Pokémon-Legenden: Z-A im Test: Kämpfe wow, Grafik mau
Unser ausführlicher DailyGame-Test zum kürzlich veröffentlichten Pokémon-Legenden: Z-A für die Nintendo Switch 2.
Tim RantzauTim ist seit seiner Kindheit leidenschaftlicher Nintendo-Fan und hat seine Begeisterung für Spiele mit einem Studium in Game Design vertieft. Beruflich arbeitet er an der Konzeption von Videospielen und kennt dadurch die Branche nicht nur von außen, sondern auch von innen. Seine größte Leidenschaft gilt jedoch dem Spiele-Journalismus, in dem er Trends einordnet, Hintergründe erklärt und mit viel Erfahrung über neue Entwicklungen berichtet.
Pokémon Legenden: Z-A ist der zweite Teil der „Legenden“-Subserie und ein Spiel voller Widersprüche. Während der Vorgänger, Arceus, die Pokémon-Welt in eine historische Open-World verlegte, konzentriert sich Z-A auf die hochmoderne, urbanisierte Zukunftsvision der Kalos-Hauptstadt Illumina City. Das Spiel wagt wie bereits der Vorgänger den Sprung vom klassischen rundenbasierten Kampf zum Action-Rollenspiel-Kampf in Echtzeit und bringt die von Fans geliebte Mega-Entwicklung zurück.
Doch so strahlend die konzeptionellen Ideen sind, so sehr wird das Spielerlebnis durch eine mangelhafte technische Umsetzung und Präsentation getrübt.
Pokémon Legenden: Z-A – (C) The Pokémon Company, Game Freak
Eine Revolution im Kampf?
Das Herzstück von Z-A und der Höhepunkt ist das überarbeitete Kampfsystem:
Das Semi-Echtzeit-Kampfsystem
Pokémon Legenden: Z-A kombiniert das traditionelle Pokémon-Taktiksystem mit dynamischen Elementen eines Action-RPGs.
- Trainer-Einbindung: Der Trainer ist nicht mehr nur ein Zuschauer. Man kann sich während des Kampfes frei bewegen, sprinten, ausweichen und Attacken aus dem Weg gehen. Wird die Spielfigur von einem wilden Pokémon (insbesondere den Alpha-Pokémon) getroffen und fällt in Ohnmacht, ist der Kampf verloren – ein Element, das die Hektik und den Schwierigkeitsgrad erhöht.
- Attacken-Timing: Attacken haben nun eine Aufladezeit. Stärkere Angriffe dauern länger, was ein strategisches Management von Cooldowns erfordert. Die neue Steuerung ist nach kurzer Eingewöhnung intuitiv und das Koordinieren von Angriffen, während man Projektilen ausweicht, macht die Kämpfe unterhaltsam und taktisch.
- Die Rückkehr der Items: Erstmals in der Legenden-Reihe kehren getragene Items (Held Items) zurück und erhöhen die strategische Tiefe der Kämpfe, was besonders im kompetitiven Z-A Royale und den fordernden Bosskämpfen zum Tragen kommt.
Pokémon Legenden: Z-A – (C) The Pokémon Company, Game Freak
Mega-Entwicklung und Z-A Royale
Die Wiedereinführung der Mega-Entwicklung ist nicht nur Nostalgie, sondern ein integraler Gameplay-Pfeiler. Neue Mega-Formen für die Johto- und Einall-Starter (Meganie, Impergator, Tornupto) beleben ältere Pokémon-Linien. Die Gefechte gegen wilde Mega-Pokémon (die neuen „rasenden“ Pokémon) sind intensiv, fordernd und musikalisch inszeniert.
Der neue PvP-Modus Z-A Royale ersetzt die Arenen und bietet ein Turniersystem, in dem der Spieler durch Ränge aufsteigt. Diese Kämpfe sind die wahre Feuerprobe des neuen Echtzeit-Systems und liefern die fesselndsten Duelle.
Pokémon Legenden: Z-A – (C) The Pokémon Company, Game Freak
Die urbane Open Zone
Z-A bricht mit der Tradition der weitläufigen Wildnis-Biome des Vorgängers und konzentriert sich exklusiv auf Illumina City im Rahmen des „Erneuerungsprojekts“. Die Stadt ist als eine große, vertikale Open Zone konzipiert. Man erkundet Boutiquen, Cafés, enge Gassen, weitläufige Parks und nutzt Holovators und Hover-Drohnen zur schnellen Fortbewegung und dem Erreichen versteckter Dächer. Wilde Pokémon streifen nicht nur an den Stadträndern, sondern auch in Parks und in den Gassen. Sie reagieren auf den Trainer und die Tageszeit.
Trotz der technischen Mängel gelingt es den Entwicklern durch detailverliebte NPCs, die mit ihren Pokémon interagieren, Straßenmusiker und ein fantastisches Soundtrack-Design eine spürbare, urbane Metropol-Atmosphäre zu schaffen. Die Musik, die sich in hektischen Kämpfen zu treibenden Beats steigert, ist ein unbestreitbares Highlight.
Für mich ist die Fokussierung auf nur eine Stadt und die freischaltbaren, aber begrenzten Wild-Zonen im Vergleich zu Arceus ein Rückschritt. Die anfängliche Erkundung ist schnell abgeschlossen, und die Stadt verliert rasch ihre Geheimnisse.
Pokémon Legenden: Z-A – (C) The Pokémon Company, Game Freak
Story und Charaktere
Die Handlung dreht sich um die utopische Vision von Illumina City, in der Mensch und Pokémon im Einklang leben sollen, und die damit verbundenen Geheimnisse der Mega-Energie. Fans von Pokémon X & Y werden eine Fülle von nostalgischen Anspielungen und die Rückkehr alter Charaktere vorfinden, was die Lore von Kalos vertieft.
Die Geschichte selbst ist solide und unterhaltsam, wenn auch nicht revolutionär. Sie dient hauptsächlich als Gerüst, um den Spieler durch die Erkundung und die Teilnahme am Z-A Royale zu führen. Das Erzähltempo ist nach einem als „ermüdend“ empfundenen Tutorial-Kapitel angemessen.
Pokémon Legenden: Z-A – (C) The Pokémon Company, Game Freak
Der große Schwachpunkt
Die technische und visuelle Präsentation von Pokémon Legenden: Z-A stellt für mich den größten Kritikpunkt dar und sorgt für eine spürbare Diskrepanz zwischen dem innovativen Gameplay und der wahrgenommenen Produktionsqualität. Tester (auch ich) und Community bemängeln die Verwendung von matschen Texturen und die detailarmen Umgebungen, die den Eindruck erwecken, das Spiel sei technisch nicht mehr zeitgemäß.
Hinzu kommen eine fade Beleuchtung und das störende Pop-up von NPCs und Objekten, selbst auf der leistungsstärkeren Nintendo Switch 2. Die Charaktermodelle selbst sind oft ausdrucksstark, doch fehlt es ihnen an visueller Tiefe: Durch das Fehlen von Schatteneffekten und Anti-Aliasing wirken sie oft unnatürlich und künstlich, was auch für die Pokémon-Modelle gilt.
Pokémon Legenden: Z-A – (C) The Pokémon Company, Game Freak
Der gravierendste Mangel in der Präsentation ist jedoch das vollständige Fehlen einer Sprachausgabe (Voice Acting). Während wichtige Charaktere in Zwischensequenzen ihre Lippen bewegen, bleibt der Bildschirm stumm, was die emotionalen oder narrativ wichtigen Momente massiv untergräbt. Für ein Vollpreis-RPG eines Multi-Milliarden-Franchises im Jahr 2025 ist dieser Mangel als unzeitgemäß und wirkt sich negativ auf die Immersion aus.
Die Summe dieser technischen Mängel lässt Pokémon Legenden: Z-A leider wie einen Titel erscheinen, der sein volles Potenzial durch mangelnde technische Politur selbst ausbremst.
YouTube-Video
Beim Laden dieses YouTube-Videos können personenbezogene Daten an YouTube übermittelt werden. Mit "Klick" auf "Inhalt anzeigen" gibst du diese Funktion in deinem Browser für mindestens 1 Jahr frei. Du kannst die Einwilligung jederzeit widerrufen, indem du deine Browser-Daten löschst.
Fazit zu Pokémon-Legenden: Z-A im Test
Pokémon Legenden: Z-A stellt den zweiten Entwicklungsschritt der „Legenden“-Subserie dar und konzentriert sich auf die Neugestaltung zentraler Spielmechaniken innerhalb einer urbanen Umgebung.
Der Titel etabliert sich als bedeutende Weiterentwicklung im Kampfsystem. Die Einführung des semi-echtzeitbasierten Kampfes und die Wiedereinführung der Mega-Entwicklung schaffen eine neue, komplexere Schicht strategischer Tiefe, die sowohl in der Wildnis als auch im kompetitiven Z-A Royale überzeugt. Der Fokus auf Illumina City als einzige, vertikal strukturierte Open Zone dämpft für mich die Erfahrung stark.
Den signifikanten Innovationen im Gameplay stehen jedoch deutliche Defizite in der technischen Ausführung gegenüber. Die visuelle Präsentation wird durch die Verwendung niedrig aufgelöster Texturen, sichtbare Pop-ups und eine generell vereinfachte Grafik beeinträchtigt. Besonders das Fehlen einer Sprachausgabe in wichtigen narrativen Sequenzen ist ein Mangel in der Produktionsqualität.
Stimmt etwas nicht oder fehlt dir was? Melde dich, wir kümmern uns darum. Nutze unser Feedback-Formular!
Feedback melden
Dieser Artikel bzw. Bilder wurde/n mithilfe von Künstlicher Intelligenz erstellt, jedoch vor der Veröffentlichung von einem Menschen überprüft.
Pokémon Legenden: Z-A bietet ein interessantes Kampfsystem, welches jedoch durch das monotone Illumina City und mangelhafte Grafik getrübt wird.
- Der Soundtrack ist dynamisch und untermalt die Kämpfe perfekt.
- Neues dynamische Echtzeit-Kampfsystem mit strategischer Positionierung und Cooldown-Management.
- Die Haupthandlung ist fokussiert und liefert nostalgische Elemente für Kalos-Fans.
- Hohe Motivation durch das umfangreiche Pokédex-System, die Jagd nach neuen Mega-Entwicklungen und zahlreiche Nebenquests.
- Veraltete Texturen, flache Beleuchtung und sich wiederholende, sterile Umgebungsstrukturen.
- Langweilig aufgebaute und vertikale Spielwelt.
- Multiplayer beschränkt sich primär auf den "Z-A Royale" Modus und Trainerkämpfe.
- Grafik4
- Sound9
- Gameplay9
- Story7
- Motivation8
- Steuerung8
- Multiplayer6