Age of Empires 2 Definitive Edition (PC) – Review

Age of Empires 2 Definitve Edition - (C) Microsoft

Nachdem vor eineinhalb Jahren Age of Empires Definitive Edition erschienen ist, geht es endlich zum Mittelalter über, zu Age of Empires 2 Definitive Edition. Quasi die Einstimmung zu Age of Empires 4, welches sich derzeit in Entwicklung befindet. Dazu findet ihr einen ersten Gameplay-Trailer hier bei uns. Doch zurück zum eigentlichen Spieletest, der eine Reise zurück in die Vergangenheit war.

Zuballerst muss ich erwähnen: Ich habe gefühlte 4000 Spielstunden mit Age of Empires 2 und der HD-Version von 2013 verbracht. Unzählige Multiplayer-Schlachten beschritten und noch mehr gegen die KI. Eigene Welten erschaffen, mit eigenen Scripts sowie sämtliche Kampagnen durchgespielt. Ja, ich liebe Echtzeit-Strategie und nachdem so viel neues Material in Zukunft erscheint, neben Age of Empires 4 erscheint auch eine HD-Version von Command & Conquer, fühlt man sich wieder im RTS-Schlaraffenland. Als Fan dieses Genres musste man eine lange Durststrecke aushalten und die alten Schinken immer wieder einmal anspielen. Und auch Age of Empires 3 bekommt seine Definitive Edition.

Viel Inhalt für wenig Geld

Bei der Definitive Edition muss man gleich vorweg sagen: Für rund 20 Euro bekommt man ein vollwertiges Game, dass neben dem bekannten auch viele neue RTS-Elemente der Neuzeit untergebracht hat. Es bietet mehr Inhalte als man sich erhofft hatte. Und ohne Untertreibung: Für ein eigenständiges Game kann man nicht mehr verlangen. Dieses Projekt wurde auch von drei Studios entwickelt: Forgotten Empires, Tantalus Media und Wicked Witch Software. Von der massiven Überarbeitung der KI, die eine echte Herausforderung darstellt (wenn man das möchte) bis hin zur Verbesserung der Grafik, die wirklich massiv ausgefallen ist, dafür das es so viele Völker gibt, kann man echt nicht meckern. Klar, es ist noch immer ein „altes Game“, aber optisch vollkommen in Ordnung.

Age of Empires 2 Definitve Edition - (C) Microsoft

So viel Inhalt in Age of Empires 2 Definitive Edition!

Nein, die Lobhudelei was den Inhalt des Spiels betrifft: Damit sind wir noch lange nicht vorbei! Das Game ist offen gesagt zu groß, um es in vier oder fünf Tagen durchzuspielen. Deshalb kommt der Testbericht auch ein wenig später, als die Veröffentlichung am 15. November. Doch fertig bin ich damit noch lange nicht. Das Game bietet nicht nur die Inhalte der Vorgänger, sondern auch brandneue Inhalte wie „The Last Khans“-Kampagnen. Für Zahlenfanatiker: Es gibt 21 Kampagnen. Wer sich also in Geschichte weiterbilden möchte, der muss nicht viel Geld ausgeben. Immerhin gibt es noch weitere 16 historische Schlachten, die man durchkämpfen kann. Ein paar hundert Stunden Gameplay sind da schon drin. Und dann gibt es natürlich noch die üblichen KI-Scharmützel und Multiplayer-Schlachten und den eigenen Kampagnen- und Karten-Editor. So viele „und“.

Um die Kampagnen etwas flotter zu machen wurden so unnötige Dinge wie „Sammle 1000 Nahrung“ von der To-Do-Liste gestrichen. Aber das war es auch schon. Was natürlich bereits bei der HD-Version aus 2013 noch mehr Spaß gemacht hat, ist die Tatsache, dass die Bevölkerungsanzahl massiv erhöht wurde. Jede Fraktion am Spielfeld kann bis zu 500 Einheiten bauen. Wenn man das möchte. Wenn man alles zusammenzählt, die massiven Veränderungen, usw. dann müsste man sich eigentlich auch über Bugs beschweren. Nun, die habe ich nicht wirklich gefunden, was mich extrem erstaunt hat. Immerhin waren doch drei Studios damit beschäftigt. Positives Erstaunen, meinerseits.

Noch mehr Lob: Die KI

Ach, was waren das noch für Zeiten, als man die KI in die Ecke gedrängt hat und quasi alles so verlaufen ist, wie man es sich vorstellte. Diese Zeiten sind vorbei. Ganz ehrlich: Menschen spielen auch nicht viel anders, nur der Computer bricht das Spiel nicht ab, wenn er merkt er verliert. Bei den beiden höheren Schwierigkeitsgraden sieht es sogar ganz danach aus, als würde der künstliche Gegner dazulernen. Er merkt sich unsere Abwehrstärke und passt sich an. Er versucht sogar andere Angriffswege einzuschlagen und erkennt wertvolle Ziele, anstatt das anzugreifen, was ihm am nächsten liegt. Mit anderen Worten: Eine moderne KI, die in ein älteres Videospiel eingebaut wurde. Irgendwie das perfekte Echtzeit-Strategie-Spiel mit nostalgischer Grafik mit 3D-Elementen.

Das einzige was man wirklich bekritteln muss ist die Diplomatie und das Verhalten vom Bau von Marktplätzen. Längere Handelsrouten bedeuten mehr Gold. Da bringt es nichts wenn ein weiterer Marktplatz neben meinen gebaut wird.

35 Fraktionen

Was habe ich mich gefreut als eine dritte Fraktion in Command und Conquer-Spielen eingebaut wurde. Lächerlich, gegen Age of Empires 2 Definitive Edition. Es gibt 35 Fraktionen, die vom Design zwar viele ähnliche Spielfiguren haben, aber es gibt auch Spezial-Einheiten, das Outfit der Gebäude ändert sich, genauso die Stadtmauer und die unterschiedlichen Eigenschaften am Schlachtfeld. Massiv! Wenn man bedenkt, dass man sich nicht mit jeder Fraktion auf jedem Landstrich gleichmäßig verhalten kann, bringt das eine Menge Abwechslung mit sich.

Age of Empires 2 Definitve Edition - (C) Microsoft

Der Vergleich mit dem Original

Als Age of Empires 2 ursprünglich veröffentlicht wurde galt es als das Strategiespiel seiner Zeit. Die Kombination dessen, was das Original zuallererst außergewöhnlich machte, mit den Verbesserungen, die Strategiespiele heute haben, hat es für die Definitive Edition außergewöhnlich geworden.

Vor allem die grafische Überarbeitung, einen so alten Titel in 4K-Auflösung zu präsentieren, muss in der Entwicklung eine große Herausforderung gewesen sein. Doch der Aufwand hat sich sichtlich gelohnt. Sich mit aktuellen Titeln zu messen war nie das Ziel, weil man dem Original dennoch treu bleiben wollte. Ich finde dieser Mix ist gut gelungen, vor allem – wie bereits angesprochen – die massive Aufwertung der KI gefällt mir sehr gut. Die visuelle Überarbeitung wird auch durch vollständig überarbeitete Audiodaten ergänzt, die für einen sauberen und gestochen scharfen Klang sorgt und dem Schlachtfeld eine echte Tiefe verleiht – insbesondere, wenn auf diesem Schlachtfeld Hunderte von Truppen stationiert sind.

Makel im Multiplayer

Einige Aspekte fühlen sich auch ein wenig schlecht optimiert an, zumindest wenn man online spielt. Je weiter man im Spiel kommt, je mehr Truppen im Einsatz sind, je weiter fortgeschrittener die Gebäude sind und je mehr Dinge passieren, desto mehr zuckt das Spiel. Vielleicht lag es auch an der Rechenleistung der PCs meiner Gegner, deswegen traue ich mir nicht das Spiel zu kritisieren, weil ich dazu einfach noch zu wenig Online-Spiele gemacht habe. Vielleicht habt ihr den Titel schon gespielt und könnt mir in den Kommentaren von euren Erlebnissen online erzählen.

Fazit

So, die Lobenshymne nähert sich einem Ende. Gut, wenn man das alte Spiel gespielt hat, dann wird man Age of Empires 2 Definitive Edition einfach lieben. So viele Details wurden überarbeitet, dass man mit dem Staunen gar nicht nachkommt. Es fühlt sich wie ein altes Spiel an, dass man unbedingt wieder spielen muss, hat aber einiges zu bieten, wie moderne Spiele. Die Zeitreise ist geglückt, dass Mittelalter hat mich wieder fest an sich gerissen.

Wenn man Echtzeit-Strategie mag, dann führt kein Weg rum es sich nicht zu holen. Punkt.

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Getestet wurde mit einem Intel i7-6700, 32GB DDR4-Ram, GeForce GTX 1060 mit 6GB und SSD-Festplatte. Alle Einstellungen auf “Ultra”.

ReviewWertung

9SCORE

Das beste Preis-Leistungs-Verhältnis das ich je in einem Spiel gefunden habe!

Detail-Wertung

Grafik

8

Sound

10

Gameplay

10

Motivation

10

Steuerung

10

Multiplayer

8

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