Neue Szenen und bessere Grafik lassen den Horror wieder aufleben, doch Performance-Probleme trüben den Spielspaß.
Eva Krumm: Eva wünscht sich ein aufblasbares Einhorn, mit welchem sie dann nachts schnallige Werbespots anschauen kann. Ihr erstes eigenes Videospiel war Pokémon auf dem Game Boy. Zusammen mit ihrem Großvater machte sie zudem die Regenbogenstrecke in Mario Kart auf dem SNES unsicher. Ihre Lieblingsgenre sind JRPG, Otome und Horror und auch der Indie-Bereich ist ihr nicht fremd.
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Until Dawn ist ein Remake des Originals, welches 2014 erschienen ist. Bereits damals wurde der Release heiß erwartet, denn der Titel befand sich recht lange in Entwicklung und gab immer mal wieder nur kleine Informationen zum Stand der Entwicklung preis. Jetzt, 10 Jahre später, haben wir das Remake für PlayStation 5 und PC erhalten.
Die Story konzentriert sich auf eine Gruppe von Freunden, die in einer Berghütte ein entspanntes Wochenende miteinander verbringen. Ein Prank, der außer Kontrolle gerät, endet im Verschwinden der zwei Schwestern, deren Eltern der Berg und das Haus darauf gehört. Ein Jahr später lädt der Bruder die Freunde erneut auf ein Wochenende in die Hütte ein, doch alles, was die Gruppe erwartet, ist eine alptraumhafte Nacht.
Ob nach 10 Jahren schon ein Remake nötig ist, haben sich sicherlich viele gefragt. Grundlegend hat sich auch nicht viel verändert. Die Grafik wurde entsprechend aufpoliert und die Umgebungen wurden angepasst oder gar geändert. Das ist mir erstmals schon am Anfang des Spiels aufgefallen, dass sich der Grundriss der Hütte geändert hat. Auch wenn die PS4-Version bereits 10 Jahre her ist, erinnere ich mich sehr gut an den Titel, da ich die Entwicklung davor sehr genau beobachtet habe und auf den Release sehr gespannt war.
Auch erwarten uns angepasste und sogar neue Szenen, die es in Until Dawn (2014) nicht gab. Zwar ändert das nichts am Verlauf der Story, doch das Schöne ist, dass so auch Kenner des Originals sich nicht langweilen und neue Dinge entdecken können. Das Remake ist also nicht nur für Neueinsteiger interessant.
Wer bereits die Dark Pictures Anthologie kennengelernt hat, weiß, dass die Entscheidungen in diesen spielbaren Filmen Auswirkungen auf die Story, die Charaktere und deren Überleben haben. Das ist auch in Until Dawn so. Eure Entscheidungen können den Verlauf der Story ändern, die Beziehungen der Charaktere untereinander beeinflussen und zu deren Überleben beitragen. Auch hier wurden neue Events und Entscheidungen hinzugefügt.
Auch angepasst wurden die Totems, die man finden kann. Totems zeigen dem Spieler Visionen von kommenden Möglichkeiten. Sie teilen sich in verschiedene Kategorien auf und zeigen mögliche Tode oder Momente, in denen Entscheidungen getroffen werden müssen. Sie zu finden ist eigentlich nicht schwierig, denn alle Interaktionsmöglichkeiten leuchten auf, wenn man sich ihnen nähert. Da die Totems aber teilweise in Abzweigungen und Sackgassen liegen, muss man sich dennoch genauer umsehen, um sie und andere Sammelobjekte zu finden. Die Anpassung der Totems hätte allerdings nicht sein müssen; die neue Mechanik, um die Visionen zu triggern, empfinde ich persönlich eher als nervig.
Auch wenn ich die vielen Anpassungen, die Ballistic Moon vorgenommen hat, an sich begrüße, bin ich von der Performance des Spiels enttäuscht. Die Frames laufen nicht stabil, es ruckelt und hakt teilweise, Szenenabschnitte laden immer mal wieder langsam nach und in den ersten Sekunden sehe ich nur eine schwebende Taschenlampe oder Mütze. Auch merkt man die Unsauberkeit darin, wenn man in das Übersichtsmenü wechselt, in dem man den Status der Charaktere sehen oder einen Blick auf die Sammelobjekte werfen kann. Man sieht genau, wie die Animationen stocken, egal ob ihr in das Menü wechselt oder wieder ins Spiel zurück. Diese unsauberen Übergänge können einem auch teilweise das Genick brechen. Da ich aus dem Original ungefähr wusste, wann mich ein Quick-Time-Event erwartet, war es für mich okay. Wer aber das erste Mal Until Dawn spielt, wird durch diese echt miese Performance eventuell Probleme bei Quick-Time-Events haben, was einfach das Spielerlebnis des Konzepts verfälscht.
Zudem fällt mir immer wieder auf, dass sich Entwickler wie Ballistic Moon und Supermassive Games mit ihren Spielen bei Quantic Dream einreiht. Die Ideen und die Storys der Entwickler sind toll, leider können beide aber einfach keine Steuerung programmieren. Die Bewegungen der Charaktere sind langsam und ungenau. Oft muss man stehen bleiben und nachjustieren, weil es so schwerfällig programmiert ist. Für einen spielbaren Film ist die Steuerung zu unnatürlich.
An dieser Stelle muss aber angemerkt werden, dass dem Entwickler die Probleme auf dem PC klar sind. Sie haben über Steam bereits angekündigt, dass sie daran arbeiten, die bestehenden Probleme zu fixen und die Performance zu verbessern.
An sich ist das Remake keine schlechte Sache, es ist einfach die Problematik auf dem PC, die dem Ganzen einen Dämpfer verpasst. Eventuell lohnt es sich also, zu warten, bis diese behoben sind, oder man greift auf die PS5-Version zurück.
Begeistert bin ich von den vielen Anpassungen, die auch einfach Kenner des Originals abholen und ihnen neue Erlebnisse präsentieren. Hier ein großes Lob an den Entwickler. Auch ist die Story einfach großartig und es gibt auch ein neues Ende, das es im Original nicht gab. Durch die wesentlich bessere Grafik ist auch die Gruselatmosphäre noch intensiver geworden. Allein durch den dunklen Wald oder durch die alte Anstalt zu laufen, wo es knarzt und kreischt, sorgt für Gänsehaut.
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