Ein Otome-Game, das mit Slice-of-Life-Elementen und emotionalen Geschichten punktet.
Eva Krumm: Eva wünscht sich ein aufblasbares Einhorn, mit welchem sie dann nachts schnallige Werbespots anschauen kann. Ihr erstes eigenes Videospiel war Pokémon auf dem Game Boy. Zusammen mit ihrem Großvater machte sie zudem die Regenbogenstrecke in Mario Kart auf dem SNES unsicher. Ihre Lieblingsgenre sind JRPG, Otome und Horror und auch der Indie-Bereich ist ihr nicht fremd.
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Him, the Smile & bloom erschien bereits letztes Jahr in Japan auf der Nintendo Switch, zudem mit englischer Lokalisierung. PQube bringt den Titel nun auch auf PC und Switch und fertigt dafür eine neue englische Lokalisierung an.
Bisher war der Titel auf der Switch nur spielbar, wenn man ihn im japanischen Shop kaufte oder sich eine Retail-Version des Spiels zulegte. PQube bringt ihn jetzt am 27. Februar in den eShop außerhalb Japans sowie zu Steam. Der Publisher hat allerdings angekündigt, dass die neuen englischen Texte wohl nicht zum Release fertig werden und dann per Update nachgeschoben werden. Das Spiel kann aber dennoch mit den ursprünglichen englischen Texten gespielt werden.
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Hier muss man jedoch warnen: Die aktuelle englische Version ist teilweise fehlerhaft und fragwürdig. Manchmal sind es die Satzbildungen oder Pronomen wie he/she oder him/her, die falsch sind. Darüber muss man hinwegsehen, aber an sich stellt es kein Problem dar, den Inhalt der Story zu verstehen. Es irritiert halt einfach nur manchmal.
Him, the Smile & Bloom ist eine andere Art von Otome-Game. Wir haben hier keine einzige Heldin, die in der Story mit verschiedenen Männern zusammenkommen kann, sondern verfolgen das Leben von bereits vier vorherbestimmten Paaren. Dabei drehen sich alle Geschichten um den Blumenladen Fill Flower, bei dem die Protagonisten teilweise angestellt sind. Alle vier Love-Storys finden mit einigen Verschiebungen ungefähr im gleichen Zeitraum statt. Da die Spanne der Geschichten teilweise auch über zwei bis drei Jahre geht, ist das gar nicht mal so unlogisch.
Angefangen habe ich mit Wataru Tori. Er beginnt mit 19 Jahren im Blumenladen zu arbeiten, da er sich in die Frau verliebt hat, die dort arbeitet. Serina Aoki ist rund 26 Jahre alt und verwirrt über den offenkundigen Eifer von Wataru. Dieser geht nämlich offen mit seinen Gefühlen um und scheut sich nicht, ihr regelmäßig zu sagen, was er für sie empfindet. Er ist der typische Genki-Charakter, und dass Serina älter ist als er, stört ihn keineswegs.
Als Nächstes habe ich den ruhigen Tenya Minami in Angriff genommen, der ein Auge auf Miku Yukihira geworfen hat. Er wirkt nach außen hin zurückhaltend und ruhig, wird aber durchaus aktiv und dickköpfig, wenn es um seine Partnerin geht. Er arbeitet ebenfalls im Blumenladen und lernt Miku kennen, als diese nach einem zweijährigen Aufenthalt zurück nach Japan kommt. Tenya geht wie Wataru sein Interesse an ihr sehr offensiv an und fragt sie bereits im zweiten Kapitel nach einem Date.
Als Drittes habe ich mich Hokuto Ichige gewidmet. Er ist der Älteste der vier Herren und leitet den Blumenladen. Er besitzt ein breites Wissen über Blumen und Pflanzen, und die jüngeren Kollegen sehen zu ihm auf. Man kann ihn in die Schublade des „großen Bruders“ stecken, würde ich sagen. Dies zeigt sich auch darin, wie sehr er sich um seine Kindheitsfreundin Fuuka Haruyoshi sorgt. Die Story der beiden habe ich echt genossen: Durch das Kindheitsfreund-Setting herrscht eine gewisse Vertrautheit schon von Anfang an, was die Entwicklung von Freundschaft zu Liebe sehr natürlich gestaltet.
Zu guter Letzt haben wir Ginnosuke Sugawa, den ich als Letztes gespielt habe. Er war mir nicht unsympathisch, doch mit dem Playboy-Typ tue ich mich einfach immer ein bisschen schwer. Er hat vor allem ein Händchen für Blumenarrangements, und man merkt ihm auch an, dass ihm seine Arbeit mit Blumen gefällt. Doch in Sachen Romanze ist er eher jemand, der sich zurücklehnt und schaut, wohin es ihn treibt. Er bekommt das Vergnügen, mit Ami Kashi zusammenzuarbeiten, um den Blumenladen zu renovieren. Ami ist eher ernsthaft und sehr auf ihre Arbeit fokussiert, zudem interessiert sie sich nicht für hübsche Männer, was Gin irritiert. Denn ihm ist wohl bewusst, welche Auswirkungen er mit seinem Aussehen auf die Damenwelt hat. Beiden liegt Kommunikation nicht sonderlich, das merkt man an den Problemen, die sich zwischen den beiden in der Story entwickeln. Bei ihnen mochte ich das Bad End, weil ich irgendwie nicht so wirklich fand, dass die beiden gut zusammenpassen.
Allen vier Storys liegt eine Blume zugrunde, die zum Dreh- und Angelpunkt der Geschichte wird. Alle Blumen, die erwähnt werden, können im Blumenlexikon des Spiels eingesehen werden. Dort erfährt man mehr über sie und auch, wie sie aussehen.
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Die Geschichten fallen dabei wohl vor allem unter das Genre Slice-of-Life und fokussieren sich auf die Entwicklung der Beziehung der beiden Charaktere zueinander. Ihre Geschichte wird in insgesamt 15 Kapiteln erzählt, aber die Auswahl an Entscheidungen ist überschaubar. Wir bekommen vielleicht eine Entscheidungsmöglichkeit pro Kapitel, manchmal vielleicht sogar gar keine. Dennoch können diese Entscheidungen eins von drei Enden auslösen.
Die Storys in Him, the Smile & bloom sind von der Länge her überschaubar. Insgesamt kann man mit etwa 20 Stunden für alle Routen und Endings rechnen – das sind also ungefähr 5 Stunden pro Paar, um alle Enden freizuspielen. Hier muss auch erwähnt sein, dass der Skip-Modus des Spiels verhältnismäßig langsam ist.
Soweit ich weiß, basiert das Spiel auf den Drama-CDs Hanakare. Dabei handelt es sich um vier CDs, wobei jede CD den Fokus auf einem der vier Paare hat. Durch den Erfolg des Spiels wurde auch schon ein neues Set an Drama-CDs angekündigt. Englische Übersetzungen zu diesen lassen sich ganz leicht per YouTube und Google finden.
Him, the Smile & bloom ist definitiv die etwas andere Art von Otome-Game. Wer mit wem zusammenkommt, ist fest vorgegeben, wobei ich dem System nicht abgeneigt war. So muss man sich nicht erst durch eine ewig lange Standardroute kämpfen, bis man zum „Eingemachten“ kommt. Dass alle vier Storys sich um den Blumenladen drehen, sorgt auch dafür, dass die Geschichten an bestimmten Momenten Berührungspunkte miteinander haben – wobei das vielleicht teilweise etwas deutlicher hätte sein können, zumindest für meinen Geschmack.
Es werden dieses Jahr auch noch so manch andere Otome Games auf den Markt kommen, es lohnt sich die Augen offen zu halten.
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