Die Übernahme von Activision-Blizzard ist für Microsoft nicht wettbewerbswidrig. Wer sich noch nicht sicher war: Call of Duty wird dadurch nicht Exklusiv.
Markus Bauer: Markus spielt eigentlich schon immer Videogames und hat sich für Webdesign interessiert als es noch gar kein Internet bei ihm daheim gab. Seine Lieblingsgenres sind so unterschiedlich, wie seine Artikel. Am PC spielt Markus am Liebsten Ego-Shooter und Echtzeit-Strategie. Auf den Konsolen haben es ihm Action-Adventures und Rennspiele angetan. Mit seinen Kindern spielt er aber auch gerne Minecraft oder Rocket League. Seit einigen Jahrzehnten baut Markus auch seine PCs selbst zusammen. Dabei ist es ihm egal ob Intel/Nvidia- oder AMD. Nur nicht gemischt. Das Preis- und Leistungsverhältnis müssen passen. Mit seinem neuesten PC-Projekt musste erstmals ein "Big Tower" herhalten. Irgendwie stieg die Angst die aktuellen Grafikkarten nicht mehr ins PC-Gehäuse zu bekommen.
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Call of Duty ist eines der größten Videospiele-Franchises der Welt. Auch wenn die Kritik an den jährlichen Veröffentlichungen groß ist: die Spieler kaufen es. Millionenfach. Jedes Jahr. Sony machte sich um das Franchise sorgen, wie wir berichtet haben. Wird Call of Duty zukünftig nur noch auf Xbox-Konsolen laufen? Nun antwortet Microsoft, vor allem auf die Kritik von Sony.
Wie lautet die Antwort von Microsoft? Das Unternehmen aus Redmond (USA) reagierte mit einem 27 Seiten-Dokument auf die Sorgen und Vorwürfe seitens Sony, die man den Regulierungsbehörden übergeben hat. Dabei schießt Microsoft mit deutlichen Aussagen gegen Sony zurück!
Activision-Blizzard-Deal von Microsoft wird von Wettbewerbsbehörden auf der ganzen Welt in Augenschein genommen. Einer davon ist der Verwaltungsrat für Wirtschaftsverteidigung oder CADE in Brasilien. Idas aus dem Resetera-Forum hat die wichtigsten Fragen und Antworten hervorgehoben und übersetzt.
Sony zeigt sich natürlich nicht glücklich, dass Microsoft den Call of Duty-Publisher übernehmen möchte. Nur 10 Tage nach der „offiziellen Meinung“ von Sony gab Microsoft Antworten.
Vom „Videospiele-Monopol“ ist Microsoft noch weit weg. Wie sie selbst sagen, haben sie „auf allen relevanten Märkten einen Marktanteil von weniger als 20%“, was normalerweise bedeutet, dass keine Gefahr wettbewerbswidriger Auswirkungen besteht. Es gibt nur einen Markt auf den sie mehr machen: dem digitalen Vertrieb. Dort haltet das Unternehmen aus Redmond einen Marktanteil von mehr als 30%.
Microsoft ist auch nicht überrascht, dass die Meinung von Sony für den Activision-Blizzard-Deal gegenüber der Meinung anderer Unternehmen abwich. Sony sagte: Das Call of Duty-Franchise von Activision Blizzard wäre konkurrenzlos und für die PlayStation-Konsole unverzichtbar.
Natürlich spielt das Shooter-Franchise eine wichtige Rolle für PlayStation. Seit Jahren sichert sich Sony auch exklusive Rechte. So wird auch die diesjährige Ausgabe, Modern Warfare 2, zuerst auf den PlayStation-Konsolen PS5 und PS4 spielbar sein. Doch geht es wirklich nur um CoD?
Für Sony scheint der Xbox Game Pass eine „wettbewerbsfähige Antwort auf das Scheitern von Xbox in den Konsolenkriegen“ zu sein. Spieler müssen Titel nicht mehr kaufen, sondern haben ein „To-Play“-Modell erhalten. Auf diese Weise gefährdet Microsoft das „Buy-to-Play“-Modell.
Microsoft: „Sony möchte nicht, dass attraktive Abo-Dienste seine Dominanz auf dem Markt für den digitalen Vertrieb von Konsolen gefährden Spiele. Mit anderen Worten, Sony wettert gegen die Einführung neuer Monetarisierung-Modelle, die in der Lage sind, sein Geschäftsmodell herauszufordern.“
Call of Duty ist kein eigenes Genre!
Microsoft: „Sony beschränkt sich darauf, die Markenstärke, Loyalität und das Engagement von Call of Duty zu kommentieren. Die Behauptung, dass Call of Duty eine treue Anhängerschaft hat, ist jedoch eine Prämisse, aus der die Schlussfolgerung, dass das Spiel eine „Kategorie von Spielen an sich“ ist, nicht folgt Die PlayStation selbst stellt ein von markentreuen Spielern gegründetes Fundament dar. Diese Feststellung lässt jedoch nicht den Schluss zu, dass die PlayStation – oder irgendein Markenprodukt mit treuen Konsumenten – einen von allen anderen Konsolen getrennten Markt darstellt eine Feststellung, dass die extreme Schlussfolgerung, dass Call of Duty eine „Spielkategorie für sich“ ist, unter keiner quantitativen oder qualitativen Analyse einfach zu rechtfertigen ist.“
Für Microsoft ist Call of Duty keine „Spielekategorie per se“, sondern steht einer starken Konkurrenz gegenüber.
Im Jahr 2021 waren nur zwei Activision-Blizzard-Titel unter den 20 meistverkauften Konsolenspielen des Jahres. Microsoft zählte andere wichtige Franchises auf wie FIFA, GTA, Assassin’s Creed, Far Cry, Resident Evil oder Minecraft und erinnerte Sony daran, dass diese auch auf PlayStation- und Nintendo-Konsolen verfügbar sind. Microsoft ist daher der Ansicht, dass Call of Duty nur ein Spiel unter einer „breiten Palette von meistverkauften Spielen ist“.
Xbox Game Pass schaffte es auch ohne Call of Duty: Eine weitere Argumentation von Microsoft ist die Tatsache, dass bis jetzt keiner der Activision Blizzard-Titel in Game Pass enthalten war. Trotzdem hat es der Abo-Videospiele-Dienst geschafft Millionen von Spielern zu begeistern. „Wenn sich also Game Pass als erfolgreich erwiesen hat, ohne diese Art von Spielen verfügbar zu machen, können solche Inhalte logischerweise nicht als wesentlich für die Wettbewerbsfähigkeit eines Spielvertriebskanals angesehen werden“, so die Resetera-Übersetzung von Idas.
Die hypothetische Sorge von Sony besteht darin, dass Microsoft Inhalte von Activision-Blizzard einen unerreichbaren Vorsprung bei Abonnementdiensten erlangen könnte. Microsoft hat dafür folgenden Antworten parat:
Gewisse Spiele werden wir nie im Xbox Game Pass sehen, wie Microsoft argumentiert. „Microsofts Fähigkeit, den Xbox Game Pass zu erweitern, wird durch Sonys Wunsch behindert.“ Sony zahle „Sperrrechte“, um Entwickler daran zu hindern, Inhalte zu Game Pass und anderen konkurrierenden Abonnementdiensten hinzuzufügen.
Die spezifischen Kosten von Exklusivitätsstrategien und geschätzte entgangene Verkäufe bedeuten, dass Microsoft nicht in der Lage wäre, die Verluste durch die Implementierung einer solchen Exklusivität – vor allem durch Call of Duty – auszugleichen.
Conclusio: Für Microsoft wäre es nicht rentabel, Franchises wie Call of Duty „nur“ auf Xbox-Geräten laufen zu lassen.