2022 zeichnet sich als hervorragendes Filmjahr ab. Das sind unsere bisherigen Lieblingsfilme, die Kino und Streaming zu bieten haben.
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Mehr als die Hälfte des Filmjahres ist bereits geschafft. Und was für ein Jahr das war! Von langerwartenden Actioncomebacks – die alles halten konnten, was sie versprachen – bis hin zu Indieabenteuern, die den Genregrößen vormachen, wie man Geschichten 2022 zu erzählen hat.
Ob auf einer großen Leinwand, oder im wohligen Comfort der eigenen vier Wände. Die ersten sechs Monate 2022 waren voller fantastischer Filmerfahrungen gespickt, so dass die neue Rivalität zwischen Kino und Streaming in den Hintergrund trat. Auch wenn wir sie hier nicht vergessen haben.
Wir haben die Halbzeit des Jahres daher genutzt, um euch unsere bisherigen Lieblingsfilme des Jahres zu präsentieren. Neben populären Blockbustern, sind auch einige Geheimtipps dabei, die bisher vielleicht unter so manchem Radar blieben. Vielleicht ist ja auch der ein oder andere Film dabei, den ihr noch nicht gesehen habt:
Den Anfang macht ein Film, den mit ziemlicher Sicherheit die meisten gesehen haben: Top Gun: Maverick ist wohl nicht nur einer der erfolgreichsten Filme des Jahres, sondern auch ein strahlendes Beispiel dafür, wie Fortsetzungen 2022 auszusehen haben. Der Streifen schafft es perfekt jede nostalgische Note zu treffen, ohne dabei zu rührselig und ,,Fan Service“-ig zu wirken. Der Plot möchte nicht mehr sein als er ist, nämlich ein Grund Tom Cruises Maverick halsbrecherische Manöver mit blitzschnellen Kampfjets fliegen zu lassen.
Dazu können auch noch die neuen Gesichter – allen voran Miles Teller – durchwegs mit Charme und der nötigen charakterlichen Tiefe begeistern, ohne Cruise die Show zu stehlen. Denn klar ist, dass es sich zwar strenggenommen um ein Legacy Sequel handelt. Wir die ,,Tom Cruise“-Show aber an jeder Ecke zu spüren bekommen. Dazukommen noch handwerklich überragende Actionsequenzen, die – vor allem im IMAX – tatsächlich das Gefühl eines waghalsigen Dogfights vermitteln.
Blockbusterkino wie man es sich wünscht und wie man es so bald wohl nicht wieder bekommt.
Weiter geht es mit einem kleineren Film, der aber dennoch von einem ganz großen Namen getragen wird. In Fresh begleiten wir die beziehungssuchende Noa (Daisy Edgar-Jones), die eigentlich mit Dating abgeschlossen hat. Doch dann trifft sie auf den sympathischen Steve, (Sebastian Stan), dem sie endlich ihr Inneres anvertrauen kann. Doch sie hat nicht damit gerechnet, dass er das wörtlich nimmt!
Denn was in dem kurzweiligen Thriller schnell klar wird: Sebastian Stan ist ein Kannibale, der junge Frauen ermordet und ihr Fleisch teuer weiterverkauft. Schon bald findet sich Noa in seinen Fängen wieder. Was folgt ist ein ,,Katz und Maus“-Spiel, das spannender nicht sein könnte. Die Regisseurin Mimi Cave beherrscht ihr Handwerk dabei nahezu perfekt und weiß, wie man Spannung mit Wortwitz perfekt mischt. Der aus dem MCU bekannte Sebastian Stan hat indes sichtlich Spaß dabei, auch einmal den Bösen zu spielen. Über viele Phasen hinweg trägt er den Film. Die kurze Laufzeit sorgt des Weiteren dafür, dass kaum Zeit zum Durchatmen bleibt
Wer auf temporeiche Thriller mit einer sympathischen Protagonistin und einem teuflisch charmanten Bösewicht steht, der kommt auf seine Kosten. Für uns gehörte er daher schon vor einigen Monaten zum Besten, was Disney+ zu bieten hat.
Turning Red ist der letzte Pixar-Film, der exklusiv auf Disney+ startete. Dabei wäre es genau der Film gewesen, der davon profitiert hätte, nur in Kinos oder ausgeborgten DVDs und Kassetten zu leben. Denn der charmante Film ist pure 2000er-Jahre Nostalgie. Samt ausleihbarer, physischer Filme, Boybands und Tamagotchis.
Der Film erzählt dabei die Geschichte eines Mädchens, das aufgrund eines alten Familienfluchs immer dann zu einem überdimensionalen roten Panda wird, wenn es seine Gefühle nicht kontrollieren kann. Zu blöd, dass sie gerade jetzt bemerkt, dass ihre Beziehung zu ihrer Mutter ausbaufähig wäre.
Wie bei den meisten Pixar-Filmen, werden dabei erwachsene Themen durch die Linse eines Kindes betrachtet. Mit viel Herz, Charme und einer gehörigen rosarotgefärbten Nostalgie, schafft es Turning Red einer der besten Filme zu sein, den das Animationsstudio seit langem herausbrachte.
Mit The Batman lieferte Regisseur Matt Reeves den ersten Solo-Film mit dem Fledermausmann seit zehn Jahren. Nach der überragenden Nolan-Trilogie war es indes kein leichtes, in die dunklen Fußstapfen zu treten. Reeves hat es dennoch geschafft, indem er eine Batman-Geschichte erzählte, wie wir sie bislang noch nicht auf der großen Leinwand zu sehen bekamen.
Stark am Thriller-Kino der 1970er- und 80er-Jahre orientiert, liefert The Batman ein verregnetes, düsteres Gotham, das sich in dessen Bewohnern widerspiegelt. Allen voran Bruce Wayne (Robert Pattinson), der in dieser Inkarnation ein mysteriöser Einsiedler ist, der alleine in seiner Rolle als Dunkler Ritter aufgeht. Mit dem Riddler als teuflischen Serienmörder, muss dieser Batman zeigen, ob er wirklich der beste Detektiv ist, den die Stadt zu bieten hat.
Mit satten 3 Stunden ist der Film schlussendlich vielleicht etwas zu lange ausgefallen. Was wir in dieser Zeit allerdings bekommen, ist ein frischer Blick auf eine alte Figur, die der Start eines erfolgsversprechenden Franchise sein könnte.
Kaum ein anderer Film fängt den aktuellen Zeitgeist wohl so gut ein wie Everythin Everywhere All At Once. Trotz des klobigen Titels, liefert der Indiefilm wohl die besten Versprechen, die uns die nächsten Jahre bieten. Denn anders als andere Filme, die es in diesem Jahr versucht haben, öffnet Everything Everywhere das Multiversum auf bisher ungekannte Weise.
Kaum ein anderer Film integriert die Prämisse des Multiversums so geschickt in die Haupthandlung und hat den Mut, so viele verrückte Ideen wahrwerden zu lassen. Nachdem nun auch Marvel vollends die Saga des Multiversums eröffnet hat, wird es nun immer einen Film geben, mit dem es sich vergleichen muss.
Denn Everythin Everywhere All At Once ist ab sofort die Messlatte. Und das Zeitalter des Multiversums hat offiziell begonnen!