eine hohe Mauer mit wirklich vielen Super-Waffen gegen Drachen und jeder Menge Bogenschützen. Von oben herab blicken Cersei und Euron. Dann kommt Qyburn als Hand der Königin heraus und Tyrion, ebenfalls als Hand der Königin, geht ihm entgegen. Es folgt ein Dialog, wobei beide nicht willig sind nachzugeben. Tyrion möchte eigentlich nur ein Massaker und das Feuer, in dem Königmund brennen wird, bewahren. Nachdem das Gespräch der „Hände der Königinnen“ nichts bringt, tritt Tyrion zu seiner Schwester Cersei vor. Daraufhin spannen die Bogenschützen der Lannister-Armee auf den kleinen Bruder der Königin. Der „Gnom“ (er nennt sich selbst so) weiß, dass die Bürger der Hauptstadt ihr nichts bedeuten, aber sie sei kein Monster, denn sie habe ihre Kinder immer geliebt. Noch kann sie sich dafür entscheiden, aufzugeben und dadurch eine Zukunft mit ihrem kommenden Kind zu haben.
Cersei sucht gar nicht das Gespräch mit ihrem Bruder, sondern verliert nur eine Träne. Doch dann wendet sie sich an Missandei, die ebenfalls neben ihr steht und gibt ihr noch die Möglichkeit für ihre letzten Worte: „Dracarys“. Sandor/Berg tritt hervor, zieht sein Schwert und schlägt ihr den Kopf ab. Daenerys und Grauer Wurm sind außer sich vor Wut und ihnen kommen die Tränen. Das wir in der kommenden Folge die nächste große Schlacht sehen werden? Auf jeden Fall einen passenden Cliffhanger.
Irgendwie ist meine „Anspannung“ nach der letzten Episode weg. Der Nachtkönig ist tot und nun widmet man sich Cersei, die sich in Königsmund „eingebunkert“ hat. Leider gibt es einige „Lücken“, die aufgrund des Tempos der Serie entstanden sind, die viel Wissen über die Serie benötigen. Klar, dass man in der achten Staffel nicht alles wiederkaut, aber ein wenig Fanservice wäre nett gewesen.
Das nur mehr ein Drache und eine halbe Armee von Daenerys und ein paar Nordmänner gegen die gut befestigte Hauptstadt zur Verfügung steht, lässt derzeit alles für Cersei und Euron sprechen. Klar möchten die Produzenten, die sich übrigens eine kleine Rolle als Wildlinge gesichert haben, noch Spannung aufbauen, doch fehlt mir in dieser Staffel das gewisse Etwas.
Game of Thrones hatte bis zur fünften Staffel so viele besondere Momente, die man nicht erahnen konnte. Dagegen wirkt die Serie seit der sechsten Staffel einfach nicht besonders. Liegt es nur daran, dass es keine Buchvorlage mehr gibt? Ich kann es nicht genau formulieren, aber irgendwie schaut man nur mehr weil man wissen möchte wie es ausgeht. Auf jeden Fall gibt es in der nächsten Episode wieder eine große Schlacht. Und in 2 Wochen ist alles wieder vorbei.