Age of Empires 3: Definitive Edition (PC) – Review

15 Jahre nach der Original-Version erscheint die Definitive Edition von Age of Empires 3. Was sich alles verbessert hat und was gleich geblieben ist erfährt ihr in unserem Review.

Age of Empires 3 Definitive Editon (c) Microsoft

Das Wichtigste in Kürze

  • Ausgefeilter Singleplayer-Modus
  • Wenig neue Ideen für den Multiplayer
  • Flaches Gameplay machen wenig Freude für lange Zeit

Ursprünglich erschien 2005 Age of Empires 3, als dritter Haupttitel der Echtzeit-Strategie-Serie. Schon damals hob sich das Gameplay von den Vorgängern, insbesondere dem einzigartigen und überwältigenden Age of Empires 2 ab. Die Schwächen von damals sind geblieben, nur hübscher. Doch gehen wir ein wenig ins Detail zu Age of Empires 3: Definitive Edition.

Age of Empires 3 erschien zur Zeit, als Echtzeit-Strategie-Spiele rückläufig waren. Nach dem Höhepunkten von Age of Empires, Command and Conquer und Co. befand sich der PC-Markt im Abstieg. Der Konsolen-Markt boomte, dank der PlayStation 2, und das auf Maus- und Tastatur ausgelegte Genre verschwand von den wichtigen Spielgenres.

Sowohl Age of Empires 1 und insbesondere Teil 2 haben eine fortbestehende Multiplayer-Community, dass ging auch weit nach dem Release hinaus. Mit den Definitive Editionen von Teil 1 und 2 hat man das ursprüngliche Gameplay behalten und die Grafik sowie das Menü aufgewertet – mit Erfolg. Age of Empires 2: Definitive Edition bekam von mir nicht zu unrecht eine 9/10 Wertung, letztes Jahr. Es gab zwar einige Abstriche in der Optik und im Multiplayer, ansonsten bekam man ein klassisches Spiel im neuen Gewand für wenig Geld. Statt auf Multiplayer zu setzen waren die Stärken von Age of Empires 3 auf den Singleplayer ausgelegt. Deshalb war die Community auch bis jetzt im Dauerschlaf für diesen Ableger.

Age of Empires 3: Definitive Edition im Review: Was war noch einmal mit dem Multiplayer?

Obwohl der Multiplayer von Age of Empires 3: Definitive Edition auf jeden Fall verbessert wurde – es gibt neue Karten, integrierte Bestenlisten und Cross-Play zwischen Steam- und Windows-Version, leidet der Mehrspielermodus auf jeden Fall noch daran, dass er nicht im Fokus steht. Die Optik des Spiels wurde auch – wie bei den Vorgängern – optisch ordentlich aufgewertet. Doch anstatt sich auf den Multiplayer zu konzentrieren und diesen an Age of Empires 2: Definitive Edition anzupassen, hat man sich wenig auf Fraktionen und deren Balance konzentriert. Das Spiel macht auf jeden Fall im Singleplayer mehr Spaß als im Multiplayer.

Die Einzelspieler-Kampagnen der Vorgänger wurden von den meisten Spielern einfach ignoriert. Entweder man stürzt sich in ein Online-Gefecht oder tritt gegen die KI an. Auch ich hab das so gemacht. Die historischen Schlachten und die Kampagne waren nicht mein Fokus, im Review von Age of Empires 3: Definitive Edition. Geschichtsunterricht ist in Ordnung, aber in diesem Umfang brauch ich ihn auch wieder nicht in einem Videospiel.

Zum großen Teil haben die Entwickler hervorragende Arbeitet geleistet, um das Echtzeit-Strategie-Spiel in die Moderne zu bringen. Optisch sieht es einfach fantastisch aus. Es gibt neue Kunst, Licht- und Schatteneffekte, dass alles in lupenreinen 4K. Damit bekommt man ein ausgezeichnetes visuelles Erlebnis. Änderungen an der Benutzeroberfläche sorgen auch für eine angenehmere Erfahrung. Das war auch nicht schwer, denn es gibt weniger Gebäude zur Auswahl als noch in Age of Empires 2. Es gibt auch weniger Verteidigungsanlagen, was das Gameplay beschleunigen hätte sollen. Insgesamt ist das Spiel etwas flach, dass wurde zum Original nicht verändert und das ist auch der Genickbruch für das Spiel selbst.

Einfache Strategie führt zum Sieg

Auch wenn die KI verbessert wurde, sie verhält sich viel zu defensiv, auch in den schwierigsten Härtegraden. Wenn man die Handelsposten eingenommen hat und diese haltet, indem man ein Fort vorschickt, und seine Verteidigung quasi vorschiebt, gewinnt man auch gegen den härtesten computergesteuerten Gegner. Im Gegensatz zu Age of Empires 2 benötigt man auf der Karte auch weniger Platz und hat auch weniger Einheiten. Es fühlt sich alles so abgespeckt ab, wenn man auf die großen Möglichkeiten von Age of Empires 2 zurückblickt. Keine Formationen – die man auswählen kann, keine großartigen Verteidigungsanlagen – man beschränkt sich auf ein paar Türme, die man bauen darf und ein Fort (also eine Burg), die man erst später über die Hauptstadt verschicken kann. Das sieht dann aus wie eine vorgeschobene Basis in Command and Conquer 4. Und Echtzeitstrategie-Fans wissen was sie von C&C 4 zu halten haben.

Es gibt in der Optik jedoch auch ein paar Störpunkte – obwohl diese sehr stark verbessert wurde. Vor allem die eingeschränkte Zoom-Funktion ist für mich nicht wirklich nachzuvollziehen. Man kann nicht wirklich weit herauszoomen. In meinem Fall, ich spiele mit einer Auflösung von 2560×1440 (nativ) wirkt auf mich alles so riesig. Damit verliert man ein wenig den Überblick. Vor allem die Schiffe sind überdimensioniert groß am Bildschirm. Nicht falsch verstehen: der Größenunterschied zwischen einem Soldaten und einem Schiff sind wirklich gut gelungen, aber es wirkt eigenartig, wenn ein einzelnes Schiff in einem solchen Spiel 10 bis 20 Prozent deines Bildschirmes einnimmt.

Auch taktisch gibt es einige Mängel. So kann man eine bestimmte Obergrenze für die Anzahl von Gebäude erreichen. Warum? Man muss Türme abreißen, um sie weiter nach vorne zu bringen. Das wirkt sich voll auf das Gameplay des Spiels aus und ermöglicht weniger strategische Möglichkeiten. Für einen Multiplayer nicht sonderlich hilfreich. Begrenzung auf ein Fort (also eine Burg), Obergrenzen für Siedler und nur 200 Einheiten insgesamt im Spiel, sind mir zu wenig. Klar, es war damals auch nicht das beste RTS-Game das ich je gespielt habe, aber in der Definitive Edition hätte man auf die Fehler von damals reagieren können.

Fazit zu Age of Empires 3: Definitive Edition

Für Fans von Singleplayer-Echtzeit-Strategie-Spielen mag Age of Empires 3: DE definitiv eine nette Option sein. Für Multiplayer-Fans ist es keine Option, vor allem wenn man Age of Empires 2: DE spielt. Man wäre nur enttäuscht. Die Hauptstadt-Funktionen sind nett und sind wiederum genauso typisch für diese Zeit. Man versuchte damals mit solchen Items, die mit Erfahrungspunkten freizuschalten sind, das Genre neu aufleben zu lassen. Die General-Punkte in C&C Generals oder die Punkte in Schlacht um Mittelerde, um besondere Angriffe durchzuführen, sind ähnlich. Ich hab sie damals auch in diesen Spielen nicht gewollt. So ist es auch mit Age of Empires 3. Ich hab es damals schon gespielt, konnte mich aber nicht wirklich daran (positiv) erinnern. So erging es mir heute auch wieder.

Bildquellen: (C) Microsoft, Xbox Game Studios

ReviewWertung

6SCORE

Schon damals konnte mich das Spiel nicht lange binden. Das schafft die Definitive Edition auch heute nicht. Hübsche Optik mit flachen Gameplay.

Detail-Wertung

Grafik

7

Sound

8

Gameplay

4

Story

7

Motivation

3

Steuerung

7

Multiplayer

3

Test-Hardware: Intel Core i7 10700K, 8x 3.80GHz; ASUS TUF GAMING Z490-PLUS, S. 1200 Motherboard, NVIDIA GeForce RTX 3080 10GB; 32GB Ballistix RAM DDR4-3600. Gespeichert auf NVMe M.2. Interne SSD.

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