Eva KrummEvas erste Gaming-Erfahrung war Pokémon auf dem Game Boy - ein prägendes Erlebnis, das ihre Leidenschaft für Videospiele entfacht hat. Zusammen mit ihrem Großvater entdeckte sie die Regenbogenstrecke in Mario Kart auf dem SNES, ein Moment, den sie bis heute mit Gaming verbindet. Besonders angetan haben es ihr JRPGs, Otome-Games und Horror, doch auch Indie-Perlen gehören zu ihrem festen Repertoire. Abseits des Spielens verfolgt sie mit Begeisterung aktuelle Entwicklungen in der Gaming-Szene und teilt ihre Eindrücke als Chefredakteurin bei DailyGame.
Pokemon Legenden Z-A sorgt kurz nach dem Release für heftige Diskussionen. Während Fachpresse und viele Fans das Spiel überwiegend positiv bewerten, fällt die Resonanz in Online-Foren und Bewertungsplattformen deutlich rauer aus. Auf Metacritic liegt die Kritikerwertung derzeit bei soliden 79 Punkten, die Nutzerwertung dagegen stürzt mit 4,1 Punkten regelrecht ab. Der Grund: massives Review-Bombing, das mit objektiver Kritik wenig zu tun hat.
Viele der negativen Stimmen vergeben 0 oder 1 von 10 Punkten, oft mit pauschalen Vorwürfen wie „Gier der Pokémon Company“ oder „Faulheit der Entwickler“. Einige ziehen sogar Verbindungen zur laufenden Palworld-Klage gegen Nintendo. Dabei wird schnell deutlich, dass es vielen weniger um Pokemon Legenden Z-A selbst geht, sondern um den allgemeinen Frust über den Umgang mit der Marke in den letzten Jahren.
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Zwischen Gameplay-Lob und technischer Ernüchterung
Inhaltlich wurde Pokemon Legenden Z-A durchaus gelobt. Besonders die Rückkehr der beliebten Mega-Entwicklungen und der flüssige Gameplay-Loop fanden Anklang. Gleichzeitig gibt es Kritik an der zähen Story und den grafischen Schwächen. Die Texturen wirken veraltet, eine Sprachausgabe fehlt weiterhin, ein Punkt, den Spieler seit Jahren bemängeln.
Ehemalige Nintendo-Mitarbeiter deuteten zudem an, dass das Spiel mit etwa 200.000 verkauften Einheiten bereits die Gewinnschwelle erreichen könne, was auf ein relativ kleines Budget schließen lässt. Trotz der starken Marke vermittelt das Spiel also eher den Eindruck eines kosteneffizienten Projekts als eines großen AAA-Erlebnisses.
Neue Leaks rund um die zehnte Pokemon-Generation und ein angeblich geplanter Vier-Regionen-Remake-Titel befeuern die Diskussion zusätzlich. Im Vergleich dazu wirkt Z-A ambitioniert, aber nicht visionär. Dennoch ist fraglich, ob viele der lautesten Kritiker das Spiel überhaupt durchgespielt haben.
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Ein gespaltenes Fanlager
Während die Verkaufszahlen stabil bleiben, spaltet Pokemon Legenden Z-A die Community. Viele Spieler sehen im Review-Bombing eine übertriebene Reaktion, andere halten die Kritik für gerechtfertigt. Letztlich zeigt sich hier vor allem eines: Die Erwartungshaltung an die Marke Pokemon ist enorm und jeder Titel, der diese nicht erfüllt, wird es schwer haben, sich im Sturm der Meinungen zu behaupten.
Wie sich die Bewertungen in den kommenden Wochen entwickeln, bleibt abzuwarten. Doch eines ist klar: Pokemon Legenden Z-A steht exemplarisch für das Spannungsfeld zwischen Nostalgie, Fan-Erwartung und moderner Spieleanalyse.
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