Vor mehr als zwei Jahren erhob das California Civil Rights Department Sexismus-Vorwürfe gegen Activision Blizzard.
Tim Rantzau: Tim ist nicht nur seit Kindheitstagen ein großer Nintendo-Fan, er hat auch Game Design studiert und kümmert sich beruflich um das Konzeptionieren von Videospielen. Sein Spezialgebiet ist aber der Spiele-Journalismus.
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Activision Blizzard, der Publisher und Entwickler von Videospielen, stand 2021 vor Gericht. Die kalifornische Behörde Department of Fair Employment and Housing beschuldigte das Unternehmen, seine Mitarbeiter zu missbrauchen, zu diskriminieren und zu schikanieren. Die Behörde sprach von einer “Mobbing-Kultur” im Unternehmen. Es ist immer noch unklar, wie viel der CEO Bobby Kotick davon wusste.
Kotick wollte keine Gewerkschaften in seinem Unternehmen zulassen. Später gab er ihnen die Schuld für die schlechte Lage des Unternehmens. Kotick wird das Unternehmen verlassen, wenn Microsoft es übernimmt. Activision Blizzard hat sich nach mehr als zwei Jahren mit der kalifornischen Behörde geeinigt, ohne vor Gericht zu gehen.
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Auf der Website des California Civil Rights Department (CRD), wie die Behörde heute genannt wird, wurde am Freitag ein Statement veröffentlicht. Darin wird eine außergerichtliche Einigung in Höhe von 54 Millionen US-Dollar erwähnt, die vom Gericht noch genehmigt werden muss. Activision Blizzard hat zugesagt, „zusätzliche Maßnahmen zu ergreifen, um faire Lohn- und Beförderungspraktiken im Unternehmen zu gewährleisten“.
Zusätzlich soll ein monetärer Ausgleich für Frauen stattfinden, die zwischen dem 12. Oktober 2015 und dem 31. Dezember 2020 bei Activision Blizzard angestellt waren oder für den Entwickler gearbeitet haben. 45 Millionen US-Dollar werden dabei in einen Fond eingehen, der den Geschädigten zugutekommen soll. Das übrige Geld soll an wohltätige Organisationen gespendet werden, die sich mit der Förderung von Frauen in der Gaming- und Tech-Branche beschäftigen oder die das Bewusstsein für Gleichstellungsfragen am Arbeitsplatz fördern.
In einem kürzlich veröffentlichten Statement gegenüber dem englischsprachigen Magazin IGN schreibt die Behörde:
Der historische Charakter dieser mehr als 50 Millionen Dollar schweren Vergleichsvereinbarung, die den Frauen, die durch die diskriminierende Praktiken des Unternehmens geschädigt wurden, unmittelbare Erleichterung und Entschädigung bringen wird, spricht weitgehend für sich selbst.