Spieletest: Downward Spiral: Horus Station

Auch ohne VR ein interessantes SciFi Adventure?

Story

Die Story wird non-linear über das Spiel hinweg erzählt. Mehr oder weniger. Mal sind es Infotafeln, mal der Rauminhalt, der einen ins Grübeln bringt. Leider werden die Fragen, die das Spiel durchaus zu stellen weiß, offen gelassen. Man steht vor Implikationen und Denkanstößen, mit denen man alleingelassen wird. Immerhin gibt es auch 20 Sammelitems, deren Mehrwert sich mir nicht offenbart hat. Die Story rund um die Station selbst ist insgesamt zwar schlüssig erzählt, aber auch nur in ihren Basics. Auch der Spieler selbst wird nur marginal behandelt, obwohl gerade da einiges an Potenzial geboten wäre. Hier hätte ich mir eindeutig mehr gewünscht.

Atmosphäre

Hier haben die Entwickler ihr Können gezeigt. Man sieht der Grafik zwar an, dass sie für VR entwickelt wurde und entsprechend nicht mit den optischen Ansprüchen anderer Exploration Games, wie einem The Vanishing of Ethan Carter, mithalten kann, die Stimmung wird dennoch sehr gut vermittelt. Das ist auch der größte Anreiz für mich, das Spiel nochmal anzurühren, sollte ich VR Equipment in die Hände bekommen. Die Station ist interessant und glaubhaft gestaltet und die Farbwahl, insbesondere die Anpassung an den Fortschritt im Spiel, vermitteln genau die Gefühle, die das Spiel liefern möchte. Mit fortlaufendem Spiel erwacht auch die Hoffnung, dass sich noch etwas auf der Station tun lässt, das nicht alles verloren ist, wie es der triste Beginn vermuten lässt.

Die minimalistische Akustik passt hierzu perfekt. Beklemmende Einsamkeit wird ebenso gut vermittelt, wie die Bedrohlichkeit verschiedener Situationen, in der der Soundtrack dann auch von sich hören macht. Als besonders gelungen empfand ich einen Moment, bei dem ich dachte, der gerade hinter mich gebrachte Kampf hätte doch eigentlich bedrohlich unterlegt werden können. Genau in diesem Moment setzt die bedrohliche Musik ein, als ich mich eigentlich grade wieder wohlfühlte. Die Stimmung stimmt in Downward Spiral: Horus Station definitiv.

Multiplayer

Während das Spiel einen Koop-Modus besitzt, hatte ich keine Möglichkeit, diesen mit jemandem zu testen, daher entfällt diese Bewertung.

Fazit

Downward Spiral: Horus Station bringt mit der Schwerelosigkeit ein interessantes Gameplay-Element, dass es zu einem sehenswerten Exploration Game macht, auch ohne VR. Die Story könnte dabei aber etwas direkter und tiefgehender erzählt werden. Dafür stimmt die triste und stellenweise verunsichernde Atmosphäre, und das auch ohne VR. Die minimalistische Akustik trägt zur Einsamkeit, aber auch Bedrohlichkeit der jeweiligen Situationen gelungen bei. Die Steuerung ist grundsätzlich gut umgesetzt und funktioniert ohne Motion Controls gut. Bei Kampf und Rätseln schwächelt das Spiel. Erstere zeigen wenig taktischen Anspruch und kollidieren etwas mit der Schwerkraftmechanik, letztere sind etwas zu schlicht geraten, wenn auch nicht deplatziert. Auf die Kämpfe kann man jedoch auch komplett verzichten.

Die kurze Spielzeit von etwa 6 Stunden passt gut zur Art des Spiels. Viel länger hätte die Immersion mit der Atmosphäre nicht gehalten werden können und es ist gut, dass die Entwickler dem Trend des künstlichen Spielzeitstreckens der Zahlen halber nicht gefolgt sind.

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ReviewWertung

7SCORE

Für Besitzer von VR Equipment ist das Spiel einen Blick wert, ohne ist es definitiv spielbar.

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