Sind Indie-Games nicht mehr gefragt? Steam-Umsätze um 70% gefallen!

Steam - (C) Valve

Wer schreibt hier?

    1. Bild von Markus Bauer

      Markus Bauer: Markus spielt eigentlich schon immer Videogames und hat sich für Webdesign interessiert als es noch gar kein Internet bei ihm daheim gab. Seine Lieblingsgenres sind so unterschiedlich, wie seine Artikel. Am PC spielt Markus am Liebsten Ego-Shooter und Echtzeit-Strategie. Auf den Konsolen haben es ihm Action-Adventures und Rennspiele angetan. Mit seinen Kindern spielt er aber auch gerne Minecraft oder Rocket League. Seit einigen Jahrzehnten baut Markus auch seine PCs selbst zusammen. Dabei ist es ihm egal ob Intel/Nvidia- oder AMD. Nur nicht gemischt. Das Preis- und Leistungsverhältnis müssen passen. Mit seinem neuesten PC-Projekt musste erstmals ein "Big Tower" herhalten. Irgendwie stieg die Angst die aktuellen Grafikkarten nicht mehr ins PC-Gehäuse zu bekommen.

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Der Umsatz mit Steam-Indies ging 2019 um 70% zurück und der durchschnittliche Umsatz mit Spielen ging um 47% zurück, heißt es in einem Bericht von No More Robots-Gründer Mike Rose über die Plattform, die wegen des Epic Games Store ihr Monopol für den digitalen Vertrieb verloren hat. Steam hat sich lange Zeit an der Spitze des Digitalvertriebsmarktes behauptet, vor allem aufgrund des Mangels an Wettbewerb. Dies änderte sich jedoch Ende letzten Jahres, als Epic Games seine Absicht mitteilte, den Epic Games Store zu eröffnen. Seitdem hat man viele AAA-Titel zu sich ins Bott geholt. Mit Erfolg, anscheinend.

Natürlich ist es für Steam nicht alles trostlos – der Digitalvertrieb ist im Gaming-Bereich nach wie vor allgegenwärtig, und Valves eigene Spiele bleiben für die Verbraucher ein großer Anziehungspunkt für die Plattform. Zu sagen, dass 2019 für Valve und Steam ein gutes Jahr war, wäre jedoch eine Lüge. Steam war in eine Reihe von Kontroversen verwickelt, die auf die mangelhafte Moderationspolitik der Plattform zurückzuführen waren, während Valve für das von ihm auf der Plattform angewendete Einnahmenbeteiligungsmodell für Entwickler kritisiert wurde. Die Zahlen lügen nicht – Valves Körberlgeld von bis zu 30% bei einigen Entwicklern sind dramatisch höher als der flache Umsatzanteil von Epic bei 12%, und es zeigt sich, dass Entwickler und Verlage dank besserer Renditen beide in den jungen Service strömen. Mit Spielen wie Borderlands 3, die als zeitgesteuerte, exklusive Epic-Spiele gekennzeichnet sind, hat sich der Epic Games Store in kurzer Zeit als legitime Alternative etabliert.

Steam muss sich drastisch und bald ändern

Laut einem Bericht von Rose ist dies wahrscheinlich ein wichtiger Grund dafür, dass der Umsatz mit Steam-Indiespielen im Jahr 2019 so dramatisch gesunken ist. Laut ihm sind die Spielverkäufe um 70% gesunken, wobei das durchschnittliche Spiel 1.500 Kopien auf der Plattform verkauft hat, im Gegensatz zu den 5.000, die im Jahr 2018 durchschnittlich verkauft wurden. Die Einnahmen sind ebenfalls geschrumpft, wobei Spiele im Jahr 2019 im Durchschnitt nur 16.000 US-Dollar ausmachten. Rose bezog diese Daten unter Verwendung strenger Parameter, wobei sie nur Spiele mit mindestens 10 Benutzerbewertungen beim Entfernen von AAA-Titeln berücksichtigte – und dann die oberen und unteren 5%, um dies zu berücksichtigen Ausreißer.

Durchschnittspreis gefallen

Ein weiteres interessantes Element ist, dass Indie-Spiele einfach günstiger sind als noch vor einem Jahr. Der durchschnittliche Verkaufspreis für Spiele lag bei 10 US-Dollar anstatt der 12 US-Dollar, für die sie 2018 verkauft wurden. Der größte Teil dieser Daten stammt von Indie-Spiele-Entwicklern. Die Preise für Spiele sind zu niedrig – laut Rose lagen die Preise für Spiele über 20 USD bei durchschnittlich 5.000 Exemplaren und einem Umsatz von 200.000 USD, auch wenn es sich nicht um AAA-Titel handelte. Weitere Faktoren, die berücksichtigt werden müssen, sind eine Zunahme von Free-to-Play-Spielen auf der Plattform und Abonnementservices, die sich in der Branche allmählich durchsetzen.

Offensichtlich hat sich der Epic Games Store auf die Art und Weise ausgewirkt, wie die Leute Spiele kaufen, und die Entscheidung für Plattformen könnte zu einem mangelnden Interesse am Indie-Gaming im Allgemeinen geführt haben. Dennoch sind die Zahlen hier wertvoll, insbesondere für Entwickler, die sich einen Namen machen wollen. Ist dies ein Ausdruck für die nachlassende Effektivität von Steam als digitaler Distributor, ein Weckruf für Indie-Entwickler und Publisher, ihre Spiele zu höheren Preisen anzubieten, oder eine Kombination aus beidem? Die Zukunft des Digitalvertriebs bleibt weiterhin trübe, doch Berichte wie diese helfen, ein klareres Bild für alle Beteiligten zu zeichnen.

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