"Every Game Guru" soll die letzten Jahre immer wieder raubkopierte Nintendo-Spiele vor Release auf Twitch, YouTube und Co gezeigt haben.
Markus Bauer: Markus spielt eigentlich schon immer Videogames und hat sich für Webdesign interessiert als es noch gar kein Internet bei ihm daheim gab. Seine Lieblingsgenres sind so unterschiedlich, wie seine Artikel. Am PC spielt Markus am Liebsten Ego-Shooter und Echtzeit-Strategie. Auf den Konsolen haben es ihm Action-Adventures und Rennspiele angetan. Mit seinen Kindern spielt er aber auch gerne Minecraft oder Rocket League. Seit einigen Jahrzehnten baut Markus auch seine PCs selbst zusammen. Dabei ist es ihm egal ob Intel/Nvidia- oder AMD. Nur nicht gemischt. Das Preis- und Leistungsverhältnis müssen passen. Mit seinem neuesten PC-Projekt musste erstmals ein "Big Tower" herhalten. Irgendwie stieg die Angst die aktuellen Grafikkarten nicht mehr ins PC-Gehäuse zu bekommen.
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Der Streamer Jesse K. wird wegen wiederholten Streamens von raubkopierten Nintendo-Spielen vor ihrem Erscheinungstermin verklagt. Dieser Fall sorgt nicht nur in der Gaming-Community für Aufsehen, sondern hebt auch Nintendos konsequentes Vorgehen gegen Urheberrechtsverletzungen hervor. Immerhin wird nicht täglich ein „Spieler verklagt“.
Der betroffene Spieler soll laut Nintendo unter dem Namen „Every Game Guru“ in den letzten 10 Jahren noch unveröffentlichte Nintendo-Spiele gestreamt haben, darunter aktuelle Titel wie Mario & Luigi Brothership, The Legend of Zelda: Echoes of Wisdom und Super Mario Party Jamboree. Laut einem Bericht von Polygon.com soll er seinen Zuschauern im Stream erklärt haben, wie sie ebenfalls Nintendo-Spiele vorzeitig erhalten könnten. Nintendo behauptete, dies sei „Handel“ mit illegalen „Umgehungsgeräten“. Gemeint sind damit Emulatoren.
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Nintendo ist bekannt dafür, energisch gegen Verstöße gegen das Urheberrecht vorzugehen. Das Unternehmen sieht die rechtliche Verfolgung als wichtigen Schritt, um die Integrität und das Erlebnis seiner Spiele zu schützen. Fälle wie dieser zeigen, dass Nintendo bereit ist, auch rechtliche Schritte einzuleiten, um seine Inhalte zu schützen und Piraterie entgegenzuwirken. Nintendo glaubt, dass solche Maßnahmen wichtig sind, um die Interessen der Entwickler und das Spielerlebnis seiner Kunden zu wahren.
„Das Streamen durchgesickerter Spiele vor ihrer Veröffentlichung normalisiert und fördert Piraterie vor der Veröffentlichung – der Beklagte signalisiert den Zuschauern, dass auch sie sich eine Raubkopie besorgen und das Spiel jetzt spielen sollten, ohne auf die Veröffentlichung zu warten und ohne dafür zu bezahlen“, so die Anwälte von Nintendo. „Piraterie vor der Veröffentlichung schadet gesetzestreuen Nintendo-Kunden, die möglicherweise monate- oder jahrelang auf die Veröffentlichung eines bestimmten Spiels gewartet haben und dann möglicherweise online Gameplay und Spoiler sehen, die ihre eigene Überraschung und Freude beim Erleben des Spiels ruinieren.“
Für den Spieler könnte die Klage schwerwiegende Folgen haben. In Japan sind die Strafen für Urheberrechtsverletzungen streng und können hohe Geldstrafen und im schlimmsten Fall sogar Haftstrafen mit sich bringen. Es ist davon auszugehen, dass Nintendo mit diesem Fall ein Exempel statuieren möchte, um andere davon abzuhalten, ähnliche Aktionen zu starten.
Die Reaktion von Jesse K. teilte dieser mit, dass er über „tausend Wegwerfkonten“ für Twitch, Loco, Kick und YouTube habe. Er könne „das den ganzen Tag machen“, so seine Äußerungen nach der Nintendo-Klage. In den letzten 2 Jahren habe er mehr als 50 raubkopierte und unveröffentlichte Spiele gestreamt. Mario & Luigi Brothership habe er 16 Tage vor Release am 7. November in seinen Streams gezeigt. Super Mario Party Jamboree immerhin sechs Tage vor Release.
Er spiele diese Spiele angeblich auf einem PC oder einer gehackten Nintendo Switch, so Nintendo in der Anklage. Damit umgehe er auch die technischen Maßnahmen, die das Unternehmen zur Verhinderung von Piraterie eingerichtet hat.
In der Klageschrift fordert Nintendo, dass das Gericht K. Aktivitäten vollständig unterbindet. Dazu sollen Streams und Videos entfernt sowie Emulatoren, manipulierte Geräte und Festplatten beschlagnahmt werden, auf denen die mutmaßlich illegal erworbenen Spiele gespeichert sind. Nintendo verlangt 150.000 Dollar für jeden angeblichen Verstoß gegen die im Copyright Act festgelegten Rechte und zusätzlich 2.500 Dollar pro Verstoß gegen die Anti-Umgehungs- und Anti-Handelsbestimmungen des Gesetzes. Alternativ könnte Nintendo auch den „tatsächlichen Schaden“ geltend machen, also das entgangene Geld und Keighins Einnahmen in einer Höhe, die im Verfahren nachgewiesen werden muss.
Der Fall erinnert die Gaming-Community daran, dass der Missbrauch von Spielen und anderen urheberrechtlich geschützten Inhalten ernste Konsequenzen haben kann. Nintendo hat eine klare Botschaft gesendet: Illegales Streaming und der Vertrieb von urheberrechtlich geschütztem Material werden nicht toleriert. Für Streamer und Content-Creator, die Nintendo-Spiele in ihren Inhalten verwenden möchten, ist dies ein Signal, sich an die Richtlinien zu halten und sicherzustellen, dass sie das nötige Einverständnis des Rechteinhabers haben.
Nintendo steht auch mit dem Palword-Entwickler derzeit im Clinch. So wird Pocketpair vorgeworfen gegen gewisse Patente verstoßen zu haben.