In Redmond zeigt das "große Übernahme-Auge" nun nach Japan, nachdem man Branchengrößen wie Bethesda (USA) übernommen hat. Alles für den Xbox Game Pass?!
Markus Bauer: Markus spielt eigentlich schon immer Videogames und hat sich für Webdesign interessiert als es noch gar kein Internet bei ihm daheim gab. Seine Lieblingsgenres sind so unterschiedlich, wie seine Artikel. Am PC spielt Markus am Liebsten Ego-Shooter und Echtzeit-Strategie. Auf den Konsolen haben es ihm Action-Adventures und Rennspiele angetan. Mit seinen Kindern spielt er aber auch gerne Minecraft oder Rocket League. Seit einigen Jahrzehnten baut Markus auch seine PCs selbst zusammen. Dabei ist es ihm egal ob Intel/Nvidia- oder AMD. Nur nicht gemischt. Das Preis- und Leistungsverhältnis müssen passen. Mit seinem neuesten PC-Projekt musste erstmals ein "Big Tower" herhalten. Irgendwie stieg die Angst die aktuellen Grafikkarten nicht mehr ins PC-Gehäuse zu bekommen.
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Xbox und Japan, dass passt einfach nicht zusammen. Bisher zumindest. Die erste Xbox wurde noch relativ „gut“ aufgenommen, die Xbox 360 dann „noch besser“, aber noch weit von Nintendo und Sony entfernt. Die Xbox One war eine mittelschwere Katastrophe mit Explosion und einem Desaster. Nun, auch in Japan wird Microsoft die „Einkaufstour“ fortsetzen.
Wie aus einem aktuellen Bericht von Bloomberg hervorgeht geben mehrere japanische Spieleentwickler, „von klein bis groß“, an, dass sie von Microsoft wegen des Verkaufs ihrer Unternehmen angesprochen wurden.
Als einziger der drei großen Videospiele-Konsolen-Hersteller ist Xbox nicht (von Anfang an*) in Japan zuhause. Von Kyoto bis Tokio wird man aber etwas unruhig werden, wenn man die aktuellen Geschehnisse begutachtet. In Redmond setzt man auf Akquisition von Spieleentwicklern von Spieleentwicklern, um den Xbox Game Pass zu „füttern“ – wie man selbst sagt.
Die bisher gefragten Entwickler aus Japan möchten anonym bleiben und es gibt auch keine Einzelheiten zu den aktuellen Diskussionen. Doch ein wenig zusammenreimen darf man sich, welche Studios dafür in Frage kommen könnten.
„Die Xbox hat die Chance, Japan nach den USA zu ihrem zweitgrößten Markt zu machen, wenn sie in den kommenden Jahren die richtigen Schritte unternimmt“, sagte Hideki Yasuda, Analyst am Ace Research Institute in Tokio gegenüber Bloomberg. „Sonys Aufmerksamkeit schwindet und die Fans bemerken dies allmählich.“
Japan war und ist in fester Hand von Sony und Nintendo. Europa ist bis auf die USA ebenfalls Sony (und Nintendo-Gebiet). Und auch die USA sind nicht mehr so Xbox-lastig wie früher. Mit der Xbox Series X unternimmt Microsoft einen starken Anlauf, um das Gefälle zwischen Sony und Microsoft (und Nintendo) wieder aufzuholen.
Doch man setzt nicht auf die Hardware, sondern auf die Marke. Mit dem Xbox Game Pass versucht man sich in Redmond an einer anderen Strategie, die durchaus seine Reize hat. Abo-Modelle funktionieren bereits in der Film- und Serien-Welt wunderbar, siehe Netflix, Amazon, Disney+, usw. Jetzt muss Microsoft nur noch das einzigartige Lineup für das japanische Publikum finden. Und ohne Spieleentwickler für diesen Markt wäre es schwierig, also wird man auch in Japan „einkaufen“. Trotz dieser (anscheinend) intensiven Bemühungen gibt es auch Rückschläge. So wird ein Xbox Series X-Startspiel nicht in Japan am 10. November 2020 erscheinen.
Bereits 2019 äußerte sich der Leiter des Xbox-Geschäfts in Asien, Jeremy Hinton, zu den Akquisitionsbemühungen. Microsoft sei „immer offen für Diskussionen mit Entwicklern, die gut zu ihnen passen“. Einer dieser möglichen Kandidaten sei Koei Tecmo, dass bereits Interesse an exklusiven Xbox-Spielen äußerte. Aber auch SEGA hört man immer wieder in den Spekulationen, dass man sich Microsoft anschließt.
Die Xbox Series X/S war in Japan schnell ausverkauft. Natürlich gibt es keine Zahlen zu den vorbestellten Geräten, aber der Marathon für Microsoft im Land der aufgehenden Sonne hat erst begonnen. Zumindest bei den ersten Ladezeiten-Tests liegt man vor der PS5. Das war bei Xbox One/PS4 nicht so.
* 2016 verlegte Sony den Hauptsitz von PlayStation nach Kalifornien.