Fast 6 Jahre nach Release verrät ein Ex-Mitarbeiter, wie viel Microsoft für die zeitliche Exklusivität von Rise of the Tomb Raider bezahlt hat.
Markus Bauer: Markus spielt eigentlich schon immer Videogames und hat sich für Webdesign interessiert als es noch gar kein Internet bei ihm daheim gab. Seine Lieblingsgenres sind so unterschiedlich, wie seine Artikel. Am PC spielt Markus am Liebsten Ego-Shooter und Echtzeit-Strategie. Auf den Konsolen haben es ihm Action-Adventures und Rennspiele angetan. Mit seinen Kindern spielt er aber auch gerne Minecraft oder Rocket League. Seit einigen Jahrzehnten baut Markus auch seine PCs selbst zusammen. Dabei ist es ihm egal ob Intel/Nvidia- oder AMD. Nur nicht gemischt. Das Preis- und Leistungsverhältnis müssen passen. Mit seinem neuesten PC-Projekt musste erstmals ein "Big Tower" herhalten. Irgendwie stieg die Angst die aktuellen Grafikkarten nicht mehr ins PC-Gehäuse zu bekommen.
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Rise of the Tomb Raider erschien Anfang November 2015 für Xbox One und Xbox 360, aber erst im Oktober 2016 für PlayStation 4. Für die zeitlich begrenzte Konsolen-Exklusivität legte Microsoft eine gewaltige Summe hin, wie nun ein ehemaliger Mitarbeiter von Square Enix ausplauderte.
Die Fortsetzung des Tomb Raider-Reboots von 2013 war kein ganzes Jahr zeitexklusiv für die damaligen Xbox-Konsolen erhältlich. Die PC-Version erschien bereits 2 Monate und die PS4-Version 11 Monate später. Doch dafür gab Microsoft echt viel Geld aus, wenn man den kurzen Zeitraum betrachtet.
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Die Xbox One war zu Beginn alles andere als eine „beliebte Konsole“. Nach der Xbox 360, wo man lange Zeit besser dastand als Sony mit seiner PlayStation 3, präsentierte Microsoft ein All-In-One-System, aber kein gutes Angebot für Videospieler. Die Multimedia-Funktionen waren toll, aber interessierten eben keinen. Auch das aufgezwungene Bundle mit Kinect verteuerte die Konsole nur. Und auch das erzwungene DRM (Digital Rights Management), wodurch sogar physische Spiele an die Konsole gebunden werden müssen, um den „Gebrauchtmarkt für Videospiele zu zerstören“, stieß nicht wirklich auf Anerkennung.
Nach der PS4-Präsentation zog Microsoft zwar viele seine Pläne zurück, aber der Schaden war angerichtet. Das Image von Xbox für viele Jahre angeknackst und die Xbox One gegen die PS4 chancenlos. Dann hat man für zeitliche Exklusivverträge anscheinend unnötig viel Geld in die Hand genommen.
Der Xbox Game Pass und die Fokussierung auf Barrierefreiheit waren in den frühen Jahren der Xbox One noch kein Thema für Microsoft. Einen großen Vorteil den Sony gegenüber Microsoft hatte, war eine Ladung von First-Party-Studios und Exklusivverträgen, die Microsoft zwang, zeitgesteuerte Titel wie Rise of the Tomb Raider einzukaufen. Sechs Jahre später enthüllte eine LinkedIn-Seite für Square Enix Strategic Marketing and Corporate Development Director Fabien Rossini, dass der Rise of the Tomb Raider- Deal Microsoft 100 Millionen Dollar gekostet hat.
source:https://t.co/WyO6F0EzeC
— Timur222 (@bogorad222) August 30, 2021
Der Deal war für Xbox mehr schlecht als recht. Der Reboot von Tomb Raider verkaufte sich 2013 allein als Box-Version zum Start 3,4 Millionen Mal. Square Enix konnte seine „Verkaufsziele“ aber nicht erreichen. Bis 2015 verkaufte man vom ersten Reboot-Spiel über 8,5 Millionen Stück.
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Rise of the Tomb Raider verkaufte sich beim Xbox One-Start 1 Million Mal (Physisch und Digital). Das heißt Microsoft hat für jede verkaufte Kopie 100 US-Dollar draufgelegt. Und noch schlimmer: Insgesamt verkaufte sich das Spiel 7 Millionen Mal (Physisch und Digital). Und vor allem beim PlayStation 4-Release im Oktober 2016 war der Titel besonders stark.
Der zeitlich exklusive Deal hat für Microsoft also nichts gebracht, außer viele Kosten. Man konnte nicht wirklich die Tomb Raider-Fans von PlayStation auf Xbox rüber ziehen.
Rise of the Tomb Raider ist für PC, Xbox One, PS4 und Xbox 360 verfügbar.