EvaEva wünscht sich ein aufblasbares Einhorn, mit welchem sie dann nachts schnallige Werbespots anschauen kann. Ihr erstes eigenes Videospiel war Pokémon auf dem Game Boy. Zusammen mit ihrem Großvater machte sie zudem die Regenbogenstrecke in Mario Kart auf dem SNES unsicher. Ihre Lieblingsgenre sind JRPG, Otome und Horror und auch der Indie-Bereich ist ihr nicht fremd.
- Das Wichtigste in Kürze
- Neue Story, neue Abenteuer
- Rundenbasiertes und Real-Time-Kampfsystem
- Nachfolger schon in Entwicklung
The Legend of Heroes: Trails through Daybreak ist der neuste Teil der The Legend of Heroes-Reihe, für den bereits ein Nachfolger angekündigt würde. Es spielt in der selben Welt wie die anderen Titel, aber zu einer Zeit nach The Legend of Heroes: Trails of Cold Steel 1-4. Es gibt einen neuen Protagonisten und eine neue Story, ihr müsst also keine der vorherigen Titel aus der Legend of Heroes-Welt gespielt haben, um Trails through Daybreak spielen zu können.
Wir schlüpfen in die Rolle von Van Arkride, einem Spriggan, der spezielle Aufträge annimmt und erledigt, mit denen seine Klienten nicht zur Polizei oder zu den Gilden gehen können. Bei dem Auftrag einer Schülerin gerät er in Kontakt mit dem Mafia-Clan „A“ und wird in die Suche nach Kristallen verwickelt, die eine große Macht in sich tragen und laut einem Forscher eines Tages den Untergang der Welt herbeiführen werden. Nachdem Van und seine Klientin, die die Nachfahrin des Forschers ist, das erste Relikt gefunden haben, entschließt er sich, ihr auch bei der Suche nach den anderen zu helfen. Doch dabei geraten sie nicht nur in das Visier der Mafia.
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Ein ungewöhnlicher Start
Wie bereits erwähnt, startet Trails through Daybreak eine neue Geschichte mit neuen Charakteren, mit der sich sowohl Neulinge als auch erfahrene Spieler der Reihe wohlfühlen werden. Das Schöne ist, dass wir mit Van einen etwas erwachseneren Protagonisten bekommen. Die letzten Abenteuer rund um Rean Schwarzer begannen bereits mit seinem Eintritt in die Militärakademie. Entsprechend jung waren Rean und auch seine Mitstreiter damals. Van hingegen hat schon einiges erlebt, ein eigenes Business aufgebaut und seine diversen Kontakte in den unterschiedlichsten Gefilden gepflegt. Er ist der Typ Protagonist, der aufgrund seiner Erfahrungen alles etwas lockerer angeht und einen kühlen Kopf bewahren kann. Das ist eine angenehme Abwechslung zu den meist doch eher naiven Weltverbesserern, die JRPGs einem oftmals präsentieren.
Grafik nicht Up-to-Date
Grafik ist immer ein Thema, über das sich die Geister scheiden. Persönlich lege ich mehr Wert auf die Story als auf die Grafik, obwohl ich den fehlenden Fortschritt nur schwer ignorieren kann. Bandai Namco hatte in Tales of Arise die Grafik modernisiert, nachdem Stimmen laut wurden, dass Berseria und Zestiria zu sehr auf PS3-Niveau seien. Andere Entwickler wie Koei Tecmo mit der Atelier-Reihe halten noch an ihrem alten Look-and-Feel fest, ohne allzu altbacken auszusehen. Die The Legend of Heroes-Reihe scheint sich hier auch in eher kleineren Schritten fortzubewegen. Die Charaktere sehen toll aus, wirken allerdings in der doch sehr einfach gestalteten Umgebung irgendwie teilweise fehl am Platz.
Trails through Daybreak: Gesetz, Grauzone und Chaos!
The Legend of Heroes: Trails through Daybreak bietet viele Freiheiten, um die Story, Orte und Charaktere zu erleben. Neben der Hauptstory gibt es viele Nebenquests und Ereignisse, die erledigt werden können. Während dieser können Punkte für das Moralsystem gesammelt werden, die in die Kategorien Gesetz, Grauzone und Chaos aufgeteilt sind. Dabei muss man sich allerdings nicht nur auf eine Kategorie konzentrieren, da man sie ungefähr mit dem Social-System der Persona-Spiele vergleichen kann. Hebt man die Werte der Kategorien, erhält man Boni, die im Spielverlauf hilfreich sein können. Es lohnt sich also, im Spieldurchlauf so viel wie möglich mitzunehmen, um die Vorteile nutzen zu können.
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Auch die Entscheidungen, die ihr im Spiel trefft, haben einen Einfluss darauf, welchen Wert ihr mit der Antwort erhöht. Zudem müsst ihr euch im Spiel auch für diverse Fraktionen entscheiden, die euch im Kampf unterstützen werden. Welche ihr auswählen könnt, hängt ebenfalls davon ab, in welchen Kategorien ihr die meisten Punkte gesammelt habt. Habt ihr euch für eine entschieden, könnt ihr mit den Charakteren aus der Fraktion auch Interaktionen und Ereignisse freischalten. Es gibt also viel zu erleben und viele Menschen zu treffen, die nicht unbedingt nur aus eurem Team sein müssen.
Ein erfrischendes Kampfsystem
Was mich sehr begeistert hat, ist das Kampfsystem, welches in Trails through Daybreak eingeführt wurde. Wir alle kennen die typischen Rundenkämpfe aus JRPGs, die sich bis heute in diversen Varianten großer Beliebtheit erfreuen, während andere RPGs den Reiz von Real-Time-Battles nutzen, um für ein schnelleres Kampf-Gameplay zu sorgen. In diesem Titel ist tatsächlich beides möglich. Die Kämpfe nennen sich Feld- und Kommandokämpfe. Beim Durchlaufen der Welt und Dungeons warten überall Monster und Gegner, die ihr im Real-Time-Battle-System angreifen könnt. Das lohnt sich vor allem bei kleineren Gegnerzahlen oder um sich für das Rundensystem Vorteile aufzubauen. Die Kommandokämpfe können jederzeit während der Feldkämpfe aktiviert werden. Geht ihr in den Kommandomodus, während ihr Gegner gestunt habt, erleiden diese zusätzlichen Schaden und ihr erhaltet einen Angriffsvorteil bei den ersten Runden. Doch seid gewarnt, auch die Gegner können euch ausknocken und in den Kommandomodus zwingen.
Ich habe ja zuvor gesagt, dass The Legend of Heroes sehr an seinem alten Look-and-Feel festhält. Das gilt allerdings nicht für das Gameplay. Neben dem wirklich gut gelungenen Kampfsystem wurden auch die Ladezeiten so gut es geht reduziert. Bei Bosskämpfen und Szenenwechseln gibt es sie noch, allerdings gehen Erkundungen in Dungeons nahtlos in den Feldkampf über, ohne zu laden, und auch vom Feldkampf in den Kommandomodus wechseln wir ohne lästige Ladezeiten. Zudem hält sich das Spiel nicht mit unnötigen Abschlussanimationen auf, die man aus JRPGs kennt. Das zieht die Zeit nicht unnötig in die Länge und sollte man doch genauere Informationen über den eben geführten Kampf wollen, kann man diese manuell mit einem Knopfdruck nach dem Kampf anzeigen lassen. Hier kann ich die Entwickler für diese Entscheidung und den Fortschritt nur loben.
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Fazit zu The Legend of Heroes: Trails through Daybreak
Die The Legend of Heroes-Reihe weiß immer wieder aufs Neue zu begeistern. Da sich die Entwickler bei der Entwicklung neuer Spiele nicht hetzen lassen, kommen meistens sehr gute Ableger dabei heraus. Trails through Daybreak ist dabei keine Ausnahme, obwohl die Lokalisierung für den Westen fast drei Jahre gebraucht hat. Das Original erschien bereits 2021 für die PS4 in Japan. Dennoch kann man sich nicht über das Spiel beschweren: Mit rund 50 Stunden Spielzeit allein für die Hauptstory erwartet uns viel Inhalt. Dank der vielen Möglichkeiten, die Welt zu entdecken und mit den Charakteren zu interagieren, wird es so schnell nicht langweilig. Das Kampfsystem trägt ebenfalls dazu bei, da es aufgrund seiner Vielfalt nicht so schnell monoton und langweilig wird.
Fans der Reihe dürften also sehr zufrieden sein und neue Fans werden sicherlich ebenfalls Begeistert werden. Hoffen wir nur noch, dass der bereits angekündigte Nachfolger The Legend of Heroes: Trails through Daybreak 2 nicht so lange braucht, um auch im Rest der Welt veröffentlicht zu werden.