Auch wenn die PS2 die erfolgreichste Konsole bisher war und die Dreamcast "gekillt" hat, lebt die Sega-Konsole noch heute!
Markus Bauer: Markus spielt eigentlich schon immer Videogames und hat sich für Webdesign interessiert als es noch gar kein Internet bei ihm daheim gab. Seine Lieblingsgenres sind so unterschiedlich, wie seine Artikel. Am PC spielt Markus am Liebsten Ego-Shooter und Echtzeit-Strategie. Auf den Konsolen haben es ihm Action-Adventures und Rennspiele angetan. Mit seinen Kindern spielt er aber auch gerne Minecraft oder Rocket League. Seit einigen Jahrzehnten baut Markus auch seine PCs selbst zusammen. Dabei ist es ihm egal ob Intel/Nvidia- oder AMD. Nur nicht gemischt. Das Preis- und Leistungsverhältnis müssen passen. Mit seinem neuesten PC-Projekt musste erstmals ein "Big Tower" herhalten. Irgendwie stieg die Angst die aktuellen Grafikkarten nicht mehr ins PC-Gehäuse zu bekommen.
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Die SEGA Dreamcast wurde am 27. November 1998 in Japan veröffentlicht. Am 14. Oktober 1999 erschien die Sega Dreamcast bei uns in Europa. Die Dreamcast wurde von SEGA im Jahr 1998 veröffentlicht und war eine bahnbrechende Konsole. Sie war die Erste, die eine eingebaute Modemfunktion für Online-Spiele hatte. Das war zu dieser Zeit revolutionär! Die Grafikleistung war erstklassig und viele Spiele, die auf der Dreamcast erschienen, waren ihrer Zeit weit voraus
Damit kamen auch Spieleperlen wie Crazy Taxi, Resident Evil: Code Veronica, Sega Rally, Sonic Adventures sowie Shenmue und Shenmue 2 auf den Markt. Bis heute hat die Konsole eine treue Gemeinde an Fans.
Doch trotz ihres Potenzials konnte sich die Dreamcast nicht gegen die PlayStation 2 behaupten. Warum? Nun, da gibt es einige Faktoren, die eine Rolle gespielt haben!
Zuallererst war da die Konkurrenz. Die PlayStation 2 von Sony war ein Gigant in der Gaming-Welt. Sie hatte eine große Fangemeinde von der vorherigen PlayStation-Ära, was ihr einen enormen Vorteil verschaffte. Die Dreamcast hatte Schwierigkeiten, diesen etablierten Platz zu erobern.
Ein weiterer Faktor war das Timing. Die Veröffentlichung der PlayStation 2 kurz nach der Dreamcast brachte SEGA in Bedrängnis. Viele Spieler warteten gespannt auf die PlayStation 2, die nicht nur eine Spielekonsole war, sondern auch als DVD-Player genutzt werden konnte. Dieser zusätzliche Nutzen zog viele Käufer an und ließ die Dreamcast im Vergleich weniger attraktiv erscheinen.
Finanzielle Probleme waren auch ein großer Faktor. SEGA hatte bereits vor der Veröffentlichung der Dreamcast mit finanziellen Schwierigkeiten zu kämpfen. Obwohl die Konsole anfangs gut ankam, konnte SEGA den Schwung nicht aufrechterhalten. Der hohe Aufwand für die Entwicklung und Vermarktung der Konsole sowie einigen teuren Fehlern in der Vergangenheit setzten dem Unternehmen zu.
Der eigentlich wahre Grund der Besonderheit des Dreamcast lag an seinem innovativen Aufbau. Das fängt schon einmal beim Controller an, welcher mit Hilfe einer -Einheit (Visual Memory Unit), welche nicht nur als Speicherkarte diente, sondern auch als zusätzliches Display am Gamepad und bei einigen Games sogar als eigenständiger Handheld verwendbar war. Meistens wurde das Display für kleine Animationen oder Statusanzeigen verwendet. Sonic Adventure-Gamer von damals können sich aber auch an die „Chao Battles“ erinnern. Eine wunderbare Sache!
Die andere Besonderheit der Dreamcast war die Auswahl zwischen zwei verschiedenen Betriebssystemen. Zum einen das von SEGA selbst entwickelte System „Katana“ (auch einer der Arbeitstitel der Konsole) sowie dem von Microsoft portierten Windows CE, welches auch DirectX unterstützte. Damit konnten auch viele PC-Games relativ rasch und unkompliziert auf die Dreamcast portiert werden. Einer meiner damaligen Lieblings-Games wurde daher auch damals für die DC geplant: Half-Life inklusive der Erweiterung Blue Shift. Allerdings wurde die Dreamcast vorher eingestellt und Valve entschied sich die Erweiterung als Add-On für PC-Gamer anzubieten. Dennoch schaffte es die GD-Rom, so hießen die damaligen Medienspeicher, irgendwie zu den Spielern. Die Dreamcast konnte jedoch auch normale CDs lesen und daher waren relativ bald schnell Raubkopien am Markt. So auch von Half-Life, dass eigentlich „nie erschienen ist“ für die Sega-Konsole.
Unvergessen bleiben bis heute Games wie Crazy Taxi 1+2, Shenmue 1+2, Chu Chu Rocket, Jet Set Radio oder aber auch die beiden Sonic Adventure-Titel. Viele der SEGA-Exklusiv-Marken haben ihre Stärke auch auf anderen Plattformen später ausleben können. Shenmue hat bis heute noch viele hunderttausende Fans. Und diese konnten sich 17 Jahre nach Teil 2 an Shenmue 3 erfreuen. Immerhin ist ein vierter Teil derzeit im Gespräch, aber anscheinend noch nicht sicher. Der Verkaufserfolg lies zu Wünschen übrig.
Was viele auch nicht wissen, was man der Dreamcast auch hoch anrechnen muss. Bevor Nintendo oder Sony in dieser Sache irgendetwas beieinander hatten konnte man mit der Sega-Konsole online gehen und auch gegeneinander antreten wie das berühmte Phantasy Star Online. Der Vorreiter zu Xbox Live wurde geboren. Damals fand es einfach noch keinen Anklang, weil man noch etwas zu früh damit dran war.
Als erste Spielkonsole überhaupt wurde ein 33 kbit/s-Modem eingebaut, welches auch durch einen Breitbandadapter ausgetauscht werden konnte. Sega war damit der Vorreiter, bevor Microsoft mit Xbox Live und Sony mit dem PlayStation Network nachziehen konnte gab es schon die Dreamarena. Insgesamt gab es laut meinen Recherchen 26 Games, welche online gespielt werden konnten. (Bitte korrigiert mich, wenn ihr mehr wisst.) Ich kann mich noch an viele Runden Quake III Arena erinnern, welches mir irgendwie auf der Dreamcast besser gefiel als auf dem PC. Und das mag etwas heißen.
Die Dreamcast erschien September/Oktober 1999 in USA/Europa und hatte zu Beginn einen starken Verkaufserfolg. SEGA war mit einer Konsole wieder so richtig erfolgreich und gefragt! Nach dem Debakel mit dem Sega Saturn eine tolle Sache für das Unternehmen aus Japan.
Ein Jahr später kam die PlayStation 2 und wurde bereits im Vorfeld massiv mit Marketing und Publicity aufgezogen. Der Hauptkaufgrund damals war jedoch das DVD-Laufwerk der PS2, welches das Abspielen von DVD-Filmen ermöglichte. In puncto Innovation und Exklusiv-Titeln war die zweite PlayStation-Konsole eigentlich der Dreamcast unterlegen. Die PS2 konnte schöner rendern, okay – aber die besseren Games hatte Sega. Mit der Meinung stehe ich nicht alleine da. Die Werbung war hingegen schlecht. Doch selbst selbst:
Bis heute existiert eine kleine, aber feine Dreamcast-Szene, welche die DC zu der am „längsten lebenden Konsole“ überhaupt machte. Bis heute erscheinen noch Games! Die letzten zum Beispiel im Oktober 2017. Wenn ihr mir nicht glaubt, findet ihr unter Dreamast-Scene.com eine feine Auswahl. Die PlayStation 2 hat sich bis heute rund 158 Millionen Mal verkauft und ist damit die meistverkaufte Videospiel-Konsole aller Zeiten. Die Dreamcast-Konsole wurde 2001 wieder eingestellt. Sega schaffte knappe 11 Millionen verkaufte Exemplare und Kult-Status mit dieser legendären Konsole.
Und irgendwann einmal, da wird es eine Dreamcast-Mini geben… Zumindest wünschen sich das die Fans! Ende 2022 gibt es „wieder“ eine neue Hardware: den Mega Drive 2 Mini.
2022 war übrigens ein denkwürdiges Jahr! Nach fast 60 Jahren zieht sich SEGA aus der Spielehalle zurück. Das Arcade-Geschäft wird nun vollständig verkauft.
Wird SEGA von Microsoft übernommen? Dazu gab der Chief Operating Officer (COO) des Unternehmens nun ein relativ klares Interview. Es klingt eher so, als würde sich SEGA um Studioübernahmen bemühen, als selbst „aufgekauft“ zu werden. Andererseits investiert man zig Millionen in ein neues „Super Game“, dass durchaus einen mysteriösen Touch hat.
In anderen interessanten News geht es unter anderem darüber welches geheime SEGA-Spiel bei der Gamescom 2024 enthüllt wird.
Dieser Artikel erschien erstmals 2018 und wurde erneut geprüft und überarbeitet.