Spieletest: Ni No Kuni 2: Schicksal eines Königreichs

Ni No Kuni 2: Schicksal eines Königreichs ist der Nachfolger von Ni no Kuni: Der Fluch der weißen Königin. Es erschien für die PlayStation 4 und den PC.

Ni nu Kuni 2 spielt in der gleichen Welt wie der Vorgänger, nur mehrere hunderte Jahre danach. Die Geschehnisse aus dem ersten Teil sind dort allerdings nur noch Legenden. Es ist also nicht nötig den Vorgänger gespielt zu haben. Schade ist nur, dass Ghibli am zweiten Teil nicht mehr offiziell mitgewirkt hat.

Ein kleiner König auf großem Abenteuer

Protagonist ist Evan Pettiwhisker Tildrum der bereits durch den Mord an seinem Vater König wurde. Am Tag der Zeremonie an dem er offiziell der neue König werden sollte, startet der ädelsführer Ratoleon einen Putsch um Katzbukel an sich zu reisen und Evan zu töten. Gerettet wird er von Roland Klein, ein Präsident aus der Parallelwelt, der auf dem Weg zu einem Gipfeltreffen einer gewaltigen Explosion zum Opfer fiel. Zusammen entkommen sie aus dem Schloss und flüchten. Auf ihrer Reise entscheidet sich Evan dazu, ein neues Königreich zu gründen in dem alle glücklich und zufrieden leben sollen. Auf ihrer Reise stößt bald auch eine Gruppe von Piraten zu ihnen und Evan schließt einen Pakt mit dem Wächter Remmi. Denn nur wer einen Wächter als Begleiter hat, besitzt das Recht König zu werden.

Doch auch andere schließen sich Evans neuem Reich an und unterstützen ihn bei seinem vorhaben. Darunter sind ebenfalls kleine Naturgeister die Gnuffis genannt werden. Der Spieler kann sie an den verschiedensten Orten in der großen Welt von Ni no Kuni finden. Jeder Gnuffi besitzt besondere Eigenschaften, insgesamt vier von ihnen können auch im Kampf eingesetzt werden. Je nach Fähigkeit können sie Gegnern großen Schaden zufügen oder die Kampfgefährten heilen. Daher sollte man immer Ausschau nach den kleinen Kreaturen halten, denn sie können sehr hilfreich sein. Auch Außerhalb von Schlachten können Gnuffis Magie anwenden und so neue Pfade kreieren.

Ein weites nettes Feature sind die Waffen. Von JRPGs sind wir ja eigentlich gewohnt, eine Waffe auszurüsten und die restlichen Buffs mittels Ausrüstungen zu erhalten. Doch nicht so in Ni no Kuni 2. Jeder Charakter kann drei Nahkampfwaffen ausrüsten und eine Fernkampfwaffe. Die Fernkampfwaffen können nur mithilfe von Magie verwendet werden, Vorteil dabei, Munition wird niemals rar. Aber auch die Spezialattacken benötigen Magie. Hat man also mit der Fernkampfwaffe die Magie aufgebraucht, muss sie erst durch normale Angriffe wieder aufgeladen werden. Dabei laden sich auch die Nahkampfwaffen auf. Je größer die Aufladung umso stärker der Spezialangriff.

Solltet ihr mal einen Kampf verlieren, was wohl eher seltener der Fall sein wird, macht euch keine Sorgen. Das Spiel besitzt gut gesetzte automatische Speicherpunkte. In den Dungeons selbst gibt es kleine leuchtende Felsen, an denen ihr speichern könnt als auch eure LP und MP wieder vollständig aufgeladen werden. Auf der Weltkarte selbst könnte ihr jederzeit direkt im Optionsmenü speichern.

Ein neues Königreich ist geboren

Nachdem Evan sich für einen Ort entschieden hat, wo er sein neues Königreich aufbauen möchte, kommt nun auch Strategie mit ins Spiel. Mithilfe von Mini-Games können neue Gebäude gebaut werden, in denen Untertanen einziehen oder forschen können. Auch das einkassieren von produzierten Gütern gehört zu Evans Aufgaben. So wächst das Reich nach und nach immer weiter.

In Magielaboren können sogar neue Zauber entwickelt werden, die dem Spieler neue und noch unentdeckte Orte zugänglich machen. Auch das Schiff, welches man im Laufe des Spiels erlangt, kann in der Stadt aufgebessert werden. Zudem können neue Waffen und Gnuffis in den richtigen Einrichtungen hergestellt oder modifizieren. Wer noch mehr Zeit in Ni no Kuni 2 investieren möchte, kann sogar alte Tempelruinen wiederaufbauen und dann erforschen.

Doch das ist noch nicht alles. Natürlich werden neue aufstrebende Reiche von anderen Ländern nicht gerne gesehen. Als Spieler muss man also Land und Leute verteidigen. Evan kann vier Armeen um sich scharen um so Banditen oder feindliche Armeen bekämpfen und abwehren. Möglich ist es zudem andere Festungsanlagen zu stürmen und zu übernehmen. Diese Aktionen sind als eine Art Mini Game integriert und dauern daher nur wenige Minuten.

Leicht, offen und vielseitig

Die Story verläuft an sich im Game relativ linear. Dennoch ist Ni no Kuni 2 ein Open-World Game und bietet viele verschiedene Quests, die zwischen den Abschnitten der Hauptstory angenommen und abgeschlossen werden können. Ob man jetzt kontinuierlich der Geschichte folgt oder zwischendurch einen kleinen Abstecher macht, bleibt uns Spielern selbst überlassen. Um das Reisen etwas zu vereinfachen, können unterwegs Reisepunkte freigeschaltet werden. So kann der Spieler jederzeit zu einem bereits besuchten Ort wieder zurückkehren.

Was allerdings fehlt ist der Schwierigkeitsgrad. Wer also fordernde Kämpfe in einem “höllischen” Schwierigkeitsgrad sucht, wird bei Ni no Kuni 2 enttäuscht. Es gibt in der offenen Welt zwar stärkere Gegner, doch überwiegend gestalten sich die Kämpfe als außerordentlich leicht.

Ein weiterer Punkt, worüber ich etwas resigniert war, ist die Synchronisation. Der Spieler kann sich am Anfang zwischen der englischen und japanischen Synchro entscheiden. Erstmal nicht schlecht. Doch nach weniger als 20 Minuten Spielzeit wird einem klar, es wurde nicht alles synchronisiert. Eigentlich nur die wichtigsten Szenen. Hier und da geben die Charaktere zwar mal ein “Hm”, “Ah” oder “Oh” von sich, doch das ist natürlich kein Ersatz für ein komplettes Voice Act.

Von diesen kleinen Marotten mal abgesehen, ist das Spiel allerdings sehr gelungen. Die Story ist gut, das Gameplay gewohnt aber auch wieder speziell und die Charaktere sehr sympatisch. Obwohl Ghibli Studio dieses mal nicht mitgearbeitet hat, erkennt man die große Ähnlichkeit zu Ni no Kuni: Der Fluch der weißen Königin. Was nicht verwunderlich ist, denn im Entwicklungsteam saßen Designer Yoshiyuki Momose (Chihiros Reise ins Zauberland) und Komponist Joe Hisaishi (Prinzessin Mononoke). Beide wirkten auch bereits beim Vorgänger mit.

Der Artstil ist süß, bunt und freundlich. In den Dungeons, Städten und Kämpfen haben wir die normalen Körperverhätlnisse wie sie sich gehören. Betritt der Spieler allerdings de große offene Karte um eben zwischen diesen hin und her zu laufen, erhalten wie Charaktere im Chibi-Look. Dieses System wurde schon im Vorgänger verwendet und ist auch in anderen JRPGs anzutreffen. Dennoch passen die Chibis perfekt zum Stil des Games und sind zudem ja bereits aus der Anime-Welt bekannt.

Für jeden den es Interessiert, haben wir auch ein Unboxing Video der Kings Edition gemacht. Den Beitrag mit dem dazugehörigen Video findet ihr hier.

Fazit

Ni No Kuni 2: Schicksal eines Königreichs ist ein sehr gut gelungenes Game, dass seinem Vorgänger in nichts nachsteht. Die Story ist spannend und die Charaktere außergewöhnlich. Trotz der etwas kargen Synchronisation bereitet es viele Stunden Spaß und bietet regelmäßige Abwechslung.

Der fehlende Schwierigkeitsgrad macht die Kämpfe auf dauer leider etwas langweilig, selbst stärkere Gegner bieten meist keine große Herausforderung. Was zum größten Teil auch die automatischen Speicherpunkte etwas überflüssig machen, da sie so kaum benötigt werden.

Dennoch kann ich das Spiel jedem JRPG Fan wärmstens empfehlen.

ReviewWertung

9SCORE

Die Story ist spannend und die Charaktere außergewöhnlich. Trotz der etwas kargen Synchronisation bereitet es viele Stunden Spaß und bietet regelmäßige Abwechslung.

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